Die Wissenschaft der Träume

Freud hat doch glaube ich auch vertreten daß wenn Väter ihre kleinen Töchter missbrauchen das von den Mädchen initiiert wird, oder?

Ich schätze, du meinst die Verführungstheorie. Die hat er später widerrufen bzw. geändert, indem er Erinnerungen an sexuellen Mißbrauch als kindlichen Wunsch nach sexueller Vereinigung mit dem gegengeschlechtlichen Elternteil deklarierte. Umkehrschluß natürlich dabei, dass wenn Mißbrauch stattgefunden habe, er vom Kind gewollt gewesen sei. Mir ist aber keine Aussage von Freud bekannt, in der er klar äussert, Kinder würden bewusst zum sexuellen Mißbrauch auffordern.
 
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Ich habe mir gestern Abend Gedanken dürber gemacht, wie eine wirkliche wissenschaftliche Überprüfung der Behauptungen in diesem Thread aussehen würde.

Das ginge evtl. folgendermaßen:

Ein Psycjologe teilt die Versuchsteilnehmer in Gruppen ein anhand ihrer Lebenssituation.

Ein zweiter Psychologe - in Traumanalyse geschult - hat nun die Aufgabe, eine Sammlung von Träumen den Gruppen zuzuweisen.

Wenn er das überzufällig gut schafft, wäre das ein interessantes Ergebnis.

Ohne so einen (oder ähnlichen) Test ist die Behauptung, dass Menschen in ähnlichen Lebenssituationen ähnliche Träume haben, noch nicht auf wissenschaftlich festem Boden - egal, wieviele Träume man sich angeschaut hat.
 
Nein, nicht unbedingt.

Es wird also postuliert, dass zwischen Traumerleben und Lebenssituation ein Zusammenhang besteht.

Mal ein sehr stark vereinfachtes Beispiel: Angenommen die Behauptung wäre, dass Menschen in Geldnot viel von (Kredit-)Haien träumen.

Ich könnte jetzt herangehen und schauen, ob ich bei Menschen in Geldnot irgendwelche Hai-Träume finde. Das wird sehr wahrscheinlich der fall sein, nur ist das kein Indiz für die Richtigkeit der Behauptung.

Um die Behauptung zu überprüfen muss ich eben auch noch nachschauen, wieviele Menschen, die nicht in Geldnot sind, dennoch von Haien träumen, sowie, wievele Menschen, die Geldnot haben, KEINEN Traum über Haie haben.

Nun haben wir aber hier nicht solche festen Traumsymbole, sondern es wird behauptet, anhand von Mustern. Diese Muster wirst Du allerdings in jede Geschichte reininterpretieren können. D.h. solche Beobachtungen, dass sich passende Traummuster bei vielen Menschen finden lassen ist so gut wie wertlos, wenn Untersuchungen darüber unmöglich sind, wie viele Menschen mit diesen Traummustern in der entsprechenden Lebenssituation sind, bzw. wie viele Menschen mit einer anderen Lebenssituation NICHT diese Traummuster haben.



Wie ich schon gesagt habe, viele Träume sind zweideutig.
 
Das TraumErleben wie das Träumen sind immer der selbe Vorgang: Vorgänge an den Synapsen, die sich aus der Interaktion mit der vorher erlebten Welt bilden.

Nicht immer.

Bei Wahrträumen, die jenseits der Kausalität liegen, können die Synapsen nicht kausal und linear berechnet haben.

Dabei kann man folgende Unterscheidung vornehmen:
1. Der Träumer träumt von einem Ereignis, das jenseits seines Einflussbereichs liegt. In diesem Fall sind die Synapsen überfragt, da sie nach den Gesetzen der Kausalität arbeiten und diese Art von Wahrtraum ihre Fähigkeiten übersteigt.
2. Der Träumer träumt von einem Ereignis innerhalb seines Einflussbereichs. In diesem Fall können die Synapsen eine Art Wahrscheinlichkeitsrechnung vorgenommen und die Ereignisse vorberechnet haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Vorgänge an den Synapsen sind elektrischer Reizaustausch, Interaktionen im Gehirn; sie agieren weder kausal noch linear. Sie sind kein Lösungspsychologe, aber eine Art Lernmodul.
Lediglich die Übertragungsstärke wird bei bekannten oder als bekannt Eingeordnetem verstärkt. Ansonsten bilden sich neue Stränge, ganz determiniert, nämlich der Voraussetzung folgend. Und so die Bilder.
 
Genau...und dieser Reizaustausch erfolgt nach den Gesetzen der Kausalität, was bei Wahrträumen nicht geht.
Das Gehirn als Materie kann nichts denken, was noch nicht geschehen ist.
 
Nicht persönlich Erlebtes kann durchaus geschehen sein.
Das biologische und also funktionierende Hirn ist ja nicht vom Himmel gefallen.

Den Kausalitätseinwurf verstehe ich wenig hier im Zusammenhang.
 
Nicht persönlich Erlebtes kann durchaus geschehen sein.
Das biologische und also funktionierende Hirn ist ja nicht vom Himmel gefallen.

Den Kausalitätseinwurf verstehe ich wenig hier im Zusammenhang.

Actio - Reactio.

Kannst du dir was denken, was noch nicht geschehen ist und es trifft mit mind. 75%´iger Wahrscheinlichkeit ein?
Was du im Wachzustand dir nicht denken kannst, kannst du auch im Traumzustand nicht denken. Also arbeitet das Gehirn als Materie kausal und linear. Es kann nichts im voraus berechnen, was auch exakt so geschieht.
Wenn das aber in den Träumen doch geschieht, dann war es nicht das Gehirn, denn es ist nicht dazu fähig. Die Materie unterliegt den Naturgesetzen und die sind kausal und linear.
 
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Was hat Denken mit den Bildern zu tun, die im Hirn elektrisch in den REM-Phasen ausgelöst werden bzw. der Erinnerung, dass es so gewesen sei?

Nüscht.

Denken ist nicht der Auslöser der Bilder, sondern spürbar Gelebtes bzw. Trainiertes.
Das ebnet Wege oder löst neue Versuche aus.

Ich bin da nicht so rational dem Denken verschrieben.



edit: Naturgesetze sind z.B. was?
Schwerkraft und so?

Schwerkraft ist eine interaktive Variante der Masse. Und Masse die Interaktion zur Schwerkraft vice versa. Imho.

Das sind Kräfte, keine Gesetze.
 
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