Die Wissenschaft der Träume

Es ist in der Tat sinnfrei, Träume zu interpretieren, ohne den biografischen und/oder situativen Kontext des Träumers zu berücksichtigen. Vernachlässigt man dies, ist die Traumdeutung fürwahr absolut willkürlich. (...)

Meinst Du nicht, dass man bei jeder zufällig erstellten geschichet da irgendwelche Zusammenhänge zur aktuellen Lebenssituation finden wird, wenn man danach sucht? Gerade der Charakter der Interpretation und der Suche nach Parallelen zur aktuellen Lebenssituation wird immer dafür sorgen. Ob der Traum dabei nun wirklich eine Art "Botschaft des Unterbewusstseins" ist, ist fraglich.
 
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Meinst Du nicht, dass man bei jeder zufällig erstellten geschichet da irgendwelche Zusammenhänge zur aktuellen Lebenssituation finden wird, wenn man danach sucht? Gerade der Charakter der Interpretation und der Suche nach Parallelen zur aktuellen Lebenssituation wird immer dafür sorgen. Ob der Traum dabei nun wirklich eine Art "Botschaft des Unterbewusstseins" ist, ist fraglich.

Meine persönliche Erfahrung ist, dass sich die Träume mit zunehmender Bewusstwerdung und psychischer Reife verändern. Sie werden klarer, gewinnen an Struktur und Konfliktbezogenheit. Und das haben bereits viele erlebt. Es ist also keine Einzelerfahrung meinerseits.

Wenn mehr als 40 000 Träume analysiert werden und dabei feststellt wird, dass ganz verschiedene Menschen in ähnlichen Lebenssituationen von sehr ähnlichen oder identischen Motiven träumen, ist das dann für Dich kein Indiz?
 
Meinst Du nicht, dass man bei jeder zufällig erstellten geschichet da irgendwelche Zusammenhänge zur aktuellen Lebenssituation finden wird, wenn man danach sucht? Gerade der Charakter der Interpretation und der Suche nach Parallelen zur aktuellen Lebenssituation wird immer dafür sorgen. Ob der Traum dabei nun wirklich eine Art "Botschaft des Unterbewusstseins" ist, ist fraglich.

Könnten wir uns nicht einfach darauf einigen, dass Psychologie keine Wissenschaft ist?

Eher in den Bereich Philosophie geht?

Neurologie geht in Bereich Wissenschaft.

Nur (schlechte Analogie), wenn ich verstanden wie Word programmiert ist, habe ich noch lange nicht das Verständnis der Texte, die mit Word geschrieben werden.
 
Ich hatte in mehreren Jahrzehnten Leben nur ein einziges Mal einen Traum der ein zukünfitges Ereignis vorhergesagt hat. Das war ein Traum in dem ich eine Person getroffen haben die ich eine Woche später tatsächlich kennengelernt habe. Die Person war eindeutig zu identifizierten in dem Traum.
Der Traum hat auch die Art der Beziehung die ich dann zu der Person entwickelt habe vorweggenommen.



Vor einigen Monaten hatte ich einen Traum: Ich war in einem Fahrzeug und überquerte eine Brücke, danach wachte ich auf. Am nächsten Tag erhielt ich eine Mail: Ein Schulkollege von mir war gestorben. Eine Brücke kann aber auch den Übergang zwischen Leben und Tod symbolisieren.

Ich weiß bis heute noch nicht, ob der Traum eine Erinnerung an eine Dänemark-Reise war, wo wir auch eine lange Brücke überquerten, oder eine Vision.


In meiner Kindheit hatte ich einen anderen Traum: Ich war mit meinem Großvater und meiner Mutter klettern. Wir kletterten einen Felsen hinauf und plötzlich sah ich einen Schatten und rundherum strahlte Licht.

Mein Hobby ist Klettern. Also: Erinnerung oder symbolische Bedeutung?
 
Was ich sagen will: Deuten kann man viel. Was unterscheidet richtige von falschen Deutungen?

Wenn es hier um "die Wissenschaft" der Träume geht, muss es da klare und gut motivierte Kriterien geben, die sich auch in der Praxis durch gute Untersuchungen bewährt haben.



In der Tat. Um was auf eine wissenschaftliche Basis zu stellen müsste man erst mal tausende Probanden haben. Die müssten dann regelmässig Traumtagebuch führen UND sie müssten während der Studie engmaschig psychologisch untersucht, beobachtet und auch diagnostiziert werden um zu sehen ob bei ähnlichen Lebenssituationen, Konflikten, psychischen Störungsbildern etc auch ähnliche Trauminhalte kommen.
Und zwar nicht vom eigenen, behandelnden Psychotherpeuten, weil der ist nicht objektiv. Ausserdem müssten psychisch gesunde Menschen untersucht werden genauso wie Personen mit allen möglichen diagnostizierten psychischen Krankheiten. Und hier wiederrum Menschen aus allen sozialen Schichten und Berufsgruppen.

Und da das vermutlich niemand machen wird kann man das Thema "Wissenschaftlichkeit" und "Traumdeutung" auch in die Tonne kloppen.
 
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In der Tat. Um was auf eine wissenschaftliche Basis zu stellen müsste man erst mal tausende Probanden haben. Die müssten dann regelmässig Traumtagebuch führen UND sie müssten während der Studie engmaschig psychologisch untersucht, beobachtet und auch diagnostiziert werden um zu sehen ob bei ähnlichen Lebenssituationen, Konflikten etc auch ähnliche Trauminhalte kommen.

Das Resultat einer solchen umfangreichen Untersuchung findet man hier: "Es gibt typische Symbole und Traumthemen, die sich wiederholen und wissenschaftlich un-tersuchen lassen. Der Neurologe und Psychiater Dr. H. B. Flöttmann hat 45.000 Träume in einzigartiger Weise durchforscht.."

"Daß Träume innere Gesetze und Konflikte aufzeigen, mag manchem eine unbequeme Wahrheit sein. Träume sprechen von Treue, von gehemmter Sexualität, aber auch vom treulosen Fremdgehen und Zügellosigkeit. Träume sind Wegweiser, deren man sich bedienen kann. Um sie zu verstehen, brauchen wir den Drang zur Wahrheit und den Mut, sich einen Spiegel vor Augen zu halten. Träume fordern uns heraus, das "Erkenne Dich selbst" täglich zu üben und uns entsprechend der Erkenntnis zu ändern. Bei der Erforschung der eigenen Träume ist das Werk von Dr. Flöttmann "Träume zeigen neue Wege - Systematik der Traumsymbole", erschienen im Kohlhammer Verlag, eine große Hilfe."

http://wilhelm-griesinger-institut.de/buecher/traum.html

45 000 Träume von etlichen Patienten.
 
Meine persönliche Erfahrung ist, dass sich die Träume mit zunehmender Bewusstwerdung und psychischer Reife verändern. Sie werden klarer, gewinnen an Struktur und Konfliktbezogenheit. Und das haben bereits viele erlebt. Es ist also keine Einzelerfahrung meinerseits.

Wenn mehr als 40 000 Träume analysiert werden und dabei feststellt wird, dass ganz verschiedene Menschen in ähnlichen Lebenssituationen von sehr ähnlichen oder identischen Motiven träumen, ist das dann für Dich kein Indiz?

Nein, nicht unbedingt.

Es wird also postuliert, dass zwischen Traumerleben und Lebenssituation ein Zusammenhang besteht.

Mal ein sehr stark vereinfachtes Beispiel: Angenommen die Behauptung wäre, dass Menschen in Geldnot viel von (Kredit-)Haien träumen.

Ich könnte jetzt herangehen und schauen, ob ich bei Menschen in Geldnot irgendwelche Hai-Träume finde. Das wird sehr wahrscheinlich der fall sein, nur ist das kein Indiz für die Richtigkeit der Behauptung.

Um die Behauptung zu überprüfen muss ich eben auch noch nachschauen, wieviele Menschen, die nicht in Geldnot sind, dennoch von Haien träumen, sowie, wievele Menschen, die Geldnot haben, KEINEN Traum über Haie haben.

Nun haben wir aber hier nicht solche festen Traumsymbole, sondern es wird behauptet, anhand von Mustern. Diese Muster wirst Du allerdings in jede Geschichte reininterpretieren können. D.h. soclhe Beobachtungen, dass sich passende Traummuster bei vielen Menschen dinden lassen ist so gut wie wertlos, wenn Untersuchungen darüber unmöglich sind, wieveiele Menschen mit diesen Traummustern in der entsprechenden Lebenssituation sind, bzw. wieviele Menschen mit einer anderen lebenssituation NICHT diese Traummuster haben.
 
Ich hatte mal einen relativ lustigen Traum:

Es fing als Alptraum an, indem ich mich in einem Raum zusammen mit lauter Riesenspinnen wiederfand. Aber, anstelle irgendwie bedrohlich zu sein, stellten diese sich plötzlich geordnet auf und fingen an, Loblieder auf mich im Chor zu singen.

Was ist das für ein Traum?

Ich wette, egal, in was für einer Lebenssituation ich diesen Traum erzählen würde, man würde es als "Treffer" werten können, weil sich immer irgendwelche Parallelen finden lassen würden.
 
Das Resultat einer solchen umfangreichen Untersuchung findet man hier: "Es gibt typische Symbole und Traumthemen, die sich wiederholen und wissenschaftlich un-tersuchen lassen. Der Neurologe und Psychiater Dr. H. B. Flöttmann hat 45.000 Träume in einzigartiger Weise durchforscht.."
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Ja, das waren aber seine Klienten, die bei ihm in Behandlung sind. Von daher ist das nicht objektiv in der Zuordnung zu Lebensthemen, Konflikten, "Neurosen" etc.

Das ganze darf nicht in einem Behandlungskontext untersucht werden wenn es objektiv und damit wissenschaftlich sein soll.

Ausserden hast du hier keine Gruppe von psychisch völlig gesunden Menschen. Die wäre aber bei einer wissenschaftlichen Untersuchung nötig.

Also kannst du das Zeugswas der Flöttmann da angesammelt hat vergessen für irgendeine wissenschaftliche Auswertung.
 
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Ich hatte mal einen relativ lustigen Traum:

Es fing als Alptraum an, indem ich mich in einem Raum zusammen mit lauter Riesenspinnen wiederfand. Aber, anstelle irgendwie bedrohlich zu sein, stellten diese sich plötzlich geordnet auf und fingen an, Loblieder auf mich im Chor zu singen.

Was ist das für ein Traum?

Ich wette, egal, in was für einer Lebenssituation ich diesen Traum erzählen würde, man würde es als "Treffer" werten können, weil sich immer irgendwelche Parallelen finden lassen würden.

Der Traum ist ja der Kracher! (ich stells mir grad bildlich vor :D)

Je nach Deuterprämissen (und da gibts viele Faktoren, wie die Lebensgeschichte/ das Weltbild, die Beziehung zu Dir, Deutermotivation usw.) läßt sich da wahrlich ALLES hereininterpretieren, angefangen von "Verkennung realer Gefahren/ Personen" bis hin zu "souveränem Umgang mit größten Schwierigkeiten/ Bedrohungen" und ganz viel mehr.

:)
 
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