Theologie untersucht eine ganz andere Art von Aussagen als Naturwissenschaften. Da geht es dann beispielsweise darum, alte Texte zu übersetzen, zu interpretieren und zu vergleichen um so die Gottesvorstellungen der verschiedenen Kulturen und Zeiten herauszukristallisieren und zu beschreiben. Es geht dabei nicht um irgendwelche Naturgesetze, und die Theologie als Wissenschaft geht noch nicht einmal von der Existenz Gottes aus - man könnte auch gut als Atheist Theologie studieren und würde gute Quellenarbeit etc. leisten können ohne seinen Atheismus geheim halten zu müssen.
Naturwissenschaften beschäftigen sich damit, Naturgesetze und Zusammenhänge zu irruieren. Dabei versteht sich auch die Psychologie als Naturwissenschaft, weil die Art der Aussagen und die Möglichkeiten, die Behauptungen zu überprüfen, ähnlich sind.
Die art der Behauptungen in der Astrologie ist die gleiche Art, wie sie in den Naturwissenschaften behandelt werden. Es wird ja der Zusammenhang behauptet, man könne anhand der Planetenpositionen irgendetwas über z.B. den betreffenden Menschen ablesen. Da behauptest Du beispielsweise dann, Narzisten daraus erkennen zu können. DAS ist eine statistisch überprüfbare Aussage. Wenn sie stimmen würde, würdest Du in einer Gruppe von Menschen, die astrologisch als narzistisch eingestuft werden, überproportional mehr Menschen finden können, bei denen dieses attribut auch anderweitig festgestellt wurde (ohne zu wissen, wie die Sterne da standen). Ohne, dass Du diese Korrelation aufzeigen kannst, ist und bleibt es nur eine Behauptung. Wenn Astrologie eine Wissenschaft wäre, würden sich die Astrologen jede Mühe geben, da naturwissenschaftlich wirklich valide methodisch hochwertige Überprüfungen durchzuziehen und die Behauptungen dann ggf. zu verwerfen, wenn sie sich in den methodisch hochwertigen Überprüfungen nicht mehr bestätigen lässt. Ohne dieses Bemühen sich auch dieser Methodik zu beugen ist die Astrologie definitiv keine Wissenschaft.