Hallo @ELi7, von der Geisteswissenschaft her weißt Du es doch besser: Das menschliche Leid ist eine karmische Not-Wendigkeit, weshalb auch alles dasjenige, was Leid hervorruft, einen wesentlichen Faktor im Evolutionsplan darstellt. Mithin kann in der gegenwärtigen Menschheitssituation Leid letztendlich gar nicht vermieden werden. Gerade Leid und Schmerz, wenn man sie zutiefst durchkostet und sich von ihnen demütig tragen lässt, offenbaren ihre wundervollen heilmachenden, erstarkenden und erweckenden, erleuchtenden Kräfte - sowohl auf physischer wie auf spiritueller Ebene. - Ich persönlich kann diese Tatsache nur bestätigen. Nicht aber, dass ich mir deshalb Leid etwa wünschte oder es herbeibeschwören wollte; aber ich kann ihm mehr und mehr freimütig, gelassen und dankbar entgegenblicken. Ich habe an Körper, Seele und Geist den großen Segen des Leides erfahren und wurde hierdurch vollauf von jener Wahrheit überzeugt, dass "Tränen zu Perlen der Weisheit gerinnen".
Der Buddhist kennt diese Erfahrung nicht; er hat den Christus-Impuls noch nicht empfangen, der ihn über das "Glück des Leides" belehren und ihm seine spirituelle bzw. karmische Gesetzes-Notwendigkeit versteh- und einsehbar machen kann. Er ist spirituell auf halbem Wege stehen geblieben, zurückgeschreckt vom Angesicht des Leides und des Todes und in den Schoß Luzifers zurückgeflüchtet. Freilich genießt er dort das Glück und die Freuden des Paradieses, fern jeglichen Schmerzes und jedweden Leides. Aber er wird dort niemals wachsen und reifen, niemals seinen göttlichen Kern aufkeimen lassen können, er wird niemals zum vollen ICH-Bewusstsein, zur autonomen Souveränität, zur Freiheit und zur Liebe erwachen, zum Menschen- und Schöpfer-Gott, der zu werden er bestimmt ist. Er wird bleiben, was Adam und Eva vor ihrem "Fall" waren: Ein Kind des Paradieses, in ewiger Gesundheit, Frische und Stärke, umgeben und durchdrungen von den himmlischen Genüssen alles Guten, Wahren und Schönen - aber bar jeglicher Möglichkeit zur Selbst-Bestimmung, Selbst-Entfaltung und Selbst-Verwirklichung, eine unbeholfene Marionette am Arm und Gängelband der Götter.
Novalis sagte einmal - sinngemäß -, dass Leid und Schmerz vermeiden zu wollen eine Flucht vor seinem Schicksal, seiner Zukunft und letztendlich vor seinem eigenen Glück bedeutet. Und Novalis weiß, wovon er spricht, denn er hat selber viel und tief gelitten und starb eines frühen Todes. -
Ja, und was tue ich, um glücklich zu sein? - Nun, ich persönlich täte alles dafür. "Täte", weil ich aus meinen tief angelegten Intentionen heraus anderes verfolge als Glück und Genuss, materiell wie seelisch. Wo ich Gelegenheiten sehe oder bekomme, nutze ich sie, aber ich lechze nicht danach, wenn sie mir vorbehalten zu bleiben drohen. Und in Augenblicken von Schmerz und Leid, des Entbehrenmüssens von Genuss, Freude und Glück, der inneren Einsamkeit und des verzweifelten Zürnens gegen Gott und die Welt erinnere ich mich an jene Worte, die ich einmal im Traum mir selber zugeraunt und in mein freudevoll-bebendes Herzens eingeschrieben habe:
[/QUOTE]Du fragst: Warum geschieht dies gerade mir? - Und ich sage dir: Mit Gewalt begehrt dein Schicksal deine Liebe!
Du Fragst: Warum geschieht mir gerade dies? - Und ich sage dir: Perlen der Weisheit legt dein Schicksal dir zu Füßen! -
Nicht Liebe begehre: Du widersetztest dich deinem Schicksal! -
Begehre Weisheit: Und du erfüllst es!
Wohlmeinenden Gruß!
Werdender
Lieber Werdender, danke für deinen Beitrag.
Du hebst - zu recht - die heilmachenden Kräfte im Leid hervor.
Aber dass `dasjenige, was Leid hervorruft, einen wesentlichen Faktor im Evolutionsplan darstellt`, dem kann ich nicht zustimmen.
Der Evolutionsplan Gottes ist ein Pleroma der ewigen unvergänglichen Glückseligkeit. Das Leid ist im Evolutionsplan Gottes, des Vaters, nicht vorgesehen, es ist eine Folge der Abkehr von Gott.
Das Leid ist gemeinsam mit dem Schmerz, die Kehrseite von Lust und Freude, die durch das Wirken der astralen Welt ein Teil des Menschen wurden. Daher gehören die karmischen Not-wendigkeiten nicht zum Evolutionsplan Gottes, des Vaters, sondern zur astralen Welt der Lust-, Freud-, Leid- und Schmerz-erzeugenden Emotionen.
Sich von Leid und Schmerz demütig tragen zu lassen, entfaltet die heilmachenden Kräfte des Lichts im Menschen und hilft, sie zu ertragen.
Ich teile diese deine Auffassung, durch Gelassenheit entsteht diese Weisheit, dankbar zu sein, dass dies ein Weg ist, karmische Schulden zu begleichen. Ich würde nun aber nicht vom `Glück des Leides` sprechen, sondern von der Not-wendigkeit, Leid zu ertragen.
Du sprichst von einer `Zurückflucht in den Schoss Luzifers`. Das ist nachvollziehbar in all jenen Fällen, in denen die Glückseligkeit des himmlischen Pleroma als `langweilig` angesehen und die Freude am egoistischen Ausleben von Macht, Gier und Wahn als beglückend angesehen wird. Du drückst dies ja auch so aus als `bar jeglicher Möglichkeit zur Selbst-Bestimmung, Selbst-Entfaltung und Selbst-Verwirklichung, eine unbeholfene Marionette am Arm und Gängelband der Götter` zu sein, ich sage Astralgötter.
Durch die `Überwindung der Leidschaffenden Emotionen`, kommt der Mensch aus dem karmischen Hamsterrad heraus und erringt Dank der Erlösungstat von Jesus Christus den Kranz der Ewigkeit. Wie C.G.Jung seinem Patenkind Ursi Trüb in ihr Poesiealbum geschrieben hat
Wirst du den Kranz der Ewigkeit,
der bräutlich harrenden Erde opfern?
Deine Füsse stehen im Leeren,
und keiner Schönheit wird gedeihen, noch Erfüllung.
Wird das Versprechen eingelöst?
Wird das Irdische mit dem Geistigen sich versöhnen?
ELi
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