Die seltsamen? Wege "Gottes".

Deiner Ansicht nach sind wir also ein schon gescheiterter neuer Versuch. Na, das ist doch mal eine rosige Aussicht auf das restliche Leben.
das zeigt doch einmal wieder, dass die Menschen aus ihrer Geschichte nichts lernen.
Nein, das zeigt nur, was deine Ansicht ist. o_O
Man kann zum Beispiel an sich arbeiten, um der Nächstenliebe und dem Guten gerecht sein zu können. Wenn man so will, ein kleines Paradies für uns, von dem auch unsere Nächsten partizipieren können.
Ich habe das Gefühl, dass hier noch Erde und Himmel fehlen, bildlich formuliert.
Also an und für sich ein gutes Konzept - aber erstmal nur luftleerer Raum.
Es ist ja schließlich nicht so, als hätte man das noch nie versucht.
Israel sollte als das Reich Gottes mit seinem Frieden und Wohlstand auch auf seine Nachbarn ausstrahlen.
Ein gutes Beispiel. Auch hier fehlten Erde und Himmel, weshalb es nicht funktionierte.

(Nun bitte mich allerdings nicht, "Erde und Himmel" genau zu definieren. Es ist mehr ein Gefühl, das ich in Worte zu fassen versuche.)
 
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Das schriebst du ja bereits.
wenn du mir nicht glaubst, dann hab ich noch ein Beispiel: du atmest Tagsüber UND Nachts wenn du schläfst... das ist doch ein erdrückender Beweis dafür, das ich geführt werde.

Was hat das mit den Wegen Gottes zu tun? Das sind nur die Wege der Wirtschaft.
Wenn man die Menschheitsgeschichte betrachtet, ist der Kreislauf unserer Wirtschaft weniger als nur ein Wimpernschlag. Und wenn man die Schöpfung Gottes betrachtet, ist die Menschheitsgeschichte weniger als nur ein Wimpernschlag.
ja, das drücke ich so aus, dass das "Dasein" ein ständiges Werden und Vergehen ist.

Mir ergeht es übrigens ebenso: Ich kann nicht dazu stehen, wer ich bin, sondern nur, wer ich zu sein erfahre. Diese Erfahrung kann morgen wieder anders aussehen als heute. Könnte ich allerdings zu dem stehen, wer ich bin, dann wäre ich morgen dieselbe wie heute. Darin liegt der Unterschied.
ok, hört sich sinnvoll an
 
Ganz schön weit etwickelt- so eine nicht manifestierte"Existenz", die im Traum eine andere -fühlende- Existenz erschafft, ihr dort die Kontrolle gibt, schöpferischen Drang aufsetzt- auch alle dazu benötigten
"kreativen" Informationen schenkt und sie einfach experimentieren lässt. Da kann doch eigentlich nichts schief gehen, oder!?
Weiss der träumende("Er"?) in Deiner Metapher wie er erschaffen worden ist oder glaubt er tatsächlich der Gott(Nr.1) zu sein?
:)

Ja du hast recht. Schon als er sich seiner gewahr wurde (ich nenne ihn "er", er besteht wohl aber aus männlichen und weiblichen Aspekten, das ermöglicht Leben und Geschichten ja erst), also als er sich seiner gewahr wurde im Traum, und er begriff, dass er alles formen konnte, muss er sich bereits von der allumfänglichen, also vom nicht manifestierten Ganzen abgespalten haben, bzw. "er ist herausgetreten".
In Wirklichkeit sind die zeitlichen Reihenfolgen vielleicht anders. Irgendwann entdeckt zum Beispiel der Mensch, dass er in einer "Traumwelt" lebt, also mit anderen Worten, wie in der Esoterik ja auch oft gesagt wird, dass alles letztendlich durch das eigene Bewusstsein, sowie auch durch tiefinnere Einstellungen, Überzeugungen usw. geformt, also imgrunde ge-erschaffen wird, oder wenn man sagt "schöpfen", so versteht es sich besser, dass "etwas" aus der riesigen Ursuppe herausgenommen (geschöpft) wird. Das schon als Ganzes immer da ist, aber bisher nicht Sicht- oder Erfahrbar, ähnlich wie vielleicht ein großer Stein, aus dem ein Künstler eine schöne Figur formt. Man kann dann hinterher sagen, diese schöne Figur war schon immer in diesem Stein verborgen, aber erst der Schöpfer / Künstler formte sie und holte sie hervor durch seine Phantasie, und dann auch "Können" und "Geschick". Ein jeder wohl nach seinen eigenen Vorlieben und "Talenten".

Der Träumer träumt und entdeckt, dass er seine Welt formen kann, seinen Traum, er wird "luzide", wie man auch einen wachbewussten Traum nennt.
Das ist vielleicht der erste Punkt, an dem in der alten religiösen Geschichte Luzifer erwachte und merkte, dass alles ihm untertan war.
Nur war es dann nicht Teil der Seele, das innerste Gefühl wurde traurig. Er sah und fühlte sich als "Gott" (und hielt sich wohl für Gott (Nr.1), wie du so schön sagst.
Aber er ahnte (wohl?) nicht, dass alles auf ihn selbst zurückkommen würde, weil in Wirklichkeit alles gleichberechtigt sei, und die Seele und Verantwortung immer allem gegenüber gleich-gültig ist. Der Wunsch in ihm (der wahrscheinlich aufkeimte), war dass alles in seiner eigenen Kraft sein möge. Dieser Wunsch ist die wirkliche Stimme des Ganz-Göttlichen, der großen Ur-Existenz, das was für sich aber nicht existiert, und daher Bilder und Geschichten braucht, also auch Träume, die "es" verdeutlichen.
 
Das ist vielleicht der erste Punkt, an dem in der alten religiösen Geschichte Luzifer erwachte und merkte, dass alles ihm untertan war.
Bei den alten religiösen Geschichten um Luciferum erinnere ich mich eigentlich an den Morgenstern, der das Licht der Hoffnung, des Lebens und der Kontinuität in den neuen Tag trägt.

Selbst im Neuen Testament wurde der Morgenstern (Luzifer) als Lichtbringer und Hoffnungsträger verstanden. So hatte man auch Jesus mit dem Morgenstern verbunden:

Offenbarung 2[28] wie ich (Jesus) von meinem Vater empfangen habe; und ich will ihm geben den Morgenstern.

Offenbarung 22[16] Ich, Jesus, habe gesandt einen Engel, der bezeugen soll vor den Gemeinden: Ich bin die Wurzel des Geschlechts David, der helle Morgenstern.

2. Petrus 1[19] Und wir desto fester, das prophetische Wort, und ihr tut wohl, dass ihr darauf achtet ein Licht, das scheint in einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in eurem Herzen.


Das wäre auch so geblieben, wenn da nicht der Kirchenvater Origenes (185- 254 n. Chr.), seine selbst gestrickte Geschichte vom Morgenstern und dem gefallenen Engel verbreitet hätte.

Wie man sehen kann, gleichen Gedanken einem Pilz, werden sie einmal ausgesät, beginnen sie im Untergrund unaufhaltsam zu wuchern. Schade um den schönen Morgenstern!


Merlin

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@DruideMerlin,
mir ist schon klar, da du es öfters schon erwähnt hattest, dass du Luzifer Luziferum nennst und ihn lediglich als den Morgenstern sehen möchtest.
Es ist jetzt mit diesem Thema schon länger her, aber ich erwähnte es wohl, auch in deine Richtung, dass nicht nur "Gott, Luzifer, Christus, Engel und Erzengel, so man es so im Glauben für sich aufzählt, Gültigkeit im Guten haben, sondern auch ganz wichtig, der Mensch.
Man kann nicht den einen in den Himmel heben und den anderen verteufeln. (ist so mein Denken dazu).


Ich bin die Wurzel des Geschlechts David, der helle Morgenstern.

Diese Aussage, falls du den Bibelsprüchen glaubst, besagt ja schon, dass der Morgenstern, den du mit Luziferum gleichsetzst, die Wurzel des Geschlechts Davids darstellt, und was ist "David" und sein ganzes Geschlecht, wenn nicht "der" oder "ein" Mensch?
Jetzt muss man sich fragen, will man nun unterscheiden zwischen Geschlecht Davids und dem uns bekannten "üblichen" Menschen?
"Versündigte" sich daher David eines Tages, aus der Wurzel Luziferum, indem er sich in der Welt verlor?

Dazu fällt mir gerade ein besonderes Lied ein, "Hallelujah", hier mit Texten, das auf seine Weise die Geschichte Davids erzählt:


 
Liebe @Terrageist,

Ausgangspunkt der Geschichte um Luciferum liegt indirekt in dem Schmählied des Jesajas zum Untergang Babylons:

Jesaja 14[1] Denn der Herr wird sich über Jakob erbarmen und Israel nochmals erwählen und sie in ihr Land zurückführen. Und Fremdlinge werden sich zu ihnen und dem Hause Jakob anschließen ...

[3] Und zur Zeit, wenn dir (Israel) der Herr Ruhe geben wird von deinem Jammer und harten Dienst, in dem du gewesen warst, [4] so wirst du ein Lied anheben wider den König von Babel und sagen: Ist's mit dem Dränger aus, so hat der Zins ein Ende!

[5] Der Herr hat die Rute des Gottlosen zerbrochen, die Rute der Herrscher [6] welche die Völker schlug mit Grimm und ohne Aufhören und mit Wüten herrscht über die Heiden und verfolgt ohne Barmherzigkeit. [7] Nun ruht die Welt und ist still und jauchzt fröhlich ...

[9] Die Hölle da unten zittert vor dir (Babylon), der du ihr entgegenkommst. Sie erweckt dir die Toten, alle Gewaltigen der Welt, und heißt alle Könige der Heiden sich zu erheben [10] dass all diese untereinander reden und sagen: „Du bist auch geschlagen, wie wir, und es geht dir wie uns.“

[11] Deine Pracht ist herunter in die Hölle (שאול/Scheol) gefahren samt Klang deiner Harfe. Maden werden dein Bett sein und Würmer deine Decke.

[12] Wie bist Du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie bist du zur Erde gefallen, der du die Heiden schwächst!

Der Bezug des Königs von Babylon zum Morgenstern lag an der babylonischen Mythologie begründet. Der Mondgott Sahar (Sher, Sin usw.) war in Babylon und Mesopotamien eine zentrale Gottheit. Sahar hatte nun einen Sohn, den er Helel nannte und mit dem Morgenstern verbunden war.

Zudem gab es da noch den Gott Nebu (Berufener), der als nächtliche Sonne der Unterwelt bezeichnet wurde und die Krone der Macht trug. Letzteres spielte dann auch eine wichtige Rolle für den irdischen König Babylons. Deshalb taucht auch dieser Gott im Namen Nebukadnezar auf: „Nebu schütze meinen Sohn“.

In dem hebräischen Text von Jes 14[12] steht eigentlich nichts von einem Luciferum, sondern lediglich: „Wie du fällst vom Himmel, heul du Sohn der Dämmerung ...“

Erst mit der Übersetzung hebräischer Texte in die griechische Septuaginta wurde dieser Sohn der Dämmerung zunächst mit Phosporos (Lichtbringer) in Verbindung gebracht. Ja uns so wurde er in den späteren lateinischen Übersetzungen ein Luciferum (Lichtbringer).

Nun ja und wie es zu der unsäglichen Verbindung des Morgensternes mit Satan gekommen war, hatte ich ja schon in meinem Beitrag #25 beschrieben.

Warum David im Neuen Testament mit dem Morgenstern verbunden wurde, liegt ebenfalls mit verschiedenen Texten aus dem Alten Testament begründet.

Beispiel:
2. Samuel 7[12] Wenn nun deine (David) Zeit hin ist, dass du und deine Väter schon längst schlafen liegst, will ich deinen Samen nach dir erwecken, der von deinem Leibe kommen soll; dem will ich sein Reich bestätigen.

[13] Der soll meinem Namen ein Haus (Tempel) bauen, und ich will den Stuhl seines Königreichs bestätigen ewiglich.

[13] Der soll meinem Namen ein Haus (Tempel) bauen, und ich will den Stuhl seines Königreichs bestätigen ewiglich. [14] Ich (Gott) will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein ...


[16] Aber dein Haus (Davids) und dein Königreich soll beständig sein ewiglich vor dir, und dein Stuhl soll ewiglich bestehen.

Betlehem war der ursprüngliche Sitz des Hauses Davids. Deshalb durfte auch Jesus als der kommende Messias und König nicht in Nazareth, sondern in Bethlehem geboren werden:

Johannes 7[41] Andere sprachen: Er ist Christus. Etliche aber sprachen: Soll Christus aus Galiläa kommen? [42] Spricht nicht die Schrift: von dem Samen Davids und aus dem Flecken Bethlehem, da David war, soll Christus kommen? [43] Also ward eine Zwietracht im Volk über ihn.

Ich hoffe, dass ich Deine Fragen auch richtig verstanden habe.:unsure:

Merlin
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Lieber @DruideMerlin :),

es geht mir hier im Gespräch mit dir nicht um Bibelzitate, sondern schlicht um den Umstand, zumindest scheint es mir so, dass du Engel auf jeden Fall vergöttern möchtest, den Menschen aber eher verteufeln. Sag mir, wenn es nicht stimmt. :)
 
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