Das ist schon die volle Härte. Denn freilich wünschen wir uns die Dinge für uns selbst.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass dies eine karmische Ursache hat. Wahrscheinlich war man mal in früheren Leben sehr egoistisch unterwegs und hat anderen geschadet. Und in diesem Leben bekommen wir die egoistischen Dinge halt nicht.
Da bin ich ganz bei dir.
Der Gedanke "Wer kann schon sagen, dass ich nicht in einem früheren Leben auch..." hat mich aufhören lassen, die Schuld immer nur bei den anderen zu suchen.
Auch entstand daraus eine gewisse Demut, vor den "universalen Gesetzen". Der Satz "die Wege des Herrn sind unergründlich" half mir, damit aufzuhören, sie trotzdem ergründen zu wollen. Allein dies zu wollen, erzeugt ja schon ein gewisses Misstrauen gegen die Welt und das eigene Schicksal. Es sind so Fragen wie "Warum nur?" oder "Warum immer ich?" Eigentlich ein Hinweis für mangelndes Vertrauen ins Leben und in sich selbst.
Was mir auch sehr geholfen hat, war ein Satz einer unserer Referenten während meiner psychologischen Ausbildung.
Sie meinte: Achtet auf eure Gedanken, denn das Universum kennt kein Nein, es sagt immer Ja.
Wenn du also in deinem Kämmerlein sitzt und sagst "Mein Leben ist so schrecklich" sagt das Universum "ja".
Oder "Keiner liebt mich", das Universum sagt "ja".
Das meine ich, wenn ich sage "Wir erschaffen unsere Welt mit unseren Gedanken."
Auch die Aussage: "Achte auf deine Wünsche, denn sie könnten in Erfüllung gehen." passt hier ganz gut.
Wenn sich unser ganzes Denken nur um Dinge dreht, die wir nicht wollen, bekommen wir all das, was wir nicht wollen.
Habe soeben einen schönen passenden Spruch entdeckt:
Dein Geist ist ein Garten.
Deine Gedanken sind die Samen.
Du kannst Blumen wachsen lassen oder Unkraut.
Und trotzdem versucht man immer wieder, etwas im Außen oder im Anderen zu finden, wo wir glauben, dass es uns fehlt. Ich habe es auf diese Weise auch nie gefunden. Aber das Außen kann anregend wirken. Trotzdem ist da etwas Wehmut in mir, nie das zu finden, was man gerne hätte.
Genau das meine ich. Die Wehmut kommt daher, dass man davon ausgeht, dass man nie das finden wird, was man gerne hätte.
Und das Universum sagt "Ja".
Ich kenne das auch gut, mit meinem Saturn als Herr von 1. Wenn mir etwas Unschönes passiert ist, war das klar. Wie könnte es auch anders sein. War ja schon immer so.
Im Gegensatz dazu habe ich aber bei schönen Erlebnissen auch immer den Gedanken "es ist zu schön, um wahr zu sein, das habe ich gar nicht verdient."
Und das Universum sagt einfach nur "Ja".
Heute bin ich der festen Überzeugung, dass auch ich ein glückliches und erfülltes Leben verdient habe.
Früher war ich der festen Überzeugung einfach nur ein Pechvogel zu sein. Jemand, der das Unglück regelrecht anzieht. Dieser schöne Satz: "Ich werde vom Pech verfolgt."
Diese Einstellung habe ich bewusst umformuliert in "Ich werde vom Glück verfolgt." Was wiederum dazu führte, dass ich ab da in der Lage war, zu erkennen, was Glück für mich wirklich bedeutet und es auch annehmen zu können.
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Die indischen Meister nennen diese unsere Welt, das Tal des Todes. Alles was man hier finden kann ist Schmerz, Trauer und Verlust.
Und auch in der Kabbalah ist die unterste Sphäre Malkuth, die irdische. Sie steht für das Zusammenspiel der 4 Elemente und die Tatsache, dass das einzig Beständige im Leben der Wandel ist. Die oberste Sphäre heißt Ain Soph und bedeutet das Unaussprechliche oder das Unendliche. Dort hinzukommen ist nur unserer Seele möglich, manche meinen dorthin zu kommen ist gar nicht möglich, da diese Ebene für den Menschen nicht fassbar ist.
Die 10 Sphären der Kabbalah werden auch mit unserem vorgeburtlichen Werdegang verglichen.
Bei der Zeugung befinden wir uns noch in Ain Soph und mit jedem weiteren Mond-Monat entwickeln wir uns in ein lebendiges Geschöpf, das zum Zeitpunkt der Geburt in Malkuth erscheint. Laut kabbalistischer Lehre ist es der Wunsch eines jeden Menschen in diesen vorgeburtlichen Zustand zurückzukehren. Also die kabbalistische Leiter wieder hinauf zu steigen.
Und ich vermute, dass dieser Wunsch in Haus 12 besonders ausgeprägt ist.
Vor allem in Gesprächen mit Menschen ohne Haus 12-Besetzung stelle ich immer wieder fest, dass diese einer Wiedergeburt recht positiv gegenüber stehen.
Aussagen wie "Das Leben ist doch schön. Natürlich möchte ich wiedergeboren werden." kann ich nicht nachvollziehen.
Mein Wunsch ist die endgültige Erlösung.
Und ich weiß, ich kann mich nur selbst erlösen.
Mittlerweile habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass die eigene Erlösung (im Sinne von alten Schulden oder Karma) dazu führt, dass auch andere beginnen, sich aus überholten Denkstrukturen und eingefahrenen Mustern zu befreien. Manche mehr, manche weniger. Mein Mann und meine Kids ziehen da aber mittlerweile schön mit.
Und wir alle bemerken, wie sich dadurch alte Streitmuster auflösen und sich endlich Harmonie breit macht.
All die harten Kämpfe meines Lebens, sie waren nicht umsonst. Sie haben mich genau hier her gebracht.
Sie haben mich dazu veranlasst, trotzig (Mond-Mars) einem scheinbar unerfüllten Leben, die Stirn zu bieten.
LG
Stern