Liebe DeeCee
Du kannst gut alleine sein und das geniesst du. Doch es gibt da eine unstillbare Sehnsucht. Sehnsucht nach etwas großem, nicht alltäglichen. Diese kannst du stillen.
Die Welt so wie du sie siehst ist dir zu klein. Das sagst du schön, denn im Grunde genommen weißt du dass nicht der Welt so klein ist, sondern es ist die Wahrnehmung, die es suggeriert dass es Tag ein tagaus nur dasselbe Trott gibt. Der Verstand gaukelt uns vor, das was ist, ist nicht genug, es muss etwas mehr geben.
Nur, wo ist dieses "Mehr" so dass man in diese Richtung ausbrechen kann? Der Verstand gibt uns eine Aufgabe im Außen zu suchen (nur um nie zu finden und somit immer an ihm fest gebunden zu bleiben). Schlau Maya.
Der Verstand flüstert: "Warte nur noch nach einem Big Bang, auf einen Knall."
Du siehst was aus dem Big Bang geworden ist - er hat sich (dank dem Verstand) zu Alltagstrott verwandelt. Selbst der Big Bang! hat (dank dem Verstand) nicht geschafft interessant genug zu bleiben. Es muss noch eine Big Bang hin!
Verwirre deinen Verstand. Du bist der Meister, er dein Werkzeug. Verstecke dein Licht nicht unter dem Scheffel. Zeig ihm doch welches Geistes Kind du bist.
So führe du ihn anstatt dich von ihm kirre führen zu lassen.
Beantworte ihm seine Fragen (wann kommt der Big Beng?) damit dass du ihm eine Frage (aus einem Koan) stellst:
Der Lehrer klatscht in seine Hände und sagt zum Schüler: so klingt das Klatschen mit zwei Händen. Wie klingt das Klatschen mit einer Hand?
Wirf dem Verstand dieses Knochen, er soll jetzt Tag ein, tagaus daran kauen.
Steige du ins deine 12-te Haus wie in eine warme Badewanne ein. Entspanne dich zuerst vollkommen und tauche langsam deine Kopf ins Wasser hinein. Erlöse dich in dieser Stille und Geborgenheit, kehre wieder erlöst zu dir, zu deinem göttlichen Vater zurück.
Lass den Verstand während dessen an der Knochen gierig kauen, die er dir zum kauen werfen wollte.
Knochen schmecken nicht. Du kennst das Nektar der nicht nach : "Wer?", "Wo?", "Was?", "Wie?", "Wann?" schmeckt.
Wenn du aus deiner Badewanne raussteigst, dann bleib weiter in dem Haus 12., nehme dein Empfinden mit. Tue alles was zu tun ist mit Liebe und tauche ins alles was du tust völlig ein. Meistere dein Leben aus deinem Genuss-Ozean. Lass den Verstand erst dann an dich ran wenn er dir die von dir gestellte Frage glaubenswürdig beantworten kann.
lg
Vielen Dank Oceani, das ist wirklich gut geschrieben! Was den Verstand angeht, gebe ich Dir absolut recht. Eckhart Tolle schrieb sinngemäß: Du benutzt Deinen Verstand gar nicht wirklich, er benutzt Dich.
Sich über den Verstand zu erheben, ihn auf seinen wirklichen Platz zu verweisen, nämlich Werkzeug und Diener zu sein - das ist aus meiner Sicht wahre Meisterschaft.
Das Bild mit dem 12.Haus und der Badewanne gefällt mir sehr gut Oceani. Manchmal stelle ich mir vor, dass ich in einen riesigen Ozean springe, tauche und schwimme und mich dann treiben lasse. Das Wasser hat dabei natürlich eine wohlige Temperatur von 38 grad .
Danke noch einmal für Deine Worte!
DeeCee