schon mit Positiv Denken hab meine Zweifel gehabt.
Naja, wir haben ja nur die Wahl zwischen positiv oder negativ.
Neutralität ist schwer zu bekommen in dieser dualen Welt. Und man re- und agiert ja aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen.
Wenn man sich Jahre bis Jahrzehnte nur in einer Negativ-Spirale befunden hat, ist man einfach nur froh und dankbar, den Ausweg zu finden.
Und der Ausweg ist in dem Fall eben, die Dinge aus einer anderen Warte zu betrachten. Auch mal das Gute zu sehen. Da sich die Negativität, die man erfahren hat dadurch ja nicht auflöst, ist es ja lediglich das Zusammenbringen der 2 Seiten. Ich weiß halt aus Erfahrung, dass mich negative Gedanken negativ beeinflussen. Und nicht nur mich, sondern auch meine Umgebung.
Für mich bedeutet positiv denken, die 2 Seiten einer Medaille zu sehen und sich für die zu entscheiden, die einen persönlich glücklicher macht und weiter bringt.
Ich vermute ja mal nicht, dass du negatives Denken als Gegenbeispiel anführen wolltest, sondern realistisches Denken.
Und für mich ist es realistisch, dass die Welt nicht nur schlecht ist und man das Gute nur sehen wollen muss.
Bob Marley meinte mal: "Manche Menschen können den Regen spüren, andere werden nur nass."
Wie oft sagen wir "Boah was ein Ekel-Wetter" aber dieses "Ekel-Wetter" ist für die Natur und somit auch für uns, die wir ein Teil davon sind, einfach nur lebensnotwendig.
Es geht einfach darum, wie ich etwas wahrnehme, was ich hinein interpretiere und wie ich es bewerte.
Mein Onkel sagt immer: "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung."
Und dann gibt es noch den Spruch: "Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch."
Es gibt so viele Dinge im Leben, die man durchaus als kleine oder größere Wunder bezeichnen kann, aber so wenige Menschen, die in der Lage sind, dies auch zu erkennen.
Vieles was sich unsere Vorfahren hart erarbeiten mussten, ist für uns heute einfach nur selbstverständlich.
Und ich mit Sonne und Mond in Schütze und in 12, kann eh gar nicht anders, als in jedem Menschen einen guten Kern zu vermuten, auch dann wenn dieser nicht in der Lage ist, diesen zu zeigen oder zu leben. Was man mir sicher auch als Gutgläubigkeit auslegen könnte.
Natürlich gibt es auch in meinem Leben Menschen, mit denen ich nicht so gut kann. Mit denen mache ich einen inneren Deal, indem ich mir sage: Ok, hier auf dieser irdischen Ebene werden wir wohl keine Freunde, aber auf einer anderen Ebene wissen wir beide, dass wir Seelen und somit eins sind. Das erleichtert es mir, den anderen so sein lassen zu können, wie er ist. Das war früher anders, da war jede Meinungsverschiedenheit ein direkter Angriff auf meine Person und hat mich nur in meinem Gefühl "nichts wert zu sein" bestätigt.
Für jemanden der nie derart in einer Negativ-Spirale gefangen war, mag meine Neigung zum Positivismus, ich mag es lieber Optimismus nennen, durchaus etwas "abgehoben" erscheinen.
Aus meiner Warte ist das schon alles richtig so. Der folgerichtige Ausgleich für eine ehemals schwere Zeit. Den man nicht einfach so geschenkt bekommt.
Hier hin zu kommen, musste ich mir schon erarbeiten. Was ja auch passt zu meinem Steinbock-AC, denn wenn es zu leicht geht, ist es ja eh nichts wert.^^
LG
Stern