Man sagt ja, wie im Großen, so im Kleinen
Weiterführend dazu:
Die Bedeutung des offiziellen Antizionismus im Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I
Schändungen jüdischer Friedhöfe hat es in der DDR, wo Antifaschismus angeblich zur Staatsräson gehörte, nachweislich gegeben. Und das bereits kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. In der Regel wurden diese Taten als "Dummejungenstreiche" von offizieller Seite in der DDR abgetan. In Ihrem Beitrag, der aus zwei Teilen besteht, arbeitet Monika Schmidt den Antisemitismus durch Friedhofsschändungen in der DDR auf.
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„Wenn wir […] jedoch auf die vergangenen zwei Jahre seit dem Zusammenbruch des Naziregimes zurückblicken, so erfüllt uns das, was sich in den letzten Monaten wieder abspielt, mit großer Besorgnis und tiefster Trauer. […] Inzwischen werden wieder Friedhofsschändungen am laufenden Band gemeldet, […] 44 Friedhofsschändungen in den verschiedensten Gegenden Deutschlands“, resümierte Leon Löwenkopf, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden und Mitbegründer und Präsidiumsmitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), in seiner Rede Anfang 1948 auf der 2. Hauptkonferenz der VVN die ersten Nachkriegsjahre. „Die Millionen plötzlicher Auch-Demokraten und Auch-Antifaschisten, die gestern noch für Hitler durch dick und dünn gingen und morgen wieder gehen werden, haben lediglich ihr Mäntelchen gewendet. […] Es ist daher unsere heiligste Pflicht, schonungslos den kranken Kern aufzudecken und immer wieder zu warnen.“
[1] Diffamiert als „zionistischer Agent“, wurde Löwenkopf am 21. Januar 1953 aus der VVN ausgeschlossen, nachdem er wegen der zugespitzten antijüdischen Repressionen aus der DDR geflohen war.
[2] Als 1947 eine Welle antisemitischer Ausschreitungen ganz Deutschland erfasste, waren es vor allem die Repräsentanten der nach Kriegsende wieder gegründeten jüdischen Gemeinden, die das Aufleben des Antisemitismus anprangerten. Auch als Mitglieder der VVN erfüllten gerade die jüdischen Überlebenden diese Aufgabe.
Weiterlesen:
http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschlandarchiv/284311/die-bedeutung-des-offiziellen-antizionismus-im-umgang-mit-juedischen-friedhoefen-und-friedhofsschaendungen-teil-i
Teil Zwei findet ihr dann weiter unten