Die Prinzessin küsste den Frosch nicht . . .

Ah neee... Gewalt ist nie gut. Die Wölfin ist eine absolute Pazifistin und beißt wirklich nur, wenn sie in die Enge getrieben wird. ;)

Es gibt nie einen Freibrief für gewalttätige Aktionen. Schon gar nicht in der Liebe.

Mentale Gewalt ist keine Gewalt?

Aber bis dahin tut er eigentlich alles, um sie zu verärgern. Nervt, stalkt, versucht ein Teil ihres Lebens zu werden. Mit beharrlicher, mentaler Gewalt.
 
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Heißt doch nicht, dass ich so etwas befürworte. Es ist eine Interpretation des Märchens. Und mentale Gewalt, um nicht zu sagen Erpressung, hat der Frosch definitiv drauf. Er macht der Prinzessin ein schlechtes Gewissen und gibt ihr die goldene Kugel nur, wenn sie ihm etwas verspricht.

Unschöne Fehler im Charakter, die das Märchen sehr wohl menschlich machen. Und der Mensch ist leider nicht immer nett und loyal.

Siehst du das nicht so?
 
Hätte die Prinzessin bedingungslos geliebt, hätte sie den Prinzen auch in Form des Frosches erkannt und ihm ihr Herz geschenkt. Hätte er sie geliebt, hätte er ihr die Kugel ohne Gegenleistung aus dem Brunnen geholt.
Das ist einfach keine wahre Liebe zwischen den beiden.
Er wollte nur gerettet werden und sie sein Königreich, obwohl sie eh schon selber eines hatte ...
 
Das Märchen ist doch nur ein Traum der Menschheit. Es geht darin um Paarbeziehungen (ich beziehe mich auf eine Interpretation von Hans Jellouschek des Märchens: Der Froschkönig/ Ich liebe dich, weil ich dich brauche) und darum, dass mit dem Beginn einer solchen, die Vollkommenheit unseres Selbstes aus der Tiefe gehoben wird. Das Versprechen der Prinzessin bedeutet somit, dass während der Reise durch die Partnerschaft dieser Bezug nicht verloren geht. Was aber im normalen Alltag fern des kindlichen Spiels zwangsweise passiert und wieder erinnert werden muss. Damit wird sie auch mit ihren unangenehmen Gefühlen konfrontiert, was heisst, sie stösst auch mit sich selbst, mit ihrer eigenen Psyche an die Wand. Dies ist der Höhepunkt des Prozesses und initiert die Transformation. Prinz und Prinzessin stellen am Schluss die goldene Kugel wieder dar.
 
Hätte die Prinzessin bedingungslos geliebt, hätte sie den Prinzen auch in Form des Frosches erkannt und ihm ihr Herz geschenkt. Hätte er sie geliebt, hätte er ihr die Kugel ohne Gegenleistung aus dem Brunnen geholt.
Das ist einfach keine wahre Liebe zwischen den beiden.
Er wollte nur gerettet werden und sie sein Königreich, obwohl sie eh schon selber eines hatte ...

Das tut sie ja auch nicht von Anfang an. Sie sieht nur den Frosch und nicht den Prinzen dahinter. Im Gegenteil. Ihr fallen nur unschöne Dinge auf, die sie ekelig und abstoßend findet. Weil ihre Sicht darauf, verbaut ist. Frosch = iiih, bah!
Ich glaube, von Liebe kann da erstmal keine Rede sein. Bei ihr. Die entwickelt sich. Später. Sie entwickelt eigentlich erst Gefühle, lässt sie zu, als alles zermatscht an der Wand klebt.

Und du hast recht. Beim Frosch wahrscheinlich auch nicht von Anfang an. Sonst hätte er alles dafür getan, um sie glücklich zu machen. Aber auch hier entwickelt sich das. Irgendwann ist sie nicht nur schön und eine praktische „Erlöserin“ seiner selbst. Da möchte er nicht nur Speis und Trank und an ihrem Reichtum teilhaben. Nee, da will er in ihr Bettchen... Und er „erträgt“ ihre arroganten Demütigungen.

Wann erträgt ein Mensch (Frosch) so etwas? Nur in Liebe, oder?

Als sie ihn „rettet“ und den Frosch in Trauer küsst, verwandelt er sich in ihren Augen, zu einem Prinzen und sie sieht, wer er ist. Nämlich passend für sie.

Klingt doch eigentlich, nach einem ganz normalen, menschlichen Ablauf, voller Missverständnisse, Irrungen und Wirrungen, oder? :D
 
Es ist bloss ein Märchen. Und es existieren viele Varianten davon.

Heißt doch nicht, dass ich so etwas befürworte. Es ist eine Interpretation des Märchens. Und mentale Gewalt, um nicht zu sagen Erpressung, hat der Frosch definitiv drauf. Er macht der Prinzessin ein schlechtes Gewissen und gibt ihr die goldene Kugel nur, wenn sie ihm etwas verspricht.

Unschöne Fehler im Charakter, die das Märchen sehr wohl menschlich machen. Und der Mensch ist leider nicht immer nett und loyal.

Siehst du das nicht so?

Nein, ich verstand das Märchen ganz anders.

In der mir bekannten Variante sagte der Frosch direkt, dass er ein verzauberter Prinz sei, und was er für seine Hilfe mit der Kugel haben will.

Das ist für mich kein Ausnutzen einer Notlage, keine Erpressung und auch sonst keine mentale Gewalt. Sondern Ehrlichkeit, wie sie wohl nur im Märchen vorkommt.
 
Herrlich das so zu zerklüften. Das macht Spaß @sadariel ! :)

Natürlich ist es bloß ein Märchen. Aber du weißt ja, Märchen entstammen immer einem wahren Kern. Aus der Fantasie des Autoren. Und in die Fantasie eines Menschen, mischen sich immer wahre Anteile. Ganz sicher auch ganz viele, die heute gar nicht mehr zeitgemäß sind.

Du hast natürlich recht. Der Frosch ist ehrlich. Von Anfang an. Das stimmt. Verlogen ist er nicht. Deshalb hört die Prinzessin ihn ja auch an.
Außerdem will sie ja auch was von ihm. Nämlich, dass er ihr die Kugel zurück holt.

Aber, der Frosch nutzt ihre Notlage für seine eigenen Zwecke aus. „Wenn du mich aufnimmst und an deinem Leben teilhaben lässt, dann hol ich die Kugel. Versprich mir das! Und wenn du es nicht tust und dein Versprechen nicht hältst, dann mach ich Rambazamba bei deinem Papi!“

Hm... Das ist schon eine gewisse Erpressung, findest du nicht?

Sie allerdings, verhält sich weitaus mieser. Denn sie bricht ihr Versprechen und behandelt ihn wie Dreck.
 
Das tut sie ja auch nicht von Anfang an. Sie sieht nur den Frosch und nicht den Prinzen dahinter. Im Gegenteil. Ihr fallen nur unschöne Dinge auf, die sie ekelig und abstoßend findet. Weil ihre Sicht darauf, verbaut ist. Frosch = iiih, bah!
Ich glaube, von Liebe kann da erstmal keine Rede sein. Bei ihr. Die entwickelt sich. Später. Sie entwickelt eigentlich erst Gefühle, lässt sie zu, als alles zermatscht an der Wand klebt.

Und du hast recht. Beim Frosch wahrscheinlich auch nicht von Anfang an. Sonst hätte er alles dafür getan, um sie glücklich zu machen. Aber auch hier entwickelt sich das. Irgendwann ist sie nicht nur schön und eine praktische „Erlöserin“ seiner selbst. Da möchte er nicht nur Speis und Trank und an ihrem Reichtum teilhaben. Nee, da will er in ihr Bettchen... Und er „erträgt“ ihre arroganten Demütigungen.

Wann erträgt ein Mensch (Frosch) so etwas? Nur in Liebe, oder?

Als sie ihn „rettet“ und den Frosch in Trauer küsst, verwandelt er sich in ihren Augen, zu einem Prinzen und sie sieht, wer er ist. Nämlich passend für sie.

Klingt doch eigentlich, nach einem ganz normalen, menschlichen Ablauf, voller Missverständnisse, Irrungen und Wirrungen, oder? :D

Sag ich ja, sie sieht nur den Frosch. Und er wird erst interessant, als sie sieht, dass er ein Prinz mit einem großen Königreich ist. Vorher fand sie ihn sogar abstoßend. Aber Macht und Besitz und dann noch das hübsche Äußere - na das ist schon was ganz anderes :D

Ich weiß nicht, ob er es aus Liebe erträgt? Der will nur das Eine - Erlösung :D

Und er verwandelt sich ja nicht durch einen Kuss, sondern durch den Knall an die Wand .... eh ganz real. Männer brauchen sowas. Durch Anhimmeln hat kaum noch eine Frau einen Mann erobert.

Eh alles ganz menschlich und normal ...


:D
 
Keine Dienstleistung ohne unterzeichneten Arbeitsauftrag. Schon viele Schlüssel-Dienstleister weinten bitterlich, wenn ihnen nach Türöffnung diese blitzschnell vor der Nase zugeschlagen wurde.
 
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Genau, das wusste der Frosch wohl nicht.
Deswegen hatte er mit dem wohlwollenden König ja noch mal richtig Glück gehabt.
Denn dieser gab ihm obendrauf sogar die Prinzessin zur Frau.
 
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