Welche Länder wären das konkret?
Die Türkei ist die einzige Demokratie mit muslimischer Mehrheit. Atatürk hat damals Großes geleistet und die Entwicklung der Türkei hat bewiesen, dass Aufklärung und Islam miteinander kompatibel sind. Dass Erdogan diese Entwicklung gerade mit der Unterstützung anatolischer Dorftrottel und derer Verwandten in Deutschland erfolgreich rückgängig macht, steht auf einem anderen Blatt. Generell sieht es zur Zeit eher schlecht aus. Der arabische Frühling hat, wo immer er Diktatoren gestürzt hat, entweder zurück in die finstere Theokratie oder in die Anarchie geführt, und der Islam (ja, der Islam) ist zur Zeit viel zu beschäftigt damit, der westlichen Welt die Schuld an allem, was irgendwo falsch gelaufen ist, in die Schuhe zu schieben, als dass er Zeit finden könnte, endlich mal seine eigene Aufklärung zu betreiben. Selbst vorgeblich vernünftige Moslems wie Lamya Kaddor oder Aiman Mazyek beschränken sich, wenn irgendwo muslimische Terroristen zuschlagen, darauf, zu betonen, dass das alles mit dem Islam nichts zu tun habe. Gleichzeitig inszenieren sich einige wortstarke Moslems als neue Juden, obwohl es Juden sind, die in einigen Stadtteilen unserer Großstädte nicht mehr mit Kippa auf die Straße gehen können, ohne sofort angegriffen und bepöbelt zu werden, und obwohl die Mehrheit der Bevölkerung die neue Staatsräson offensiv teilt, wonach der Islam keinerlei Schattenseite habe und schlicht alles, was im Namen des Islams an Verbrechen begangen wird, kein Islam sei. Sogar einige Feministen stellen sich blind und taub, wenn es um muslimische Frauen geht.
Klar, Joey hat recht mit seiner Feststellung, es gebe viele unterschiedliche Spielarten des Islams. Leider haben wir es hauptsächlich mit fundamentalistischen Sekten zu tun. Die großen Organisationen sind pragmatisch und vernunftbegabt, jedoch ähnlich weinerlich-aggressiv und unverschämt wie die christlichen Kirchen, ehe sie an die Kette gelegt wurden.
Diejenigen Moslems, die sich Aufklärung und Freiheit wünschen und Religion für Privatsache halten, werden überall unterdrückt, auch bei uns. Hier bekommt nur recht, wer schreit, heult und droht, und wer als aufgeklärter Moslem nach Deutschland flieht, der tut gut daran, den Mund zu halten, denn er gilt bei uns als Islamophober und darf, wenn er angegriffen wird, nicht mit der Unterstützung der Öffentlichkeit rechnen. Hamed Abdel Samad ist gerade auf dem Weg zur persona non grata, weil er auch bei der AfD aufgetreten ist. Außerdem hat er vom Islam keine Ahnung. Lamya Kaddor ist über jeden Zweifel erhaben und eine Koryphäe, wenn es um den Islam geht. Und daran ändert sich auch nichts, egal wie viele ihrer ehemaligen Schüler mittlerweile in Syrien und im Irak die Machete schwingen.
Und das Beschissenste an der Sache ist, dass unsere Völkischen nicht an der Aufklärung interessiert sind, sondern daran, dass die Fremden verschwinden. Zwei Parteien stehen zur Wahl:
Entweder billigst du alles, was der Islam so an Blüten treibt, und nimmst selbst Hassprediger und Kopfabschneider gegen ihre Kritiker in Schutz, oder du erklärst den Islam zu einer unchristlichen, dunkelhaarigen Abscheulichkeit und singst im Feuerschein brennender Unterkünfte das Hohelied der arischen Rasse.
Beide Parteien sind perfekt aufeinander zugeschnitten und straff rückwärts gewandt.
Dem Rest bleibt nur die vage Hoffnung, dass in ferner Zukunft irgendwo im muslimischen Eurasien der Funke der Aufklärung zündet und eine Bewegung entsteht, die auch diesem abrahamitischen Phalluskult endlich den Schwanz abschneidet, damit er das machen kann, was Papa Christentum tut, nämlich milde lächelnd salbungsvolle Heilsbotschaften verkünden und so tun, als sei früher alles gar nicht so schlimm gewesen, während sich die ehemaligen Sklaven selbst um ihre Belange kümmern.