In ärmeren Ländern sind die Kinder die zukünftige Altersversorgung, denn wenn es kaum oder gar keine Rente und Sozialversicherung gibt, wer sorgt dann für die Alten? Hier braucht man das nicht.
Ja genau. Deswegen sah ich ja auch den Bericht vor ein paar Tagen über drei 11-12jährige Flüchtlingskinder, die deswegen ALLEIN hierhergeschickt wurden um HIER für ihre Familien ZU ARBEITEN UND GELD NACH HAUSE ZU SCHICKEN. Diese Kinder wurden in einem SOS-Kinderdorf untergebracht und konnten es zu Anfang gar nicht fassen das für sie gekocht und Wäsche gewaschen wurde. Die Familien in den Heimatländern sind sehr enttäuscht darüber, das ihnen die Kinder kein Geld schicken dürfen, weil hier Kinderarbeit verboten ist, auch darüber, dass die Kinder nicht mehr nach Hause geschickt, sondern hier bleiben dürfen um zur Schule zu gehen, statt arbeiten zu müssen und hier geschützt aufwachsen dürfen. Es handelt sich dabei um ein 11jähriges Mädchen und zwei 12jährige Jungen.
Was um alles in der Welt, hat diese Geschichte, die ich jetzt mal gar nicht genauer hinterfragen möchte, mit der Aussage von Siriuskind zu tun, die du zitierst? Soll das heißen, die Geburtenrate in ärmeren Ländern ist nur deshalb so hoch, weil die Eltern dort planen, alle ihre Kinder spätestens mit 12 Jahren nach Deutschland zu schicken?
Den Bezug zur Flüchtlingsthematik sehe ich da auch nicht. Minderjährige schneller Abschieben? Weltweit Flugblätter verteilen, die darüber aufklären, dass in Deutschland Kinderarbeit verboten ist? Weche Schlüsse soll der Leser deines Beitrags aus deinem nacherzählten Bericht ziehen, welche Forderungen leitest du daraus ab?
In Deutschland wird dieses Jahr ja mit bis zu einer Million Flüchtlingen und Asylbewerbern gerechnet, das sind eine Million Geschichten. Dass die nicht alle erfreulich sind und sogar viele dabei sein mögen, über die man sich aufregen kann, oder von denen man schockiert ist, ist doch ganz klar. Bei einer so großen Zahl von Menschen sind immer alle Höhen und Abgründe menschlicher Existenz vertreten, ganz egal aus welchem Kuturkreis sie stammen, oder welcher Religion sie angehören. Selbst wenn 99% derer, die zu uns kommen, die perfekten Flüchtlinge wären, gesetzestreu, integrationswillig und wirklich konkret an Leib und Leben bedroht (ich weiß, dass dem nicht so ist, nirgendwo auf der Welt findest du eine Million Menschen, die zu 99% nett sind), selbst dann gäbe es noch 10.000 weiterer Geschichten zu erzählen, vom sozialbetrügenden Kosovaren, dem fanatischem Iraker und dem drogendealenden Senegalesen. So wie man auch unzählige Geschichten vom steuerhinterzienden Deutschen, dem rechtsradikalen Österreicher oder dem Vergewaltiger aus der Schweiz erzählen könnte.
Aber was heißt das? Asylrecht raus aus der Verfassung? Grenzen dicht machen? Mich würde einfach mal interessieren, warum du uns jetzt und hier ausgerechnet diese Geschichte erzählen musstest, weshalb du denkst, dass das die Diskussion irgendwie weiterbringt.
Und für sowas findest du wiedermal keine kritischen Worte, sondern es is eh klar, dass in gewissen Ländern Kinder zur Arbeit und als Lebens/Altersversicherung Kinder gezeugt werden.
So wie ich das sehe, waren das schon die kritischen Worte zu den immer mal wieder aufkeimenden Thesen, die Menschen in ärmeren Ländern bekämen nur wegen ihrer kulturellen Prägung oder ihrer genetischen Veranlagung mehr Kinder, als die durchschnittliche Mitteleuropäerin. Weil sie vermehrungsfreudig sind oder zu dumm, um zu verhüten. Außerdem hat Siriuskind sich auch schon oft genug kritisch zu den Umständen geäußert, die Menschen in anderen Teilen der Welt mehr oder weniger dazu zwingt, relativ viele Kinder zu haben. Deinen Vorwurf verstehe ich deshalb nicht.
Warum denkst DU denn, warum man das hier nicht braucht? Wir vllt. vernünftig geworden sind und um entsprechende Gesetze sowie Sozialleistungrn gekämpft haben
Als in den Industriestaaten die ersten Sozialversicherungssysteme eingeführt wurden, stand der Rest der Welt größtenteils noch unter kolonialer Herrschaft und sollte es noch für rund 100 weitere Jahre bleiben. Denen jetzt zu sagen, wir wären eben so vernünftig gewesen, uns so ein System angeschafft zu haben und das Fehlen solcher sozialen Netze sei nun allein deren Problem, finde ich recht zynisch.
Darum müssen wir zusehen, dass wir AUFHÖREN diese Verhältnisse dort mit zu schaffen, sondern im Gegenteil schnellstens damit anfangen, dort vor Ort zu helfen...
Gabi0405 schrieb:
Na...wenn Afghanistan kommt...ist ja mehr als genug Platz für alle Flüchtlinge...so klein isses ja nicht..
Gutes Beispiel. Afghanistan war fast 13 Jahre lang von westlichen Truppen besetzt, die angeblich versuchen sollten, vor Ort zu helfen. Wie man jetzt sieht, mit mäßigem Erfolg. Natürlich sollte man vor Ort helfen, fraglich ist aber: wie soll das aussehen, was machen wir in den paar Jahrzehnten, die mindestens noch vergehen werden, bis diese Maßnahmen greifen. Und wer bezahlt diese Hilfe vor Ort? Da kommen doch dann auch wieder die Geschichten von armen Rentner, der Pfandflaschen sammeln muss.