H
Haris
Guest
Der einsame Wolf irrte durch das Dickicht. Irgendwann gegen Mitternacht, als gerade die Turmuhr stehenblieb, und der Schatten sich zu einer dunklen und kalten Krakengestalt formte, kam wie aus dem Nichts ein Glockenschlag.
Als bliebe nur noch ein einziger, letzter Atemzug in diesem Leben, warf sich der Wolf auf seinen haarigen Rücken.
Da sah er über dem Kirchturm eine schneeweiße Taube fliegen.
Der Wolf dachte bei sich, dass, wenn das das Ende ist, wo ist dann die Pointe?
Nein, so einfach kann das doch nicht sein. Der Wolf blickte in sein tiefstes Inneres, und ein Abgrund von gähnender Leere öffnete sich und zog ihn immer weiter und weiter in einen Strudel aus Angst aber zugleich auch unerklärlicher Freude und Euphorie. "Da ist kein Ende, na gut ... aber vielleicht ein Anfang?" Da näherte sich die weiße Taube, flatterte frech um die Nasenspitze und holte den Wolf augenblicklich aus der verwirrenden Versenkung seiner trüben Grübelei heraus. Als der Wolf langsam wieder Mut fasste offenen Auges seinem wahren Ich gegenüberzutreten, explodierte ganz plötzlich neben ihm in einem Meer aus gleißendem Licht die weiße Taube und eine Illusion nahm ihr Ende. "War das die Pointe?", fragte sich der Wolf, erhob sich, und kratzte sich wonnevoll am noch traurig herabhängenden Schwanz.
Er knurrte wohlig und trabte weiter. Er dachte sich: "Live is hard but beautiful." Als er nun so absichtslos durch den langsam erwachenden Wald streifte und in Gedanken versunken, entdeckte er in einer kleinen Felsnische einen drollig vor sich hinplappernden Troll, der mit seinen schwarzen Zähnen an seinen Fussnägeln knabberte. Der Troll hatte noch eine Nagelschere dabei, die er aber für gewöhnlich zu anderen Verrichtungen, wie z.B. Wolfshaare zu stutzen, verwendete. Die Atmosphäre war angespannt. Der Wolf beugte voller Mißtrauen seinen Kopf nach vorne, um den Troll zu beschnuppern.
Der beißende Geruch traf ihn wie tausend Nadelstiche. Jäh schreckte er zurück, ein Knurren entwich seiner Kehle. Der Troll aber lachte laut auf, sprang dem Wolf ins Fell, und schnitt ihm mit seiner Nagelschere genau zwei Haare ab. Warum auch nicht, es war schließlich Sonntag und da kochte er immer. So eine leckere frische Wolfshaarsuppe wird Frau Troll ein entrücktes Lächeln entlocken... Nun aber wurde dem Wolf bewusst, dass es ja wohl nicht angehen konnte, so eine Niederträchtigkeit zuzulassen! Sich locker am Kinn kratzend, darüber nachdenkend wie denn wohl der Wolf zu bändigen wäre, ersann der Troll einen listigen Plan. In einer Höhle, unweit seiner Kochstelle, ließ er sich nieder und bastelte ein Herz aus Trollhaaren und Milchzähnen.
Als der Troll sein Werk vollendet hatte, bestrich er es mit Honig, Lebertran, Löwenzahnsaft, Silbertau und einer geheimnisvollen Essenz. Das so gefertigte Totem sollte dem Wolf schaden und ihm vorgaukeln eine schöne Prinzessin zu sein.
Gestank und Schrecken ließen den Wolf erschaudern. Als würde er von innen her verätzt, fühlte sich das an. Er jaulte vor Schmerz, grünlicher Schaum benetzte seine heraushängende Zunge. Was war das nur wieder für ein Scheiß?
Das darf doch nicht wahr sein, jetzt reichts aber, dachte der Wolf. So kann das ja wohl nicht weitergehen - und rannte schnurstracks davon.
Er dachte sich, andere mütter haben auch schöne Töchter, nahm die Beine unter die Arme und machte sich auf den Weg zurück zum Glockenturm.
Auf seinem Weg zum Gotteshaus, erblickte sich der Wolf im Spiegel eines alten verlassenen Hauses. Er schlich ungläubig drauf zu: "Ich, eine Prinzessin? Aber wie ist das denn möglich? Bin ich wirklich ich?? Oder wer?"
Der Wolf blieb stehen, um sich kräftig zu schütteln. Die zierliche Krone, die ja eigentlich ein Krönchen war, blieb wie angeklebt haften.
Wenn das jetzt normal ist, dann fress ich ab heute vegetarisch...
Der Troll lauerte im Schatten des Brunnens. Dort saß, wer hätte das für möglich gehalten, ein zartes Elfchen und beobachtete mit liebevollen Veilchenaugen die Szenerie. Zum Glück hatte der Troll keine Elfen-Ess-Bedürnisse.
Der Brunnen zog nun auch den Wolf an...
Während der Wolf seine Nase in die Tiefe hielt, da sah er, dass ihm Haare aus den Ohren wuchsen...oh mein gott, das kann es - kann es das geben?!?
So viele Haare, und das bei einer Prinzessin? - wunderte sich das veilchenäugige Elfchen. Doch das Elfchen verstand schnell, was sich hinter diesen Ohrbüscheln verbarg. "Ach, alter Troll, wie kannst du einem alten Wolf nur so einen entwürdigenden Zauber anhängen! Ich finde, dass das sehr unerotisch aussieht. Woll´n doch mal sehn, ob wir da nicht ein Beauty-Wochenende organiesieren können!" schmunzelte es... Eine rasende Wut packte unterdessen den Wolf. Mit eisigem Blick sah er jetzt dem Troll in die Augen. Er war dadurch so abgelenkt, daß er übersah, daß sich das Elfchen heimlich auf seine Schulter gesetzt hatte und mit dem zierlichen Zauberstab vorsichtig den Schleier vor seinem Gesicht wegzog. Hätte nur der Troll nicht so überaus nett gezwinkert, wäre folgendes möglich gewesen: Die Elfe hätte nämlich den Wolf auf eine Wellnessfarm teleportiert und gleichzeitig den Troll in ein Schaf verwandelt. Doch nun kam alles anders herum. In einem Anfall von Tobsucht zwinkerte der Troll dem Wolf entgegen, der Wolf wurde augenblicklich zum Schaf und das Elfchen - was war nur mit dem Elfchen? Tablettensüchtig wie sie war, ist sie wieder mal voll ins Zittern gekommen und stürzte dem Troll entgegen, berührte sich selbst mit dem Zauberstab und tauschte ihren Körper mit dem Troll, der somit als zitternde Elfe auf dem Boden zu liegen kam. Der Wolf, der nun als Schaf verdattert vor dem Brunnen stand, betrachtete mit dem für Schafe typischen, jedoch sehr eigenartigen Blick und seiner erotisch-phlegmatischen Grundhaltung die Badehose des anderen Schafes, das einen ähnlichen Körperbau hatte - wohl auch Größe 52/54. Er dachte sich, he das ist aber ein Zufall, und schrie: BADEHOSENTAUSCH !!! Der Troll mit Elfenseele konnte das Badehosenritual in einer Art und Weise zelebrieren, wie das als Troll-Troll oder Elfen-Elfe nie möglich gewesen wäre.
Dank dem gelungenen Ritual, war nun bei allen Beteiligten ein Hungergefühl sondergleichen aufgetreten. Und so wurde beschlossen ein leckeres Menu herzuzaubern. "Ich will einen Elfenbraten und einen Troll-Cocktail" blökte das Wolf-Schaf, das sich eigenartigerweise in dieser Verwechslungskomödie ganz wohl zu fühlen schien. Übermütig schüttelte es seine wollige Mähne und kniff dem Troll-Elfchen mit den Fingern in den Oberschenkel. Diese Szene wurde der schneeweißen Illusions-Taube dann doch zu blöd. Sie flog zurück zu ihrem wunderschönen Eichenbaum um dort der nächsten Szenerie entgegenzusehen. Denn hinter dem Brunnen hatte sich schon längst Äandra die 9 Köpfige Brunnenhydra auf die Lauer gelegt. Sie war es, die nun die nächste Szene beherrschte: Troll, Elfe und Schaf fühlten einen kalten Schauder durch ihre Hirnlappen strömen, erschauderten und vergaßen augenblicklich, was ihre Eltern ihnen über herumstreunende Brunnenhydras eingebläut hatten.
Wie hypnotisiert bewegten sie sich, angezogen durch Äandras unwiderstehlichen Seelenansaugblicktrick, auf den Brunnen zu. Doch plötzlich und völlig unerwartet kam ein Blitz vom Himmel und traf nicht etwa wie allerseits erwartet die Hydra, sondern schoss zischend in die Tiefe des Brunnens, brachte dort das Wasser zum Brodeln und ließ es überkochen. Einen Augenblick lang fühlten alle, wie ihnen das Herz stehen blieb und sie sich aus ihren Körpern hinausbewegten...
Völlig losgelöst drifteten alle auf das Seelentor zu. Dort erwartete sie eine große Schar quengeliger Kinder, die sehr bemüht waren, die Neuankömmlinge abzuwimmeln. Also blieb ihnen nur noch die Rückkehr, wobei die nächste Körperverwechslung geschah: Plötzlich steckte das Wolf-Schaf im Körper der schneeweißen Taube, während seine leblose Schafhülle vom Troll eingenommen wurde. Leider konnte die Taube nicht teleportieren. Sie wäre zu gern Elfe geworden. Doch nun musste sie sich ihren eigenen Reim auf ihre Rolle in purer Seelenform machen.
Der Tauben-Wolf fand, daß es jetzt mal Zeit für den Heimflug sei, es dämmerte bereits und er hatte heute früh heftiges Verlangen nach Haus. "Ich habe Flügel! Geil!"
Das Troll-Schaf war schwerstens verliebt in sein Fell. Gutes Aussehen war immer sein sehnlichster Wunsch gewesen. Kein Gestank mehr... aber würde Frau Troll ihn in seiner neuen Gestalt überhaupt erkennen? Würde er in seinen Troll-Bau passen? Und wie sollte er seine Verwandlung seinem Chef auf der Arbeit erklären, und seinen Verwandten, Freunden und Bekannten? Elfchen war in Hydras Leib geschlüpft, Täubchen begann allmählich Gefallen am Reimen zu finden, Wölfchen fand das Fliegen geiler und geiler und so verkomplizierte sich eine anfangs einfache Geschichte mehr und mehr, so daß es langsam mal wieder Zeit für einen Donnerschlag wurde!
Gleißendes Blitzlicht, gefolgt von einem Knall, der die Erde erbeben ließ, betäubte die Sinne aller und sie erwachten in ihren ursprünglichen Körpern, die ihnen nun merkwürdig klein vorkamen.
Am schnellsten von allen besann sich die Hydra wieder ihrer eigenen Natur, verschlang mit einem Satz alle anderen, sprang mit markerschütterdem Triumphgeschrei in den Brunnen und kehrte zurück in ihr Reich, die mystische Unterwasserwelt der Hydren. Doch unsere Hydra hatte die Zähigkeit unserer Helden nicht bedacht und hätte sie im Vorhinein gewusst, welch großes Chaos sie in ihre Welt tragen würde, hätte sie sich niemals ans Tageslicht gewagt. Denn sowohl Elfchen als auch Troll besannen sich ihrer wahren Natur und ihrer Zauberkraft und der Wolf hatte wieder seine agressiven Kräfte zurück! Zuerst spürte Äandra, die sich im Fernsehsalon ihres Brunnens für ein Verdauungsschläfchen auf ihre Chaiselongue im Louis XIV-Stil gefläzt hatte, nur ein leichtes Darmgrimmen unten links.
Anfang kitzelte es, doch der Hydra zwickte und zwackte es in den Gedärmen, dass sie befürchtete, ihr alte Leiden, die vielgehassten Blähungen, wiederzubekommen. Damit hatte sie nicht ganz unrecht, denn sie blähte sich und blähte sich und wurde rund, wie ein riesiger Luftballon. "Ach Du meine Güte, was ist denn mit mir los, ich geh ja auseinander wie ein Zeppelin...ich glaub ich ruf mal Mami an, die weiss bestimmt ein gutes Säftchen...". Doch wie es mit Müttern ausgewachsener Kinder oft ist, war auch mit Hydras Mama, denn diese war gerade damit beschäftigt Nachtclubs unsicher zu machen und somit für unsere Hydra nicht erreichbar. Einsam, aber mit der verschlungenen Gesellschaft im Bauch, erhob sich der Hydraballon aus dem Wasser und schwebte über's Land, bis die Grenze seiner Elastizität erreicht war und in Fetzen riss... Die drei befreiten Kameraden wirbelten hilflos mit den Armen rudernd durch die Lüfte. Es war die Geistesgegenwart der Elfe, welche ja als einzige Flügel hat, welche auch den andren zu einer sanften Landung verhalf, indem sie ihnen Fallschirme zauberte. So schwebten sie im Morgengrauen unbeschadet dem Erdboden entgegen.
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Als bliebe nur noch ein einziger, letzter Atemzug in diesem Leben, warf sich der Wolf auf seinen haarigen Rücken.
Da sah er über dem Kirchturm eine schneeweiße Taube fliegen.
Der Wolf dachte bei sich, dass, wenn das das Ende ist, wo ist dann die Pointe?
Nein, so einfach kann das doch nicht sein. Der Wolf blickte in sein tiefstes Inneres, und ein Abgrund von gähnender Leere öffnete sich und zog ihn immer weiter und weiter in einen Strudel aus Angst aber zugleich auch unerklärlicher Freude und Euphorie. "Da ist kein Ende, na gut ... aber vielleicht ein Anfang?" Da näherte sich die weiße Taube, flatterte frech um die Nasenspitze und holte den Wolf augenblicklich aus der verwirrenden Versenkung seiner trüben Grübelei heraus. Als der Wolf langsam wieder Mut fasste offenen Auges seinem wahren Ich gegenüberzutreten, explodierte ganz plötzlich neben ihm in einem Meer aus gleißendem Licht die weiße Taube und eine Illusion nahm ihr Ende. "War das die Pointe?", fragte sich der Wolf, erhob sich, und kratzte sich wonnevoll am noch traurig herabhängenden Schwanz.
Er knurrte wohlig und trabte weiter. Er dachte sich: "Live is hard but beautiful." Als er nun so absichtslos durch den langsam erwachenden Wald streifte und in Gedanken versunken, entdeckte er in einer kleinen Felsnische einen drollig vor sich hinplappernden Troll, der mit seinen schwarzen Zähnen an seinen Fussnägeln knabberte. Der Troll hatte noch eine Nagelschere dabei, die er aber für gewöhnlich zu anderen Verrichtungen, wie z.B. Wolfshaare zu stutzen, verwendete. Die Atmosphäre war angespannt. Der Wolf beugte voller Mißtrauen seinen Kopf nach vorne, um den Troll zu beschnuppern.
Der beißende Geruch traf ihn wie tausend Nadelstiche. Jäh schreckte er zurück, ein Knurren entwich seiner Kehle. Der Troll aber lachte laut auf, sprang dem Wolf ins Fell, und schnitt ihm mit seiner Nagelschere genau zwei Haare ab. Warum auch nicht, es war schließlich Sonntag und da kochte er immer. So eine leckere frische Wolfshaarsuppe wird Frau Troll ein entrücktes Lächeln entlocken... Nun aber wurde dem Wolf bewusst, dass es ja wohl nicht angehen konnte, so eine Niederträchtigkeit zuzulassen! Sich locker am Kinn kratzend, darüber nachdenkend wie denn wohl der Wolf zu bändigen wäre, ersann der Troll einen listigen Plan. In einer Höhle, unweit seiner Kochstelle, ließ er sich nieder und bastelte ein Herz aus Trollhaaren und Milchzähnen.
Als der Troll sein Werk vollendet hatte, bestrich er es mit Honig, Lebertran, Löwenzahnsaft, Silbertau und einer geheimnisvollen Essenz. Das so gefertigte Totem sollte dem Wolf schaden und ihm vorgaukeln eine schöne Prinzessin zu sein.
Gestank und Schrecken ließen den Wolf erschaudern. Als würde er von innen her verätzt, fühlte sich das an. Er jaulte vor Schmerz, grünlicher Schaum benetzte seine heraushängende Zunge. Was war das nur wieder für ein Scheiß?
Das darf doch nicht wahr sein, jetzt reichts aber, dachte der Wolf. So kann das ja wohl nicht weitergehen - und rannte schnurstracks davon.
Er dachte sich, andere mütter haben auch schöne Töchter, nahm die Beine unter die Arme und machte sich auf den Weg zurück zum Glockenturm.
Auf seinem Weg zum Gotteshaus, erblickte sich der Wolf im Spiegel eines alten verlassenen Hauses. Er schlich ungläubig drauf zu: "Ich, eine Prinzessin? Aber wie ist das denn möglich? Bin ich wirklich ich?? Oder wer?"
Der Wolf blieb stehen, um sich kräftig zu schütteln. Die zierliche Krone, die ja eigentlich ein Krönchen war, blieb wie angeklebt haften.
Wenn das jetzt normal ist, dann fress ich ab heute vegetarisch...
Der Troll lauerte im Schatten des Brunnens. Dort saß, wer hätte das für möglich gehalten, ein zartes Elfchen und beobachtete mit liebevollen Veilchenaugen die Szenerie. Zum Glück hatte der Troll keine Elfen-Ess-Bedürnisse.
Der Brunnen zog nun auch den Wolf an...
Während der Wolf seine Nase in die Tiefe hielt, da sah er, dass ihm Haare aus den Ohren wuchsen...oh mein gott, das kann es - kann es das geben?!?
So viele Haare, und das bei einer Prinzessin? - wunderte sich das veilchenäugige Elfchen. Doch das Elfchen verstand schnell, was sich hinter diesen Ohrbüscheln verbarg. "Ach, alter Troll, wie kannst du einem alten Wolf nur so einen entwürdigenden Zauber anhängen! Ich finde, dass das sehr unerotisch aussieht. Woll´n doch mal sehn, ob wir da nicht ein Beauty-Wochenende organiesieren können!" schmunzelte es... Eine rasende Wut packte unterdessen den Wolf. Mit eisigem Blick sah er jetzt dem Troll in die Augen. Er war dadurch so abgelenkt, daß er übersah, daß sich das Elfchen heimlich auf seine Schulter gesetzt hatte und mit dem zierlichen Zauberstab vorsichtig den Schleier vor seinem Gesicht wegzog. Hätte nur der Troll nicht so überaus nett gezwinkert, wäre folgendes möglich gewesen: Die Elfe hätte nämlich den Wolf auf eine Wellnessfarm teleportiert und gleichzeitig den Troll in ein Schaf verwandelt. Doch nun kam alles anders herum. In einem Anfall von Tobsucht zwinkerte der Troll dem Wolf entgegen, der Wolf wurde augenblicklich zum Schaf und das Elfchen - was war nur mit dem Elfchen? Tablettensüchtig wie sie war, ist sie wieder mal voll ins Zittern gekommen und stürzte dem Troll entgegen, berührte sich selbst mit dem Zauberstab und tauschte ihren Körper mit dem Troll, der somit als zitternde Elfe auf dem Boden zu liegen kam. Der Wolf, der nun als Schaf verdattert vor dem Brunnen stand, betrachtete mit dem für Schafe typischen, jedoch sehr eigenartigen Blick und seiner erotisch-phlegmatischen Grundhaltung die Badehose des anderen Schafes, das einen ähnlichen Körperbau hatte - wohl auch Größe 52/54. Er dachte sich, he das ist aber ein Zufall, und schrie: BADEHOSENTAUSCH !!! Der Troll mit Elfenseele konnte das Badehosenritual in einer Art und Weise zelebrieren, wie das als Troll-Troll oder Elfen-Elfe nie möglich gewesen wäre.
Dank dem gelungenen Ritual, war nun bei allen Beteiligten ein Hungergefühl sondergleichen aufgetreten. Und so wurde beschlossen ein leckeres Menu herzuzaubern. "Ich will einen Elfenbraten und einen Troll-Cocktail" blökte das Wolf-Schaf, das sich eigenartigerweise in dieser Verwechslungskomödie ganz wohl zu fühlen schien. Übermütig schüttelte es seine wollige Mähne und kniff dem Troll-Elfchen mit den Fingern in den Oberschenkel. Diese Szene wurde der schneeweißen Illusions-Taube dann doch zu blöd. Sie flog zurück zu ihrem wunderschönen Eichenbaum um dort der nächsten Szenerie entgegenzusehen. Denn hinter dem Brunnen hatte sich schon längst Äandra die 9 Köpfige Brunnenhydra auf die Lauer gelegt. Sie war es, die nun die nächste Szene beherrschte: Troll, Elfe und Schaf fühlten einen kalten Schauder durch ihre Hirnlappen strömen, erschauderten und vergaßen augenblicklich, was ihre Eltern ihnen über herumstreunende Brunnenhydras eingebläut hatten.
Wie hypnotisiert bewegten sie sich, angezogen durch Äandras unwiderstehlichen Seelenansaugblicktrick, auf den Brunnen zu. Doch plötzlich und völlig unerwartet kam ein Blitz vom Himmel und traf nicht etwa wie allerseits erwartet die Hydra, sondern schoss zischend in die Tiefe des Brunnens, brachte dort das Wasser zum Brodeln und ließ es überkochen. Einen Augenblick lang fühlten alle, wie ihnen das Herz stehen blieb und sie sich aus ihren Körpern hinausbewegten...
Völlig losgelöst drifteten alle auf das Seelentor zu. Dort erwartete sie eine große Schar quengeliger Kinder, die sehr bemüht waren, die Neuankömmlinge abzuwimmeln. Also blieb ihnen nur noch die Rückkehr, wobei die nächste Körperverwechslung geschah: Plötzlich steckte das Wolf-Schaf im Körper der schneeweißen Taube, während seine leblose Schafhülle vom Troll eingenommen wurde. Leider konnte die Taube nicht teleportieren. Sie wäre zu gern Elfe geworden. Doch nun musste sie sich ihren eigenen Reim auf ihre Rolle in purer Seelenform machen.
Der Tauben-Wolf fand, daß es jetzt mal Zeit für den Heimflug sei, es dämmerte bereits und er hatte heute früh heftiges Verlangen nach Haus. "Ich habe Flügel! Geil!"
Das Troll-Schaf war schwerstens verliebt in sein Fell. Gutes Aussehen war immer sein sehnlichster Wunsch gewesen. Kein Gestank mehr... aber würde Frau Troll ihn in seiner neuen Gestalt überhaupt erkennen? Würde er in seinen Troll-Bau passen? Und wie sollte er seine Verwandlung seinem Chef auf der Arbeit erklären, und seinen Verwandten, Freunden und Bekannten? Elfchen war in Hydras Leib geschlüpft, Täubchen begann allmählich Gefallen am Reimen zu finden, Wölfchen fand das Fliegen geiler und geiler und so verkomplizierte sich eine anfangs einfache Geschichte mehr und mehr, so daß es langsam mal wieder Zeit für einen Donnerschlag wurde!
Gleißendes Blitzlicht, gefolgt von einem Knall, der die Erde erbeben ließ, betäubte die Sinne aller und sie erwachten in ihren ursprünglichen Körpern, die ihnen nun merkwürdig klein vorkamen.
Am schnellsten von allen besann sich die Hydra wieder ihrer eigenen Natur, verschlang mit einem Satz alle anderen, sprang mit markerschütterdem Triumphgeschrei in den Brunnen und kehrte zurück in ihr Reich, die mystische Unterwasserwelt der Hydren. Doch unsere Hydra hatte die Zähigkeit unserer Helden nicht bedacht und hätte sie im Vorhinein gewusst, welch großes Chaos sie in ihre Welt tragen würde, hätte sie sich niemals ans Tageslicht gewagt. Denn sowohl Elfchen als auch Troll besannen sich ihrer wahren Natur und ihrer Zauberkraft und der Wolf hatte wieder seine agressiven Kräfte zurück! Zuerst spürte Äandra, die sich im Fernsehsalon ihres Brunnens für ein Verdauungsschläfchen auf ihre Chaiselongue im Louis XIV-Stil gefläzt hatte, nur ein leichtes Darmgrimmen unten links.
Anfang kitzelte es, doch der Hydra zwickte und zwackte es in den Gedärmen, dass sie befürchtete, ihr alte Leiden, die vielgehassten Blähungen, wiederzubekommen. Damit hatte sie nicht ganz unrecht, denn sie blähte sich und blähte sich und wurde rund, wie ein riesiger Luftballon. "Ach Du meine Güte, was ist denn mit mir los, ich geh ja auseinander wie ein Zeppelin...ich glaub ich ruf mal Mami an, die weiss bestimmt ein gutes Säftchen...". Doch wie es mit Müttern ausgewachsener Kinder oft ist, war auch mit Hydras Mama, denn diese war gerade damit beschäftigt Nachtclubs unsicher zu machen und somit für unsere Hydra nicht erreichbar. Einsam, aber mit der verschlungenen Gesellschaft im Bauch, erhob sich der Hydraballon aus dem Wasser und schwebte über's Land, bis die Grenze seiner Elastizität erreicht war und in Fetzen riss... Die drei befreiten Kameraden wirbelten hilflos mit den Armen rudernd durch die Lüfte. Es war die Geistesgegenwart der Elfe, welche ja als einzige Flügel hat, welche auch den andren zu einer sanften Landung verhalf, indem sie ihnen Fallschirme zauberte. So schwebten sie im Morgengrauen unbeschadet dem Erdboden entgegen.
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