Inti
Sehr aktives Mitglied
Dialektisch hört sich das aber genauso an:
also erst mal diesen Absatz:Inti: Naturwissenschaft ist im Grunde undogmatisch, allerdings kann man das von den Naturwissenschaftlern nicht immer behaupten.
Hier zeige ich auf, dass ich einen Unterschied sehe zwischen den Naturwissenschaftlern und der Naturwissenschaft. Die Naturwissenschaft ist ein ideales Gebäude, das in Wandlung ist und bestimmte Grundsätze hat, nach denen es sich wandelt. Es ist keine Organisation aus Menschen, sondern ein geistiges Konstrukt, dem sich Naturwissenschaftler (i.d.R) verpflichtet fühlen. Im Gegensatz zu dem geistigen Konstrukt der Naturwissenschaft sind die Naturwissenschaftler keine Konstrukte, sondern menschliche Subjekte aus Fleisch und Blut. Für diese Naturwissenschaftler ist die Idee der Naturwissenschaft nur etwas dem sie sich annähern können. Denn der reinen Lehre steht gegenüber die Subjektivität des Naturwissenschaftlers, der natürlich kein subjektbefreites objektives Sein lebt, sondern ein sehr subjektives Weltbild hat.
So und nun zum zweiten Absatz:
Hierbei geht es mir um die Darstellung dessen, was auf der subjektiven Ebene passiert. Denn hier werden die Dogmen installiert. Es geht um persönliche Erfahrung und den daraus resultierenden Erkenntnissen. Es geht dabei nicht um Beweise und Beweisführung - um der Mitwelt die von mir erfahrene Wahrheit darzulegen, sondern es geht darum, wie ich mein Weltbild erstelle. Und das hängt von meinen eigenen Wahrnehmungen und deren Verarbeitung ab. Z.B. ob ich bestimmte Wahrnehmungen als falsch oder nicht ausreichend einstufe, oder ob ich sie als Schlüsselerlebnisse verbuche usw.Inti: Und grundsätzlich hab ich nichts dagegen, unbewiesene Theorien als Dogma zu bezeichnen. Ein Dogma ist nur dann ein Hindernis auf der Suche nach Wahrheit, wenn ich nicht bereit bin ein Dogma gegen ein anderes einzutauschen.
Was ist ein Dogma?
Diese Definition ist schon sehr weit gespannt, von einer einfachen "Meinung" die jeder hat und die nicht bewiesen werden muss - bis zu einer "Verordnung" bei der eine bestimmte Meinung als alleingültig bestimmt wird und die man einfach zu glauben hat.
Dogma wird meist als starres Konstrukt gesehen, das von einzelnen für absolut bestimmt wird.
Erstaunlich ist, dass Wiki für die Definition im christlichen Rahmen das Dogma als wertneutral bezeichnet:
Insbesondere in der christlichen Theologie wird der Begriff Dogma wertneutral für einen Lehrsatz gebraucht, der, unter Berufung auf
1. göttliche Offenbarung,
2. die Autorität der kirchlichen Gemeinschaft bzw. des kirchlichen Lehramts oder
3. auf besondere Erkenntnisse als wahr und relevant gilt.
Die systematische Entfaltung und Interpretation der Dogmen wird Dogmatik genannt.
Hier werden 3 Kriterien genannt, die Basis für ein Dogma sind.
1. göttliche Offenbarung
Dazu wird (z.B. von der kath. Glaubenkongregation) sicher die Bibel gezählt - eventuell noch die Aussagen (einiger?) von Heiligen. Ganz sicher werden dazu nicht gezählt die Aussagen z.B. von Rudolf Steiner oder sonstigen Medialen Menschen, die irgendwelche Kontakte zur göttlichen Szene haben.
Aber betrachten wir mal andere spirituelle Gruppiereungen, wie die schamanischen, esoterischen, okkulten, magischen etc - denn auch hier gibt es dieses Kriterium es wird dann als Visionssuche, oder als Inspiration oder Intuition bezeichet. Man hat Kontakt zu geisten Räumen.
2. die Autorität der kirchlichen Gemeinschaft bzw. des kirchlichen Lehramts
Das ist jetzt sehr spezifisch auf religiöse Gruppen bezogen. Jede Gruppierung z.B. Theosophie hat natürlich ihre Überzeugungen, die man übernehmen muss, ansonsten wird man gefeuert. Bei den Esoterikern ist es da sehr viel freier, da kann jeder glauben was er will, obwohl es auch da immer wieder Menschen gibt, die ihre persönliche Überzeugung anderen aufzwingen wollen.
3. auf besondere Erkenntnisse als wahr und relevant gilt.
Das ist wieder sehr unspezifisch und bezieht sich auf Wahrnehmungsfähigkeiten des einzelnen Menschen.
Somit sind zwei dieser Kriterien was nun dogmatisch ist, von der subjektiven Überzeugung des einzelnen Menschen der diese Dogmen erstellt abhängig. Lediglich der 2. Punkt bezieht sich auf religiöse Gruppen, in denen aber auch wieder einzelne Subjekte etwas bestimmen, einfach weil sie in diesen Organisationen hierarschich ganz weit oben stehen und somit meinen die Überzeugungen aller Mitglieder bestimmen zu können.
LGInti
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