Schrödingers Katze;1319169 schrieb:
Hi Simi!
Weißt du, dass mir genau das, was du da geschrieben hast, ständig in meinem Kopf rumspukt. Ich hab manchmal, vorallem in letzter Zeit, panische Angst, dass ich irgendwas verpeile.
Das ist auch so, Katze- du verpeilst was.

Ich will dir sagen, was- du weisst es zwar schon, aber dennoch, lach. Ich hab' vor ein paar Tagen "zufällig" (wie immer, hehe) nachts dein Gespräch mit DemGrossenLehrer gelesen. Ich wollte zuerst da reinschreiben, da DerGrosseLehrer aber unser Bernd Brechwurz ist, war klar, dass die threads gelöscht werden würden- was ja auch prompt der Fall war.
Er war wie immer auf seinem Frauen-Kriegspfad. Er fragte also mal wieder, warum sich Frauen auf Kerle einlassen, die Abschaum sind- also auf Schläger, Säufer, Kokser, Lügner, Betrüger usw. Erst sagtest du, es sei wohl so, dass diese Frauen das irgendwie brauchen, dann platzte es aus dir heraus: Frauen lassen sich auf diese Berserker ein, um sie zu einem besseren Menschen zu machen. Mit dem -->

<-- dahinter.
Genau! Das tun Frauen immer, Lilith hat genau das neulich auch gesagt, bloss mit anderen Worten, hier:
Weil er zu mehr fähig wäre, als wie er lebt. Das habe ich damals gespürt, und in das habe ich mich verliebt...
Es ist nicht falsch, Männer so zu sehen, Katze- das ist die Hingabe der Frau. Aber! Wenn das Interesse der Frau an der Verbesserung des Mannes grösser ist als sein eigenes, dann reduziert sie sich selbst auf eine Mama. Und ihn auf einen kleinen Jungen, der ihre Hilfe braucht. Und das ist falsch. Das ist deine Verpeilung- das ist nämlich keine Liebe, das ist Dummheit- und Selbstaufopferung. Für nix und wieder nix- dein Kerl hat dir doch klar gesagt, dass er sich weder verändern noch verbessern will. Das ist die Wahrheit- was willste denn noch hören?
Schrödingers Katze schrieb:
Denk ich jedoch genauer drüber nach, läßt die Angst aber nach, weil ich ja eben nach der Herausforderung suche. Dieses Gefühl, dass etwa zu groß, zu schwer, zu gewichtig erscheint....das kenn ich gut. Bisher hab ich es mit mir immer so ausgemacht, dass ich mir selber gesagt hab: Was soll schon schief gehen? Am Ende steh ich genauso doof da wie jetzt, nur um zig Erfahrungen reicher. Na, dann nehm ich doch lieber an, was sich meinem inneren Auge bot/bietet
Ja, das Gefühl kenne ich auch gut, deshalb kann ich's ja beschreiben. Und ich mache es genau wie du: ich stelle mich der Herausforderung. Nur- wenn man dann -zig Erfahrungen gemacht hat, dann muss man auch die Konsequenz daraus ziehen. Es nutzt ja nix, dieselbe Erfahrung in neuem Gewand wieder und wieder zu machen. Wie oft soll er dir denn noch sagen, dass er sich weder verändern noch verbessern will? Auch wenn er das nächste Mal freundlichere Worte dafür wählt- die Aussage bleibt dieselbe. Und sein Verhalten auch.
Ich weiss, das ist dir alles klar, du schreibst es ja hier an Lilith:
Schrödingers Katze;1319607 schrieb:
Liebe Lilith,
Es ist schwierig. Du kannst versuchen, daran zu arbeiten, in der einen Form zu bleiben.
Dennoch kann es dir jederzeit passieren, dass du jemandem begegnest, der deine "niederen Instinkte" anspricht. 
Nun kommt Neptun ins Spiel. Du müßtest also diese "Liebe" opfern. Was ja auch häufig vorkommt. Diese steten Opfer führen uns im besten Fall an einen Punkt, an dem wir das "opfern" nicht mehr als solches betrachten, sondern als Gewinn (was natürlich blöd klingt, da ja die All-Liebe nicht materiell gebunden ist), trotzdem passt das vom Vergleich her erstmal.
Spätestens dann, wenn du da überhaupt nicht mehr drüber nachdenkst, bist du stabil im übertragenen Sinne und dafür reif, jene Menschen in dein Leben zu lassen, die den gleichen Weg wie du gegangen sind.
Bleib' mal bei den "niederen Instinkten", Katze. Was sind das für welche? Genau danach hat ja auch DerGrosseLehrer gefragt. Was ist es, dass Frauen in die Arme solcher Männer treibt? Das hat nur was mit der Frau selbst zu tun- nicht mit dem Mann.
Wenn du da überhaupt nicht mehr dran denkst, dann bist du stabil, genau. Der Zustand existiert- ich lebe ihn.
Schrödingers Katze schrieb:
P.S. Das Lustige ist ja, dass die Opfer ansich keine Opfer sind. Doch genau das zu verstehen, fällt unheimlich schwer. Im Prinzip müßte man sich nur in "Gottes Hand" begeben und das leben, was wir sind. Geht aber nicht so einfach, weil man gewisse Anlagen wohl erst wieder fine-tunen muss
Ach was- fine-tuning. Es geht um Alles oder Nichts an der Stelle des Weges, wo du stehst- darum ist das ja so schwer. Fine-tuning kannste betreiben, bis du schwarz wirst, das hilft gar nix.
Aber "sich in Gottes Hand begeben"- ja, das ist es, Katze. Genau das.
Das geht den ganzen Weg so: mal liegt es an einem selbst, etwas zu tun- an anderer Stelle muss man es in Gottes Hand legen. Tatsächlich kann ich sagen, dass das immer abwechselnd der Fall ist. Wenn man etwas nämlich in Gottes Hand gelegt hat- wirklich, und nicht nur halbherzig!- dann tut Gott etwas, die Offenbarung knallt so rein- und danach weiss man, jetzt liegt es wieder an einem selbst. Bis zur nächsten Kapitulation. Wichtig ist bloss, dass man erkennt, welches von beiden gerade dran ist- das ist die Schwierigkeit.
Bei dir ist gerade Gott dran. Also hör' mit dem fine-tuning auf.
