Zum einem finde ich die Argumente mit "unsere Kinder" immer irgendwie vorgeschoben, weil es alle gleichermaßen betrifft. Ich habe durchaus vor sehr alt zu werden...
Ich bin jetzt 47 Jahre alt, und ich plane auch die 90 zu überschreiten bzw. betrachte die 100 mit Ehrgeiz. Wenn es so weiter geht, wie bisher, werden wir 1,5° Erwärmung in den 2030er Jahren erreichen. Das werden wir beide wahrscheinlich noch erleben. Und die Folgen der Erwärmung spüren wir schon jetzt, und das wird noch drastischer werden.
Und wenn ich mir so manchen Schulhof mal anschaue, dann ist es mit dem Nachhaltigkeitsbewusstsein auch nicht so weit her. Es wird auch fleißig bei Amazon bestellt. Und da wird dann auch nicht kontrolliert wo es letztlich produziert wird.
Das liegt vor allem daran, dass die nicht-nachhaltigen Optionen einfacher und günstiger sind.
Es ist einfacher, schneller und mitunter auch günstiger z.B. von Hamburg nach Frankfurt zu fliegen anstelle den Zug zu nehmen.
Im Supermarkt die Produkte auf Nachhaltigkeit und Herkunft zu überprüfen, kostet Zeit, die man oft nicht hat, und die nachhaltigen Produkte sind dann oftmals auch teurer.
Bei Amazon zu bestellen geht schneller und einfacher als zu den lokalen Läden zu gehen etc.
Die aktuelle Imfrastruktur ist aktuell noch do aufgebaut, dass ein umwelt- und klimafreundliches Leben mühsam und mitunter teuer ist.
Wenn Du es geschafft hast, Dein Leben so einzurichten, dass Dein sog ökologischer Fußabdruck klein ist, dann ist das prima und lobenswert. Aber die Kosten und Mühen, die das mit sich bringt, können nicht alle für sich tragen. Es ist nicht massentauglich, und der Einfluss wird deswegen leider gering bleiben.
Darum gehen die Forderungen des Klimaschutzes an Politik, Industrie und Wirtschaft, auf dass eine Infrastruktur geschaffen wird, die ein Umwelt- und klimafreundliches Leben einfach und günstig macht.
Schau dir den Hambacher Forst an, Müllhalde und alles kaputt getrampelt....
Machen die den irgendwelche Anstalten die Situation zu ändern?
Damit ist dieser Forst immernoch besser dran, als wenn er vom Braunkohle-Tagebau gerodet worden würde. Und auch ein ungebremster Klimawandel wird dem Wald nicht gut tun.
Den Klima-Aktivisten vorzuwerfen, nicht perfekt zu sein, ist Whataboutism. Du wirst da bei allem was finden können. Und sei es auch nur, dass Greta Thunberg ein Ssndwich aus einer Plastilverpackung gegessen hat. Das macht den Klimaschutz nicht weniger wichtig, sondern zeigt auf, dass zum einen die Infrasttuktur derzeit ein klima- und umweltfreundliches Leben aktuell sehr mühsam machen kann - mit Mühen, die manche nicht gänzlich stämmen können - wie auch, dass 100% Perfektion unmöglich ist.
Sich random irgendwo festzukleben bringt es auch nicht, außer ziemlich viel Unverständnis.
Sehe ich auch so. Aber ich wüsste jetzt nicht, wie es besser ginge. Und wenn die Politik selbst unter grüner Beteiligung den Klimaschutz nicht verstärkt sondern weiter noch künstlich ausgebremst und selbst simpelste Maßnahmen abgelehnt werden, kann ich verstehen, dass einige dann zum Schluss kommen, dass vielleicht auch negative Aufmerksamkeit besser ist als keine Aufmerksamkeit.
Die Menge an Treibhausgasen, die alleine ein allgemeines Tempolimit einsparen würde, entspricht schon der Menge der Emissionen aller Inlandsflüge. D.h. prozentual im Vergleich zu den gesamten Emussionen mag das klein erscheinen... ist aber trotzdem beachtlich in Anvetracht dessen, dass es nur wenig Mühe kosten würde, es zu realisieren.
Darüber hinaus würde so ein Tempolimit auch dazu führen, dass der Verkehr flüssiger läuft und weniger Unfälle passieren. Der Autoverkehr führt übrigens auch zu einer Menge Vogelschlsg.
Demgegenüber werden Forderungen nach einem 9-Euro-Ticket als "Gratismentalität" verspottet und abgelehnt. Nun gut, jetzt kommt immerhin das 49-Euro-Ticket, als Abo... das ist so ungefähr die Obergrenze, die ich dafür auch zahlen würde, wenn ich noch in Deutschland leben würde. Aber die Option, dass es in Zukunft noch teurer wird, steht auch noch offen.
Die Genehmigungen für den Bau von Windrädern sind mittlerweile extrem mühsam. Dabei wurden Anträge schon abgelehnt, weil sie neben einer Autobahn-Raststätte zu laut wären... wohl gemerkt: Neben einer Autobahn. Gegner von Windkraftanlagen zitieren dabei gerne eine Studie, die allerdings die Lautstärke einer Snlage viel zu hoch angegeben hat, wie mittlerweile nochmal gemessen und nachgewiesen wurde. Der Vogelschlag durch Windräder ist auch geringer als der Im Straßenverkehr und lässt sich darüber hinaus auch noch reduzieren.
Ich will jetzt damit nicht sagen, dass es nicht auch gute und nachvollziehbare Gründe gegen den Bau einzelner Anlagen an einigen Standorten gibt. Aber die Gründe, mit denen einige Windkraftgegner (und mitunter dazu auch Kohle-Lobbyisten oder auch Klimafskten-Leugner) gegen den Bau ankämpfen, sind es großanteilig nicht. Und trotzdem sind sie oft genug erfolgreich.
Und in all dem sehe ich nur, dass der Klimaychutz immernoch nicht vorangetrieben wird, sondern immernoch systematisch ausgebremst. Und so sehen das auch die Aktivisten. Was können/sollten sie besser machen, um ihre Position besser in den Diskurs zu bringen?