Elfman
Sehr aktives Mitglied
Ja, das sehe ich ähnlich. Beide „Richtungen“ (rechts/links) sind jedenfalls mit Demokratie und der Verfassung unseres Landes vereinbar - Im Gegensatz zu links- bzw. rechtsextremen Einstellungen, die jedoch eine (demokratiefeindliche) andere, weitere Abstufung im politischen Spektrum darstellt.Das Gleichgewicht in der (direkten) liberalen Demokratie ist wichtig. Extremismus und Ideologisierung ist nie gut und immer autoritär. Trotzdem kann man abgestuft zwischen rechts und links unterscheiden.
Die meisten wissen das zwar eh, scheuen sich aber trotzdem nicht, den jeweils politisch (im demokratischen Rahmen) Andersdenkenden, kurzerhand, präventiv einfach mal verbal zu kriminalisieren.
Diese Form der Kriegsführung findet man aber genauso bei „rechten“ wie auch bei „linken“ – Äpfel und Birnen über einen Kamm scherenden, politisch undifferenziert - Pauschalkopfreisenden.
Zitat:
„Die heutige Verwendung der Begriffe ist teilweise verwirrend. So bezeichnet sich die SPD in ihrem Programm als linke Volkspartei, Presseartikel sprechen aber auch von rechten Sozialdemokraten. Bei den Liberalen werden Linksliberale von (rechten) Nationalliberalen unterschieden. Faschismus gilt gemeinhin als Sammelbezeichnung für rechtsextremistische Bewegungen, aber der deutsche Philosoph Habermas prangerte vor vielen Jahren auch einen linken Faschismus an.
Die Meinungsforscherin Noelle-Neumann hat beschrieben, was Menschen unter rechten und was sie unter linken Werten verstehen. Als linke Werte gelten danach: Gleichheit, Gerechtigkeit, Nähe, Wärme, Formlosigkeit, das "Du", Spontaneität, das Internationale und Kosmopolitische.
Ihnen stehen als rechte Werte gegenüber: Betonung der Unterschiede, Autorität, Distanz, geregelte Umgangsformen, das "Sie", Disziplin, das Nationale.
In der Wirtschaft sind linke Werte: staatliche Planung, öffentliche Kontrolle, rechte Werte: Privatwirtschaft und Wettbewerb.
Freiheit verstehen Linke zuerst als Freiheit von Not. Der Staat soll sich um soziale Sicherheit und Geborgenheit kümmern. Rechte verstehen Freiheit umgekehrt zuerst als Freiheit von staatlicher Gängelung und staatlichem Zwang. Sie schätzen Anstrengung, Risikobereitschaft, Eigenaktivität.
Das zentrale linke Anliegen ist Solidarität mit den Schwächeren.
Quelle: Thurich, Eckart: pocket politik. Demokratie in Deutschland. überarb. Neuaufl. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2011.
https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16547/rechts-links-schema