Der von Menschen gemachte Klimawandel

Du tust gerade so, als hätte irgendjemand behauptet, "abzusaufen" (also plötzlich) sei die einzige Gefahr, die von der globalen Erwärmung ausgeht. Das ist nicht der Fall. Und übrigens auch nichts, was sich aus deinem Zitat ergibt. Globale Erwärmung hat viele weitere Gefahren - durch eine Flutwelle oder Überschwemmung plötzlich zu ersaufen ist eine davon. Laut der WHO sind allein 2015 270.000 Menschen weltweit durch Ertrinken bei Überflutungen gestorben. Diese Zahl wird mit steigendem Meeresspiegel und vermehrten Flutwellen durch globale Erwärmung weiter zunehmen.

Ansonsten kann ich mich nur @Loop anschließen. Als Wohlstandsbürger in einem der reichsten Länder der Welt zu sagen "ist mir egal, macht mir keine Angst" ist vielleicht etwas einfacher, als wenn man in einem Land leben würde wie Vietnam, wo jetzt schon jährlich hunderte Leute bei Überflutungen ums Leben kommen.

Letztendlich geht es nur ums Geld, da sind manche bereit, jegliche Gefahren zu ignorieren und Beweise zu leugnen, Klimaschutz kostet, also unnötig. :rolleyes:
Und das in Ländern, in denen es den Menschen relativ gut geht, zum Teil eh schon auf Kosten von ärmeren Ländern, und trotzdem wollen diese Leute nur ja nichts hergeben, nur ja nichts für andere investieren, damit die in Sicherheit sind. Allein diese Aussage, "sollen sie doch woanders hinziehen, wenn ihre Städte im Meer versinken", das ist einfach nur erschreckend für mich. Und kommen diese verzweifelten Menschen dann zu uns hierher, ist es auch nicht recht. Es ist so egoistisch und so kurzsichtig, weil die Klimaerwärmung uns allen und besonders unseren Kindern und Enkelkindern auf den Kopf fallen wird, da wird keiner auskommen, und das Geld, was dann gebraucht wird, um mit den Folgen klar zu kommen, wird hundertmal mehr sein, als jetzt in den Klimaschutz gesteckt wird und um das jetzt schon geneidet wird.
 
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Ist es nicht. Extensive Weidehaltung von fleischproduzierenden Tieren,also sie davon ernähren was natürlicherweise auf einer Fläche wächst ist natürlich erheblich weniger produktiv als wenn man Tiere in einen Stall sperrt und mit Soja füttert für das ein Wald oder sonstige Natur gerodet wurde und wo Kunstdünger draufgeschmissen wird.

Mit Soja wird ja deshalb gefüttert, weil es nahrhaft (= geringere Bodenfläche notwendig) ist, und andererseits das Heu machen bei Grossbauern eine viel zu kostenintensive Arbeit wäre. Aber der grundsätzliche CO2-Umsatz (mal abgesehen z.B. von etwas höherem Nahrungsbedarf von Hochleistungs-Milchkühen) bleibt ja gleich. Ganz im Gegenteil, er ist sogar auf Grund des Bewegungsmangels im Stall wahrscheinlich eher geringer.
 
Es wäre anzunehmen, dass die Menge an Wildtieren etwa jener der Zuchttiere entspricht (z.B. Bisons, Rinder), was dann relativ CO2-neutral über die Geschichte hinweg wäre.
Diese Annahme ist falsch.
Für den Anbau von Futter kommt es jährlich zur Abholzung riesiger Regenwaldflächen.
Lt. UN liegt der CO2-Anteil durch Massentierhaltung bei knapp 20%. Außerdem ist der Anteil bei Lachgas (ein Treibhausgas das 300x so klimaschädlich ist wie CO2) bei 77% und bei Methan bei 53% - Tendenz steigend. Das kommt vor allem von den Ausscheidungen der Kühe und den Transportabgasen, die entstehen, wenn Futtermittel aus billigen Anbaugebieten importiert oder Tiere weite Strecken zur Schlachtung transportiert werden.
 
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Sehr anschaulich, die globalen Wechselwirkungen :

trajectories-of-the-earth-system-in-the-anthropocene


aus dem oben genanntem Bericht des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung
 
Was die Massentierhaltung betrifft, kenne ich bisher keine aussagekräftige Studie über die Wildtierpopulationen. Es wäre anzunehmen, dass die Menge an Wildtieren etwa jener der Zuchttiere entspricht (z.B. Bisons, Rinder), was dann relativ CO2-neutral über die Geschichte hinweg wäre.
Weshalb wäre das anzunehmen? Ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendwann mal 12 Millionen Bisons und 27 Millionen Wildschweine durch das Gebiet gestreift sind, das heute Deutschland heißt.

Was den Dünger betrifft, so hat er (neben seinen generell umwelt- und verbraucherschädlichen Eigenschaften) kaum einen Einfluss auf den CO2 Ausstoß. Ganz im Gegenteil, er ermöglicht durch das raschere und grössere Wachstum der Pflanze sogar, mehr CO2 zu binden. Verglichen mit der historischen Entwicklung müsste Dünger daher mit seiner Einführung sogar eine Reduktion des CO2 herbeigeführt haben, weil weitaus mehr davon jetzt in Pflanzen gebunden wird. Aber an sich ist der Einsatz des Düngers CO2-neutral, da alles was gespeichert wurde im Jahreszyklus wiederum freigesetzt wird.
Das wäre vielleicht so, wenn man Kunstdünger aus dem Hut zaubern könnte, was aber leider nicht geht. Die Produktion ist sogar recht energieintensiv.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stickstoffdünger#

Wikipedia schrieb:
Die industrielle Herstellung von Stickstoffdüngern erfolgt überwiegend mittels fossiler Energieträger und ist für 1,2 % des globalen Primärenergieverbrauchs verantwortlich.
 
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Mit Soja wird ja deshalb gefüttert, weil es nahrhaft (= geringere Bodenfläche notwendig) ist, und andererseits das Heu machen bei Grossbauern eine viel zu kostenintensive Arbeit wäre..


Mit Heu kriegst du Hochleistungsrider oder gar Schweine nicht fett. Soja enthält viel Eiweiß und Fett. Aber die Riesenerträge in Monokultur über einen längeren Zeitraum bekommt man bei Soja nur mit Kunstdünger und Pestiziden.

Ansonsten musst du halt Bio kaufen. Dann wird das Fleisch eben gleich mal sehr viel teurer, weil eben die geringere Produktivität ohne Kunstdünger und Chemiekeule hier eingepreist werden muss bei der Produktion. Die ganzen alten Rassen, die gut mit dem was auf der Wiese wächst klarkommen und kein Kraftfutter brauchen sind dann halt auch erst mit 3 Jahren schlachtreif und das kostet den Bauern.
 
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