Die Forderung an der Politik wären absolut die gleichen, selbst wenn die Prognosen näher am "best case Szenario" wären.
Wenn die Prognosen näher am Best Case wären, wäre der Handlungsdruck ganz klar geringer – und damit auch die Legitimation für teure, tiefgreifende Maßnahmen.
Wenn es nicht so schlimm wird – warum dann dieselben drastischen Forderungen?
Das zeigt, dass hier nicht mehr Risikoanalyse, sondern politische Agenda den Takt vorgibt. Wissenschaftlich wäre es nur konsequent, Maßnahmen an die Bandbreite der Risiken anzupassen, nicht unabhängig davon zu fordern.
Wenn alle Szenarien zum gleichen politischen Ziel führen, stellt sich die Frage, ob die Szenarien wirklich noch die Grundlage der Politik sind – oder nur rhetorische Verstärker.
Und darauf reitest Du seit jeher herum. Die Forschung und Entwicklung der Modelle ist allerdings mittlerweile auch fortgeschritten und schreitet auch weiter fort.
Solange zentrale Klimatreiber nicht kausal durchdrungen, sondern nur statistisch angenähert sind, bleibt das Risiko systematischer Fehler bestehen – trotz aller Fortschritte.
Gerade weil sich die Modelle ständig ändern, zeigt das ja: Wir sind noch lange nicht am Ziel, sondern mitten in einem laufenden Lernprozess. Und der rechtfertigt keine apodiktische Sicherheit.
Das wissen wir nicht, das unterstellst Du ihnen, weil Du hier einige Leute, die das behaupten, als Helden der Wahrheit hochstilisieren willst. Ihre Punkte wurden vom IPCC angehört und auch fachlich entkräftet.
Dass der IPCC bestimmte Kritikpunkte „angehört“ und dann als „entkräftet“ abtut, ist kein Beweis für deren Widerlegung – sondern Ausdruck eines konsensorientierten Prozesses, bei dem abweichende Positionen oft politisch marginalisiert werden.
Judith Curry spricht in diesem Zusammenhang von einem „manufactured consensus“ – einem Klimadiskurs, in dem Unsicherheit systematisch kleingeredet wird, weil sie politisch unpraktisch ist.
Gerade weil es keine endgültige Wahrheit in einem offenen, chaotischen System wie dem Klima gibt, muss dissent ernst genommen werden, auch wenn er unbequem ist. Wissenschaft lebt von Kritik, nicht von Abstimmung.