Der von Menschen gemachte Klimawandel

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Das Confidence Interval zeigt nur, dass man sich statistisch bewusst ist, wie breit die Unsicherheiten sind – nicht, dass die Realität darin sauber abgebildet wird. Ein breites CI ist kein Beweis für Modellqualität, sondern für unsere begrenzte Kenntnis.

Es deutet nichts drauf hin, dass die Realität grob falsch abgebildet ist. Klimaforschung besteht auch nicht nur aus den Modellen.

Richtig – Unsicherheit geht in beide Richtungen. Aber genau deshalb ist maßvolle Klimapolitik geboten, nicht alarmistische Überreaktion. Du betonst das Worst Case – dabei zeigen viele Entwicklungen (moderate Emissionen, technischer Fortschritt, CO₂-Abkopplung vom BIP) auch reale Chancen, dass es nicht so schlimm kommt wie befürchtet.

Was Du in Klammern aufzählst, ist schon dem Klimaschutz gedankt, und es ist gut, dass er stattfindet. Es sollte aber noch schneller und deutlicher stattfinden.

Außerdem: Wenn das IPCC sowohl sagt, dass die Erwärmung wahrscheinlich gefährlich ist, und dass es große Unsicherheiten gibt, dann kann man nicht beides zugleich als Handlungsbegründung heranziehen. Entweder man vertraut dem Median – oder man akzeptiert die Unsicherheitsbandbreite in alle Richtungen.

Die Unsicherheitsbandbreite ist hier irrelevant. Es ist nicht nur der Worst Case, der schnellst-möglichen Klimaschutz erforderlich macht. Auch schon das Median-Szenario ist schlimm genug.
 
Ja klar ist der Klimawandel ein Prozess von "Mutter" Erde. Aber diesen Prozess hat der Mensch verursacht und ausgelöst.
wie geschrieben, es gibt viele Meinungen zu diesem Thema

den modernen Menschen ( homo sapiens) gibt es seit ca. 300.000 Jahren
Eiskernbohrungen ermöglichen Datenbefunde über Klimaveränderungen rückwirkend bis zu 800.000 Jahren und mehr....
 
Richtig.
Die intensive Nutzung des Internets und der Betrieb von Rechenzentren und Serverräumen, die 24 Stunden täglich und 365 Tage im Jahr laufen, machen einen unfassbar großen Teil der CO2 Emissionen aus.

Ein Beispiel:
ExpertInnen des französischen Thinktanks "The Shift Project" berechneten den CO2 Ausstoß, der beim Streamen von Online-Videos entsteht, mit 300 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr!!!

Das ist allerdings nur ein mittelbarer Ausstoß, weil die elektrische Energie (noch) nicht komplett klimaneutral geliefert wird.
 
wie geschrieben, es gibt viele Meinungen zu diesem Thema

den modernen Menschen ( homo sapiens) gibt es seit ca. 300.000 Jahren
Eiskernbohrungen ermöglichen Datenbefunde über Klimaveränderungen rückwirkend bis zu 800.000 Jahren und mehr....

Es bestreitet ja auch niemand, dass es bereits Klimaveränderungen gegeben hat. Das hat aber keinerlei Bewandtnis. Dieser jetzt ist von Menschen verursacht.
 
Es deutet nichts drauf hin, dass die Realität grob falsch abgebildet ist. Klimaforschung besteht auch nicht nur aus den Modellen.

Gerade weil die Realität nicht „grob falsch“ aussieht, heißt das noch lange nicht, dass die Modelle präzise genug für belastbare Langfristprognosen sind. Klimaforschung besteht nicht nur aus Modellen – aber die Politik stützt sich zentral auf Modellergebnisse.

Unsicherheit ist nicht nur ein Randthema – sie ist das Thema. Die Modelle mögen im Mittel gut passen, aber das kann auch Zufall oder Tuning sein. Gute Rückwärtsanpassung ist kein Beweis für gute Vorhersagefähigkeit, vor allem bei hochkomplexen Systemen mit vielen nichtlinearen Rückkopplungen.

Solange Wolkenfeedbacks, Aerosoleffekte oder Ozeanzyklen parametrisiert statt verstanden sind, kann man nicht mit der Hand auf der Brust behaupten: "Es deutet nichts auf grobe Fehler hin." – im Gegenteil, wir würden grobe Fehler oft gar nicht bemerken, bevor es zu spät ist.


Was Du in Klammern aufzählst, ist schon dem Klimaschutz gedankt, und es ist gut, dass er stattfindet. Es sollte aber noch schneller und deutlicher stattfinden.



Die Unsicherheitsbandbreite ist hier irrelevant. Es ist nicht nur der Worst Case, der schnellst-möglichen Klimaschutz erforderlich macht. Auch schon das Median-Szenario ist schlimm genug.

Dass der Median „schlimm genug“ sei, ist eine politische Wertung, keine wissenschaftliche Gewissheit.

Judith Curry würde sagen:
„Unsicherheit ist kein Grund für überhastete Maßnahmen, sondern für robuste, flexible Strategien.“

Wenn wir wissen, dass die Modelle zentrale Prozesse wie Wolken und interne Variabilität nur grob approximieren, dann ist es wissenschaftlich nicht redlich, auf Grundlage eines Medians aggressive Transformationspolitik zu legitimieren – zumal der Median selbst von Modellen mit systematischen Biases kommt.

Klimaschutz ja – aber angepasst an Evidenz, nicht an Modell-Mittelpunkte mit fragiler Aussagekraft. Wenn wir Unsicherheit ernst nehmen, nehmen wir auch die Möglichkeit ernst, dass der Median zu hoch liegt – nicht nur zu niedrig.
 
Gerade weil die Realität nicht „grob falsch“ aussieht, heißt das noch lange nicht, dass die Modelle präzise genug für belastbare Langfristprognosen sind. Klimaforschung besteht nicht nur aus Modellen – aber die Politik stützt sich zentral auf Modellergebnisse.

Die Forderung an der Politik wären absolut die gleichen, selbst wenn die Prognosen näher am "best case Szenario" wären.

Unsicherheit ist nicht nur ein Randthema – sie ist das Thema. Die Modelle mögen im Mittel gut passen, aber das kann auch Zufall oder Tuning sein. Gute Rückwärtsanpassung ist kein Beweis für gute Vorhersagefähigkeit, vor allem bei hochkomplexen Systemen mit vielen nichtlinearen Rückkopplungen.

Die Modelle wurden aber nicht durch Rückwärtsanpassung besser.

Solange Wolkenfeedbacks, Aerosoleffekte oder Ozeanzyklen parametrisiert statt verstanden sind, kann man nicht mit der Hand auf der Brust behaupten: "Es deutet nichts auf grobe Fehler hin." – im Gegenteil, wir würden grobe Fehler oft gar nicht bemerken, bevor es zu spät ist.

Und darauf reitest Du seit jeher herum. Die Forschung und Entwicklung der Modelle ist allerdings mittlerweile auch fortgeschritten und schreitet auch weiter fort.

Wenn wir wissen, dass die Modelle zentrale Prozesse wie Wolken und interne Variabilität nur grob approximieren, dann ist es wissenschaftlich nicht redlich, auf Grundlage eines Medians aggressive Transformationspolitik zu legitimieren – zumal der Median selbst von Modellen mit systematischen Biases kommt.

Das wissen wir nicht, das unterstellst Du ihnen, weil Du hier einige Leute, die das behaupten, als Helden der Wahrheit hochstilisieren willst. Ihre Punkte wurden vom IPCC angehört und auch fachlich entkräftet.

Klimaschutz ja – aber angepasst an Evidenz, nicht an Modell-Mittelpunkte mit fragiler Aussagekraft. Wenn wir Unsicherheit ernst nehmen, nehmen wir auch die Möglichkeit ernst, dass der Median zu hoch liegt – nicht nur zu niedrig.

Wir haben eine ver-1,5-fachung des CO2 und wir haben bereits 1,5° Erwärmung. DAS ist Realität. Und wir können auch gut sagen, dass diese Erwärmung stark dominant durch das Mehr an CO2 hervorgerufen wird. DAS alleine rechtfertigt schon zu sagen: Der Klimaschutz, wie er aktuell stattfindet, ist noch zu langsam. Nur unter der sehr optimistischen Annahme, das Klimasystem würde schon irgendwann von selbst zurückschnellen, wenn irgendwelche Deus-Ex-Machina-Dämpfungen greifen o.ä., könnte man begründen, dass man sich weiter Zeit lassen könnte
 
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Die Forderung an der Politik wären absolut die gleichen, selbst wenn die Prognosen näher am "best case Szenario" wären.

Wenn die Prognosen näher am Best Case wären, wäre der Handlungsdruck ganz klar geringer – und damit auch die Legitimation für teure, tiefgreifende Maßnahmen.

Wenn es nicht so schlimm wird – warum dann dieselben drastischen Forderungen?

Das zeigt, dass hier nicht mehr Risikoanalyse, sondern politische Agenda den Takt vorgibt. Wissenschaftlich wäre es nur konsequent, Maßnahmen an die Bandbreite der Risiken anzupassen, nicht unabhängig davon zu fordern.

Wenn alle Szenarien zum gleichen politischen Ziel führen, stellt sich die Frage, ob die Szenarien wirklich noch die Grundlage der Politik sind – oder nur rhetorische Verstärker.

Und darauf reitest Du seit jeher herum. Die Forschung und Entwicklung der Modelle ist allerdings mittlerweile auch fortgeschritten und schreitet auch weiter fort.

Solange zentrale Klimatreiber nicht kausal durchdrungen, sondern nur statistisch angenähert sind, bleibt das Risiko systematischer Fehler bestehen – trotz aller Fortschritte.

Gerade weil sich die Modelle ständig ändern, zeigt das ja: Wir sind noch lange nicht am Ziel, sondern mitten in einem laufenden Lernprozess. Und der rechtfertigt keine apodiktische Sicherheit.

Das wissen wir nicht, das unterstellst Du ihnen, weil Du hier einige Leute, die das behaupten, als Helden der Wahrheit hochstilisieren willst. Ihre Punkte wurden vom IPCC angehört und auch fachlich entkräftet.


Dass der IPCC bestimmte Kritikpunkte „angehört“ und dann als „entkräftet“ abtut, ist kein Beweis für deren Widerlegung – sondern Ausdruck eines konsensorientierten Prozesses, bei dem abweichende Positionen oft politisch marginalisiert werden.

Judith Curry spricht in diesem Zusammenhang von einem „manufactured consensus“ – einem Klimadiskurs, in dem Unsicherheit systematisch kleingeredet wird, weil sie politisch unpraktisch ist.

Gerade weil es keine endgültige Wahrheit in einem offenen, chaotischen System wie dem Klima gibt, muss dissent ernst genommen werden, auch wenn er unbequem ist. Wissenschaft lebt von Kritik, nicht von Abstimmung.
 
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