Alaana schrieb:
Willst du ernsthaft behaupten, das angefangen von den Kelten mit seinen zig Stämmen (...) Kimber, Teutonen, Sueben, Cherusker ,Römer (mit sämtlich anhängenden Fremdtruppen von Afrika-Nordeuropa) Alemannen, Goten Burgunder, Franken , ach ja, die Hunnen (mit sämtlich anhängenden Truppen von Asien bis Europa)usw usw..
ALLE denselben Glauben hatten , dem ich jetzt , 2000 Jahre später, verpflichtet wäre?
Wenn ich Deinen Beitrag lese, klingt es, als möchtest Du kunterbuntgemischt sein. Dabei übersiehst Du, daß sich jede Einmischung anderer Stämme mit der Zeit wieder herausmendelt. Wenn also Dein Urgroßvater Hunne gewesen wäre, wäre Dein Großvater nur noch halber Hunne, Dein Vater 25%-Hunne und Du höchstens noch 12,5% Hunne. Und wenn das alles noch weiter zurückliegt (nämlich im 5. Jh.) ist vom hunnischen Anteil praktisch nichts mehr vorhanden. Aber genaugesehen handelt es sich dei den von Dir angeführten Stämmen um Celten (=Indogermanen) und Germanen (=Indogermanen), selbst wenn man den Einfluß der Römer (=Indogermanen) überbewertet oder die Hunnen mit anfügt.
Tatsache ist, daß Deine Genetik (so Du einheimischer Herkunft bist) sich noch heute klar von den Genen anderer Stämme und Völker (u. a. Römern, Hunnen) unterscheidet (wenn diese Unterschiede so belanglos wären, könnte ja jeder jedem Knochenmark spenden, das geht aber bekannlich nicht), daß Deine Muttersprache Deutsch (= Germanisch) ist und Dein Vaterland Deutschland bzw. Österreich (beides Teile Germaniens) ist. Die Kultur, in der Du lebst ist eine germanische Kultur, christlich überlagert. Also haben in Deinem Leben die Germanen die Priorität (oder sprichst Du im Alltag Celtisch, Lateinisch, Hunnisch?). Diese Entscheidung (der Priorität) wurde zwar von Deinen Eltern getroffen, von Dir aber angenommen. Solltest Du Dich nicht als Germanin, sondern z. B. Hunnin fühlen, dann sprich bitte auch deren Sprache, folge deren Kultur und Lebensweise und wander aus in deren Land. Da Du das offenbar nicht tust, hat alles Zerreden keinen Sinn: Du bist Germanin und als solche Deinen germanischen Vorfahren verpflichtet. Und noch etwas: Du hast Dich hier in Germanien (oder modern: Germany) inkarniert, also diese Wahl vor Deiner Geburt selbst getroffen. Das solltest Du daher dann auch akzeptieren.
Und unabhängig davon waren auch die Hunnen und Römer mal heidnisch und somit ähnlich ihren Vorfahren verpflichtet. Das Christentum oder der Islam hat auch deren Glauben überlagert und unterdrückt, auch als Hunne hat man die moralische Verpflichtung, den spirituellen Idealen seiner Vorfahren treu zu bleiben.
Um es in einem Vergleich mal deutlicher werden zu lassen: Wenn mir ein Dakota-Indianer (Sioux) sagt, er sei gerne Christ, dann frage ich ihn auch, ob er das nicht als Verrat an den heiligen Überlieferungen seines Stammes empfindet. Sein Stamm hat schließlich viele Jahre lang gegen die christlichen Eindringlinge gekämpft, endlich doch verloren und wurde ins Reservat gesperrt. Die Kinder bekamen zwangsweise christliche Namen usw. Ich persönlich finde es ehrlos und charakterlos, nun die Religion dieser Feinde anzunehmen. Man fällt damit den eigenen Vorfahren in den Rücken und tötet sie letztendlich ein weiteres Mal. Jetzt erst haben sie den Kampf wirklich ganz verloren, wenn niemand mehr da ist, um das, wofür sie kämpften, am Leben zu erhalten.
Oder wir Germanen: Unsere Vorfahren haben unter den Christen extrem gelitten, Frauen wurden als Hexen zu tode gefoltert usw. Und ich sage jetzt: Ich finde die Religion der Folterer gut, zahle ihnen Kirchensteuer und verteidige diese kriminelle Ideologie z. B. in Internetforen. Das ist nicht in Ordnung (mit dem gleichen Recht könnte heute ein Neonazi die NS-Ideologie verteidigen; wir sind mit Recht dagegen, die Zeit zwischen den NS-Verbrechen und uns ist noch zu kurz. Die Zeit zwischen den Kirchenverbrechen und uns ist offenbar länger, so daß man sich wieder problemlos zu dieser kriminellen Ideologie bekennen kann. Des Menschen Problem ist das Vergessen und Verdrängen).
@Lobkowitz: Ob die Göttervorstellungen sich aus Geistervorstellungen im Shamanismus entwickelte haben, ist nicht belegt, eine Vermutung. Da die Götter seit ältester Zeit (Rigveda, Freyja von Willendorf usw.) mit Naturkräften identifiziert werden, die Geister aber in der Regel nicht, halte ich diese Theorie für falsch. Sicher sind die Göter selbst auch Wesen mit einer Persönlichkeit, die sich inkarnieren können und somit Geister sind. Aber das wäre immer nur ein Aspekt Ihres Wesens.
Lichtgruß, Geza