Catrin
Mitglied
Da hast Du recht. Während die Germanen die Götter anbeten, beten die Rechten die Germanen an. Verkehrte Welt. Aber eben erst ein Auswuchs der neuesten Zeit.
Gruß,
Catrin
Gruß,
Catrin
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Hallo![]()
Ist Jesus wirklich zugleich auch Gott? Denn Dreifaltigkeit bedeutet ja in der christlichen Deutung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Trinität
Da ich mir neulich mal den Spaß gegönnt habe, das Markus-Evangelium komplett durchzulesen, möchte ich hier mal eine Kleinigkeit zu Gehör bringen, die diese These eines *kaschierten Polytheismus* nahelegt:
Markus, Kapitel 10:
Aber hoppla.![]()
Jesus interpretiert sich hier als eine von Gott verschiedene Wesenheit, sonst macht die Zurückweisung des Prädikats "Gut" keinen Sinn! Wäre er tatsächlich in Einheit mit dem Gottvater, wie das Trinitätsdogma behauptet, dann wäre es unverständlich, daß er es zurückweist, "gut" genannt zu werden. Dadurch, daß er sagt "niemand ist gut außer Gott, dem Einen" ("also, was nennst du mich gut?") sagt er zugleich auch aus, daß er nicht mit Gottvater identisch ist, sondern eine eigene Wesenheit.
Weitere Stelle: Jesus kann die Gedanken seiner Mitmenschen lesen, weiß eine Menge voraus, z.B. daß er gekreuzigt wird, daß ihn einer seiner Jünger, nämlich Judas, verrät und schließlich auch, daß ihn einer seiner Lieblingsapostel, Petrus, verleugnen wird. Das paßt wunderbar ins Schema der Allwissenheit, die traditionell Gott als Eigenschaft zugeschrieben wird. Wenn Jesus zugleich auch Gott ist, müßte er ja eigentlich auch allwissend sein. Auch hier gibts allerdings einen kleinen neutestamentlichen Stolperstein:
Markus, Kapitel 5:
Auch hier wird der kritische Leser mindestens dreimal stutzen. Jesus müßte nicht erst groß fragen und umherblicken, wenn er allwissend wäre, sondern er wüßte es und würde die Frau dann gezielt ansprechen. Also kann er, da ihm ja die traditionelle Eigenschaft von Gottvater fehlt, nämlich die Allwissenheit, auch nicht mit ihm identisch sein. Zwar gbt es einige wenige Bibelstellen, wo sich Jesus selbst als *Gottes Sohn* bezeichnet. Wenn das so ist, müßte man aber bei Jesus von einer Götterfigur ausgehen, der bestimmte Qualitäten, wie eben die Allwissenheit, vorenthalten ist, also eine durchaus eigenständige Götterfigur darstellt.
Und ich bin sicher, ich finde noch viel mehr, wenn ich erst einmal richtig suche, auch in den anderen drei Evangelien.![]()
Aber egal. Was wollte ich eigentlich sagen? Richtig: Ich finde den Abgrund, den man hier im scheinbaren Gegensatz *Poytheismus vs. Monotheismus* gar nicht so tief und bedeutend, wie er oft hochgespielt wird. Denn, wenn ich mal zusammenfassen sollte: der Poytheismus hat seine *monotheistische Leiche* mindestens dann im Keller, wenn es um die Ursprungsfrage alles Seins geht (siehe oben), und der Monotheismus hat seine *polytheistische Leiche* da im Keller, wo es um die angebliche "Trinität" geht.
Das alles ist selbstverständlich nur als eine These von mir zu betrachten.
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Das liegt vielleicht daran, daß in der Kunstfigur des Jesus zwei verschiedene Überlieferungen/Geschichten zusammengefaßt wurden: Einmal irgendwelche historischen Sagen von einem Wanderprediger (deren gab es mehrere), dazu celtische Mythen vom Gott Esus, da es möglich ist, daß nicht nur die Galater Celten waren, sondern auch Celten in Galiläa siedelten.Amanda schrieb:"Ich bin der Sohn des Menschen" und gleichzeitig "Ich bin der Sohn Gottes". Er hat Demonstrationen für beides gegeben, da könntest Du wiederum Hunderte Stellen raussuchen und finden.
Das liegt vielleicht daran, daß in der Kunstfigur des Jesus zwei verschiedene Überlieferungen/Geschichten zusammengefaßt wurden: Einmal irgendwelche historischen Sagen von einem Wanderprediger (deren gab es mehrere), dazu celtische Mythen vom Gott Esus, da es möglich ist, daß nicht nur die Galater Celten waren, sondern auch Celten in Galiläa siedelten.
Ähnlich ist es ja bei Siegfried, da sind auch Erinnerungen von Arminius mit Göttermythen (Freyr) vermischt worden.
Lichtgruß, Geza