Der Papst der Germanen

kann ja passieren
naja ich war ja mal christ und war sehr katholisch,, wollte auch priester werden,
war schon an der schwelle sozusagen..
das schimmert manchmal noch durch. auch in anderen bereichen.. das etwas dogmatische:-)
die frühe katholische prägung:-)
 
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Schalom Geza

das musst du mir nun erklähren

auf der anderen Seite bist du ein Anhänger der Naturreligion, auf der anderen Argumentierst du mit den Gnostikern die in der Welt und in der Schöpfung und somit auch in der Natur das böse ansich sahen, geschaffen von einem Teufel und nur dewesegen geschaffen, weil dieser böse Gott die Menschen in Körpern gefangen halten wollte....

ausserdem war der schöpfergott, der Böse der Demiurg und der andere, der Lichte war der Lichtgott...

Dazu währe noch anzumerken dass die Gnostiker sich nicht zentral auf die Bibel stützen sondern auf ihre Evangelien die aus dem Mischmasch um die Zeitenwende herum entstanden sind - du kannst die damalige Zeit auch mit der Heutigen vergleichen, was Esoterik und deren schriften anbelangt - aus diesem Mischmasch ist der Gnostizismus entstanden - sein Hauptdenkgebäude hat er vom Parsentum (Aura Mazda und Arihman)

mäßige Dich bitte in Deinem Ton, wenn Du mit mir weiterdiskutieren willst.

du willst uns schon verlassen :D

Liebe Grüsse

FIST
 
So ich hab mich nun durch unzählige Seiten und verschiedenen threads (stückweise) rund um Geza im Wuwe gelesen und kann das nur jedem anraten, bevor er sich auf eine Diskussion mit Geza oder Catrin sprich Bjarka einlässt.

Zu dem Sermon mit den Zigaretten und der Aura gibbet nix mehr zu sagen, die sprechen für sich. :weihna1

Palo
 
Wie gesagt, ich toleriere jeden Glauben den es gibt. Nur muß ich diesen jeweiligen Glauben nicht für wahr halten. Wenn ich glaube, daß es Götter und Göttinnen gibt, dann kann ich nicht zugleich z. B. den Islam für wahr, zutreffend halten, da der Islam nur an einen einzigen Gott glaubt. Somit muß (angenommen mein Glaube wäre wahr) der Islam schlichtweg falsch (unwahr) sein.
Würde ich aber meinen eigenen Glauben nicht für "wahr" halten, hätte ich ihn gar nicht. Da ich ihn aber habe und als zutreffenden Glauben ansehe, sind die dem widersprechenden Vorstellungen von meinem Standpunkt aus betrachtet schlichtweg falsch. Dazu gehört z. B. der Monotheismus.

Nun stellt sich die Frage, wie es kommen konnte, daß ganze Völker diesen falschen Glauben haben. Meiner Ansicht nach liegt das an den Umdeutungen und Verfälschungen der alten Texte durch Schriftgelehrte und Theologen. Das hatte ich schon dargelegt. Diese Entwicklung ist den Theologen ja sogar bekannt, es gibt darüber mittlerweile viele Bücher, die von einem altisraelitischen Polytheismus ausgehen, der sich noch zumindest teilweise in den Büchern des AT zeigt.

Das andere ist, daß Menschen sich in der Regel ihre Religion nicht aus der Fülle der Religionen nach eingehender Prüfung auswählen, sondern sie wachsen in eine Religion hinein und behalten diese dann unkritisch bei. Ich behaupte mal: Wären wir hier im Iran, würde mir FIST etwas von Allah erzählen, wären wir in Indien, würde mir FIST Textinterpretationen aus den Veden vorhalten.
Ich argumentiere hier also nicht nur gegen eine bestimmte Theorie (den Monotheismus), sondern auch gegen eine individuelle Tradition und Erziehung. Mit der Religion, in der man erzogen wurde, ist man vertraut. Man identifiziert mit ihr die eigene heile Welt der Kindheit, die schönen Weihnachtsfeste mit den Geschenken, die Harmonie in der Familie, Geborgenheit. Schon deswegen wird man diese Religion nicht leichtfertig aufgeben. Dazu kommt die Gesellschaft, die Umgebung, die Mentalität der Mitmenschen. In Bayern z. B. ist der Katholizismus noch so dominant und allgegenwärtig, daß man sich ihm kaum entziehen kann, auch als Heide nicht. Diese Religion gibt einem ja auch Halt und Sinn.

Das ist also die Grundsituation der meisten Menschen in unseren Ländern. Und nun kommt da so ein Heide wie ich vorbei und sagt: Seht doch mal in die heilige Schrift und ihr werdet sehen, wie deren Aussagen heute verfälscht und mißverstanden werden. Und sagt weiter: Ihr und Eure Eltern haben leider auf das falsche Pferd gesetzt und beten ein Konstukt an, daß sich allein die Theologen ausgedacht haben, und welches daher in der spirituellen Welt gar nicht existiert.
Das ist Ketzerei, Frontalangriff auf die eigene heile Welt, Revolution. Da ist Widerstand angesagt.

Diese Ausgangslage sollte man sich klarmachen, wenn man hier diskutieren will.
Objektiv gesehen ist es doch so, daß es bei den meisten Völkern Offenbarungen von Gottheiten gibt, die in hl. Texten niedergelegt sind. Der Durchschnittsmensch kann gar nicht wissen und entscheiden, welche der Offenbarungen "wahr", und welche "falsch" (oder nur teilweise wahr) sind. Das einzigste, was wir tatsächlich machen können, ist zu untersuchen, wie die Entwicklung (d. h. Veränderung, Umdeutung) der hl. Überlieferungen stattgefunden hat. Dann erkennen wir, was der wahre (göttliche) Kern der Überlieferung, und was Menschensatzung und Verfälschung ist.

Beispiel: Wenn die hebräische Bibel (9. Jh.) an über 100 Stellen im AT den Terminus "Elohim" durch JHVH oder Adonay ersetzt hat (was der Vergleich mit der im 4. Jh. überlieferten griechischen Bibel Septuaginta erweist), dann fand da offenbar eine Entwicklung weg vom Begriff "Götter" hin zum Eingott statt. Nun können wir noch nachforschen, ob dieser Ersetzung irgendeine Offenbarung voranging, oder ob es lediglich eine "Glättung" durch Massoreten (Schriftgelehrte) war. Da das Letztere zutrifft, ist dies ein Indiz für den Übergang vom Götterglauben zum Eingottglauben allein auf Grund von Umdeutung (Verfälschung). Ähnliche weitere Indizien gibt es noch einige. Also kann ich mit einer gewissen Sicherheit behaupten, daß der Eingottglaube ein Konstrukt von Menschen ist. Man kann ihm trotzdem anhängen, genauso, wie Menschen etwa dem von L. Ron Hubbard künstlich konstruierten Glauben der Scientology-Church anhängen. Ich aber möchte den alten Urglauben unserer Vorfahren haben, möchte diesen Glauben auf wahre Offenbarungen höherer Wesen stützen, nicht auf menschliche Spekulationen. Deswegen kann für mich der Eingottglaube, den ich durchaus toleriere, nicht in Frage kommen. Andere mögen das für sich anders entscheiden.

Noch ein weiterer Widerspruch: Wer für den Himmel das Konzept des Eingottes für besser hält, als die Vorstellung von mehreren Gottheiten, der wird wohl auch auf der Erde seine Schwierigkeiten mit der Demokratie haben, denn dem einen Gott kann man hier nur allzuleicht den einen Herrscher zuordnen, während Demokratie eigentlich ein Abbild eines sich beratenden Götterkreises darstellt. Und da paßt doch die Idee eines einzigen Oberpriesters sehr gut zum Eingottglauben (ich weiß, ich widerspreche mir damit selbst). In der Regel dienen spirituelle Vorstellungen und Mythen immer als Vorlage für irdische Institutionen.

Palo schrieb:
Zu dem Sermon mit den Zigaretten und der Aura gibbet nix mehr zu sagen, die sprechen für sich.
Wenn Du Dir von mir hier nichts sagen lassen willst, bitteschön, die Freiheit hast Du. Wenn Du ein Brot backen willst, und der Bäcker rät Dir, da keinen Gips hineinzumischen, kannst Du es dennoch machen. Guten Appetit.

Siehe auch: http://www.hohnke.de/Mineralien.htm
(google mal unter "Löcher in der Aura" und ähnlichen Begriffen).

Lichtgruß, Geza
 
Schalom Geza

Wie gesagt, ich toleriere jeden Glauben den es gibt. Nur muß ich diesen jeweiligen Glauben nicht für wahr halten. Wenn ich glaube, daß es Götter und Göttinnen gibt, dann kann ich nicht zugleich z. B. den Islam für wahr, zutreffend halten, da der Islam nur an einen einzigen Gott glaubt. Somit muß (angenommen mein Glaube wäre wahr) der Islam schlichtweg falsch (unwahr) sein.
Würde ich aber meinen eigenen Glauben nicht für "wahr" halten, hätte ich ihn gar nicht. Da ich ihn aber habe und als zutreffenden Glauben ansehe, sind die dem widersprechenden Vorstellungen von meinem Standpunkt aus betrachtet schlichtweg falsch. Dazu gehört z. B. der Monotheismus.

ergo ist deine Religion ist falsch, denn ich halte meine für wahr :D weiter bringt uns aber ein solches Denken nicht, nur weitere Kreuzzüge ;)

Das andere ist, daß Menschen sich in der Regel ihre Religion nicht aus der Fülle der Religionen nach eingehender Prüfung auswählen, sondern sie wachsen in eine Religion hinein und behalten diese dann unkritisch bei. Ich behaupte mal: Wären wir hier im Iran, würde mir FIST etwas von Allah erzählen, wären wir in Indien, würde mir FIST Textinterpretationen aus den Veden vorhalten.

hier urteilst du ziemlich Blind, ohne dass du mich und meinen Background kennst... es gab zeiten, in denen ich das Christentum gehasst habe, es gab zeiten, in denen mir das Christentum scheissegal war und ich Ra und Nut, Isis und Horus, Osiris und alle anderen ägypter Angerufen und hinabgezogen habe, Zeiten gabs in denen ich mit Dyonisos Soff, dem zeus meine Hymnen schrieb und Athene verehrte... es gab davor Zeiten in denen ich mich in Nietzsches "Stosst die Götter vom Tron, denn ich bin der Neue Gott" suhlte und davor gabs Zeiten die ich dem Buddhismus witmete... natürlich hab ich Unterwegs auch Thelema gestreift (was ja die Notwendige Konsequez der Philosophie von Nietzsche ist) und war die längste zeit meines bisher noch kurzen Lebens überzuegter Atheist, Skeptiker, der Logik und blos der Wissenschaft verfallen und Religionen kümmerten mich nicht ein bischen...

nu bin ich Christ, nicht von den Eltern her und auch nicht weil man halt Christ ist (währe ein Christ, der Christ ist, weil man nun mal einfach Christ ist auf einem Esoterikforum???), sondern aus dem ganz einfachen und schlichten Grund, weil mir Gott das Leben gerettet hat (und ich meine das nicht Bildhaft, im übertragenen, allegorischen Sinne sondern Wort-wörtlich, im Materiellen, real existenten Sinne) - ich wurde Christ wieder Willen, Gott wollte, das ich Christ werde und nicht ich, ich hatte damals wahrlich anderes im Kopf als IHVH und Jesus, es war die Zeit in der ich den Freikirchen die auf der Strasse die Bibeln aus der Hand gezerrt habe und sie vor ihren Augen zerrissen hat, es war in der Zeit in der ich mit der Spaydose in Kirchen umherging um sie zu "verschönern"

wie passt das in deine Meinung, dass ein Christ nur deswegen Christ ist, weil er sich nicht mit Religionen auseinandergesetzt hat? Im übrigen sind alle meine Freunde Heiden, Thelemiten, Schamanisch orientiert oder sonst wie nichtchristlich... wie passt das in deine Theorie?

Das ist also die Grundsituation der meisten Menschen in unseren Ländern. Und nun kommt da so ein Heide wie ich vorbei und sagt: Seht doch mal in die heilige Schrift und ihr werdet sehen, wie deren Aussagen heute verfälscht und mißverstanden werden. Und sagt weiter: Ihr und Eure Eltern haben leider auf das falsche Pferd gesetzt und beten ein Konstukt an, daß sich allein die Theologen ausgedacht haben, und welches daher in der spirituellen Welt gar nicht existiert.
Das ist Ketzerei, Frontalangriff auf die eigene heile Welt, Revolution. Da ist Widerstand angesagt.

hehe.... du nimmst dich ja sehr wichtig wie? Weist du, ich persönlich hab kein Problem mit heiden, und aus dem häuschen bin ich wegen dem Heidentum sowieso nicht, dazu kenn ich das Heidentum zu gut, zu lange und auch von innen, dazu habe ich mich zuviel mit Religionen, Esoterischen überlieferungen, Philosophischen Konzepten und so weiter auseinandergesetzt... genug um zu wissen, dass das Heidentum den Monotheismus nicht fällen wird, wenn eine Religion dem Christentum Ebenbürdig sein Könnte, dann ist es die Thelemitische - und warum? weil sie in ihrem Kerne Monotheistisch ist, die Götter eben nur als Formen versteht, weil sie eine offenbarungsreligion ist, weil sie ein Stimmiges Konzept hat, vorallem aber weil sie von Heute ist und nicht versucht etwas altes wiederzubeleben, sondern weil sie etwas neues ist, weil sie nicht versucht eine glorifizierte Vergangenheit wieder auferstehen zu lassen, sondern weil sie in die Zukunft blickt, und damit Nietzsches Grössten Gedanken, der oft übergangen wird religiös in die Tat umsetzt: Gott ist nicht das, was am anfang war, sondern dass, was am ende sein wird.

und du wirst mir wohl recht geben, dass aus den Augen des Christentums Thelema wohl viel mehr Ketzerei ist als jede Form von Heidentum.

Ausserdem hab ich keine Mühe den Polytheismus mit dem Monotheismus in einklang zu bringen (ist wohl mein Keltisches Blut :D): Aus der Einheit geht die Vielheit hervor (was ja im Grunde die Griechische wie auch die ägypische Mythologie bestätigt, die je einen Urgott haben aus denen alle Götter entstehen).

Ich aber möchte den alten Urglauben unserer Vorfahren haben, möchte diesen Glauben auf wahre Offenbarungen höherer Wesen stützen, nicht auf menschliche Spekulationen.

da haben wir wohl ein völlig anderes Verständniss von Religion: es geht nämlich im Glauben nicht darum, was ich will, sondern darum was wahr ist... und in sachen offenbarungen haben wir Monotheisten wohl wieder einen Vorsprung durch Mose, Jesaja (der durch Qumran belegt die älteste erhaltene Handschrift der Bibel darstellt), durch Jesus und Paulus, aber auch durch Mohamed (wie deutest du übrigens das wir im Koran mit dem Gabriel spricht?).

Und du sagst ja selber: du möchstest den Glauben auf Offenbarung stützen - ein möchten sagt: es ist noch nicht.... und so sieht es auch die Forschung der Mythen - ja gerade darin unterscheidet man Heidentum und Offenbarungsreligion... das Heidentum (Naturreligion) stützt sich auf Naturbeobachtung (und nicht auf Schriftwerke wie du es versuchst) und Naturerleben und leitet daraus die Mythen der Götter ab, die durchaus Philosophische, oder Präphilosophische Wahrheiten in sich tragen können (Genialerweise wurde z.b. Phallas Athene aus dem Kopf gespalten, wurden Geb und Tefnut von Schu getrennt usw.).. Offenbarungsreligion aber kommt von Ausserhalb der Schöfpung und ausserhalb der Menschlichen Spekulation (siehe oben mein bericht über meine "Christianisierung") kommt dadurch, dass,bilhaft gesprochen, Gott zu uns Redet, dass er Propheten beruft die mit Donnerstimmen die Geschicke ganzer Völker verändert (man denke nur an Mohamed).

Und du sagst, dass du deine Religion auf Offenbarungen von höheren Wesen stützen willst - wie aber machen sich die höheren Wesen bemerkbar wenn nicht durch Menschen? es sind immer Menschen, die vom Göttlichen Künden, die Autoren der Edda waren MEnschen, der Autor der Illias war ein Mensch, Jesaja war ein Mensch, Mosche war ein Mensch, die Autoren des ägyptischen totenbuches waren Menschen, die Bibel wurde von Menschenhand geschrieben, die Veden stammen von Menschen usw.. die Namen der Religion ändert an diesem Umstand nichts, überhaupt nichts...

Noch ein weiterer Widerspruch: Wer für den Himmel das Konzept des Eingottes für besser hält, als die Vorstellung von mehreren Gottheiten, der wird wohl auch auf der Erde seine Schwierigkeiten mit der Demokratie haben, denn dem einen Gott kann man hier nur allzuleicht den einen Herrscher zuordnen, während Demokratie eigentlich ein Abbild eines sich beratenden Götterkreises darstellt. Und da paßt doch die Idee eines einzigen Oberpriesters sehr gut zum Eingottglauben (ich weiß, ich widerspreche mir damit selbst). In der Regel dienen spirituelle Vorstellungen und Mythen immer als Vorlage für irdische Institutionen.

nein,überhaupt nicht, denn die erkenntniss, das Gott der Vater aller Menschen ist führt zur Erkenntniss, dass jeder Mensch gleiche Rechte hat und jeder Mensch Bruder und Schwester ist - führt also fast notwendigerweise zur Demokratie (wie man am Islam gut feststellen kann, aber auch im Judentum, im Freikirchlichen Christentum (vorallem bei den Quäkern), bein den Sioux, die das Konzept Demokratie bis ins Extrem exerziert haben), zudem ist das Hohepriesterliche Amt kein Weltliches - und wie du schon sagst, du wiedersprichst dir und gibst allen Heiden recht, die kein Oberhaupt über sich wollen...

Liebe Grüsse

FIST
 
Hallo :)

Was Geza bislang gesagt hat, klingt für mich sehr nachvollziehbar und konsistent. Allerdings trifft sehr wohl der Fistsche Einwand ins Schwarze: Daß ein polytheistisches Deutungssystem das Ursprungsproblem auch nur eine Etage nach hinten verlegt und nicht löst. Wo kommen die Götter her? Wenn wir nämlich die Götterwelt auf ihren Ursprung hinterfragen, gelangen wir wieder zum ominösen *X*, der Erstursache, die alles, was war und ist, ins Rollen brachte. Und an diesem Punkt dürfte auch die Annahme einer Vielgötterwelt logisch in einen Monotheismus münden. Oder halt, sagen wir besser: in einen *Mono-Kausalismus*.

Ich hab auch keine Schwierigkeiten, die Idee mehrerer Götter nachzuvollziehen. Warum nicht? Zusammengehalten würde dann diese Götterwelt durch die Klammer "das Göttliche", deren verschiedene Ausgestaltungen eben die verschiedenen Göttergestalten wären. Wieso sollte das eigentlich zu großartigen Differenzen führen? Auch das Christentum hat ja so einige göttliche Instanzen, und zwar deren drei: Gottvater, Jesus und der Heilige Geist. Zwar wird das Problem im sogenannten "Trinitätsdogma" mehr oder weniger elegant gelöst, allerdings gibts da einige Ungereimtheiten. Ist Jesus wirklich zugleich auch Gott? Denn Dreifaltigkeit bedeutet ja in der christlichen Deutung:

Einheit der drei Personen des göttlichen Wesens: Gott „Vater“, Gott „Sohn“ (Jesus Christus) und Gott „heiliger Geist“.

http://de.wikipedia.org/wiki/Trinität

Allerdings gibt es Bibelstellen, die nahelegen, daß dieses ersonnene Dogma möglicherweise nur ein Drei-Götter-Problem, das die Bibel hat, kaschieren und zukleistern soll.

Da ich mir neulich mal den Spaß gegönnt habe, das Markus-Evangelium komplett durchzulesen, möchte ich hier mal eine Kleinigkeit zu Gehör bringen, die diese These eines *kaschierten Polytheismus* nahelegt:

Markus, Kapitel 10:

17 Als sich Jesus wieder auf den Weg machte, lief ein Mann auf ihn zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?
18 Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen.

Aber hoppla. :party02:

Jesus interpretiert sich hier als eine von Gott verschiedene Wesenheit, sonst macht die Zurückweisung des Prädikats "Gut" keinen Sinn! Wäre er tatsächlich in Einheit mit dem Gottvater, wie das Trinitätsdogma behauptet, dann wäre es unverständlich, daß er es zurückweist, "gut" genannt zu werden. Dadurch, daß er sagt "niemand ist gut außer Gott, dem Einen" ("also, was nennst du mich gut?") sagt er zugleich auch aus, daß er nicht mit Gottvater identisch ist, sondern eine eigene Wesenheit.

Weitere Stelle: Jesus kann die Gedanken seiner Mitmenschen lesen, weiß eine Menge voraus, z.B. daß er gekreuzigt wird, daß ihn einer seiner Jünger, nämlich Judas, verrät und schließlich auch, daß ihn einer seiner Lieblingsapostel, Petrus, verleugnen wird. Das paßt wunderbar ins Schema der Allwissenheit, die traditionell Gott als Eigenschaft zugeschrieben wird. Wenn Jesus zugleich auch Gott ist, müßte er ja eigentlich auch allwissend sein. Auch hier gibts allerdings einen kleinen neutestamentlichen Stolperstein:

Markus, Kapitel 5:

30 Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt? 31 Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt? 32 Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte.

Auch hier wird der kritische Leser mindestens dreimal stutzen. Jesus müßte nicht erst groß fragen und umherblicken, wenn er allwissend wäre, sondern er wüßte es und würde die Frau dann gezielt ansprechen. Also kann er, da ihm ja die traditionelle Eigenschaft von Gottvater fehlt, nämlich die Allwissenheit, auch nicht mit ihm identisch sein. Zwar gbt es einige wenige Bibelstellen, wo sich Jesus selbst als *Gottes Sohn* bezeichnet. Wenn das so ist, müßte man aber bei Jesus von einer Götterfigur ausgehen, der bestimmte Qualitäten, wie eben die Allwissenheit, vorenthalten ist, also eine durchaus eigenständige Götterfigur darstellt.

Und ich bin sicher, ich finde noch viel mehr, wenn ich erst einmal richtig suche, auch in den anderen drei Evangelien. :weihna1

Aber egal. Was wollte ich eigentlich sagen? Richtig: Ich finde den Abgrund, den man hier im scheinbaren Gegensatz *Poytheismus vs. Monotheismus* gar nicht so tief und bedeutend, wie er oft hochgespielt wird. Denn, wenn ich mal zusammenfassen sollte: der Poytheismus hat seine *monotheistische Leiche* mindestens dann im Keller, wenn es um die Ursprungsfrage alles Seins geht (siehe oben), und der Monotheismus hat seine *polytheistische Leiche* da im Keller, wo es um die angebliche "Trinität" geht.

Das alles ist selbstverständlich nur als eine These von mir zu betrachten.

:)
 
noch zum einwand; demokratie; gerade das germanentum, bzw. dessen ausformungen im 20. jh, habne ja keine große demokratische tradition..
und politische gruppen, die gemanische traditionen propagieren, stehen weit ausserhalb demokratischen empfindens...
also ist das, as da oft geschieht und verkündet wird, kein zeichen für eien pffene gesellschaft..
 
gerade das germanentum, bzw. dessen ausformungen im 20. jh, habne ja keine große demokratische tradition..
Die alten Germanen hatten die Thingdemokratie. Die Leute kamen auf dem Thing zusammen, berieten und stimmten ab. Auch herrschte das Wahlkönigtum. Es sind also durchaus demokratische Strukturen zu finden.

Gruß,
Catrin
 
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ja das weiß ich schon:_)
ich spreche ja von dne politischen bewegungen ,die soch das germanentum auf die fahtnen heften..
#die sind, soweit ich sie kenne, rechtsextrem, rassistisch udn demkokratiefeindlich
und dleider wird deshalb das germanentum im besonderen aber auch das ganze heidentum ins falsche licht gesetzt..
 
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