Der Heilige Geist

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Hallo zusammen,
mit diesem Beitrag möchte ich meinen Gedanken zum Heiligen Geist aufnehmen und erweitern. Anfangs war ich ja auch überzeugt, dass mit dem Heiligen Geist im Grunde eine göttliche Idee, Gedanke oder Plan stünde.

Wie ich schon schrieb, war ein wesentlicher Grund dafür der Vers 1[2] der Genesis. In ihm steht, dass am Anfang der Heilige Geist über dem Wasser schwebte. Inzwischen habe ich mich in einigen Beiträgen mehr mit dem Heiligen Geist beschäftigt und bin da zu einem etwas anderen Bild gekommen.

Erst die Tage hatte ich an anderer Stelle mit @Syrius über die Geister der Wahrheit diskutiert. Dabei habe ich einen wichtigen Punkt entdeckt, mit dem das Wesen des Heiligen Geistes deutlicher werden könnt. Ich hatte da als Argument einen Vers aus dem Evangelium nach Johannes zitiert:

14 [26] Aber der Tröster, der Heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern, all dessen, was ich euch gesagt habe.

Mir ist da erst auf den zweiten Blick aufgefallen, dass dort der Heilige Geist als Tröster bezeichnet wurde. Im Zusammenhang mit dem Text ergibt der Tröster eigentlich keinen Sinn. Daraufhin schaute ich dann noch in anderen Übersetzungen nach und sah, dass er dort auch als ein Advokat bezeichnete wird. Jedoch ergibt auch der Advokat keinen Sinn. Deshalb bezog ich noch den griechischen Codex Sinaiticus mit ein, um zu klären, was da eigentlich wirklich geschrieben steht.

Dort las ich dann von einem paráklētos (παράκλητος), ein ziemlich diffuser Begriff, der sich nicht wirklich übersetzen lässt. Er könnte im Sinne von: „herbeirufen, trösten, einladen, wegweisend, ermutigen“, verbunden sein. Ja und im juristischen Bereich wurden damit auch anwaltschaftliche Dinge umschrieben. Ich denke aber, dass man in Sachen Heiliger Geist, die Interpretation eines Advokaten zu den Akten legen kann.

Auch der Tröster passt da nicht so recht zum Text, da würde ich eher einen Aspekt der gütigen Seelsorge vermuten, mit der die Menschen auf den Weg zu Gott geführt werden sollen. Auch Jesus wird als der Paraklet (Tröster) bezeichnet. Das erinnert mich ein wenig an die persischen Engel, bei denen auch der Heilige Geist* als der siebenter Engel mit ihnen als Sendboten des Guten auf dem Weg ist.
*Spenta Mainuy, der segenbringende Geist.

So passt dazu auch für den Heiligen der hebräische Begriff Ruah. Ein Windhauch, der wohl in archaischen Zeiten die israelitischen Stämme durch die Wüste führte. Damit bekommt dann auch der Heilige Geist bei der Taufe Jesus und beim Pfingstereignis seinen Sinn.

Jesus und den Evangelisten wurde damit also bezeugt, dass sie mit ihrer Mission den rechten Weg einschlugen. Ein göttlicher Segen also, der ihnen mit auf den Weg gegeben wurde.

Je mehr ich mich über den Heiligen Geist nachdenke, je mehr finde ich an ihm Gefallen. Ja und mit dem Beispiel von Paraklet werden die Probleme mit den Übersetzung alter Schriften besonders deutlich vor Augen geführt.
Es besteht ein grundlegender Unterschied zwischen `ruach`, dem Hauch, Atem, Wind des Geistes Gottes auf Erden und der Wesenheit des Heiligen Geistes in der Trinität Gottes im Christentum. Das AT beschreibt durchgehend den Geist Gottes als ein Attribut Gottes oder der inneren Haltung, Stimmung und Einstellung der Menschen. Im NT tritt der Heilige Geist als eigenständige Person in Erscheinung und nimmt Besitz vom oder im Menschen oder in einer Gemeinschaft und entfaltet dort seine Wirkung.

Es besteht innerhalb der drei abrahamitischen Religionen Judentum, Muslime und Christentum in dieser Frage kein Konsens. Für Juden und Moslems gibt es keinen Heiligen Geist als personelles Wesen. Für den Christen ist der Heilige Geist ein Teil der Trinität von Vater, Sohn und Heiliger Geist. Für mich als Christ ist der Heilige Geist eine Seinswesenheit, bei der noch zu besprechen wäre, in welcher Weise er beim Menschen in Erscheinung tritt.

LG ELi
.
 
Es besteht ein grundlegender Unterschied zwischen `ruach`, dem Hauch, Atem, Wind des Geistes Gottes auf Erden und der Wesenheit des Heiligen Geistes in der Trinität Gottes im Christentum. Das AT beschreibt durchgehend den Geist Gottes als ein Attribut Gottes oder der inneren Haltung, Stimmung und Einstellung der Menschen. Im NT tritt der Heilige Geist als eigenständige Person in Erscheinung und nimmt Besitz vom oder im Menschen oder in einer Gemeinschaft und entfaltet dort seine Wirkung.

Es besteht innerhalb der drei abrahamitischen Religionen Judentum, Muslime und Christentum in dieser Frage kein Konsens. Für Juden und Moslems gibt es keinen Heiligen Geist als personelles Wesen. Für den Christen ist der Heilige Geist ein Teil der Trinität von Vater, Sohn und Heiliger Geist. Für mich als Christ ist der Heilige Geist eine Seinswesenheit, bei der noch zu besprechen wäre, in welcher Weise er beim Menschen in Erscheinung tritt.

LG ELi
.
Lieber Eli,

so hatte ich das bisher ja auch gedacht, aber bei genauerem Hinsehen ist das jedoch nicht mehr ganz so recht klar.

Im Anfang der Genesis ist zum Beispiel die Rede davon, dass der Windhauch Jahwes über dem Wasser schwebe. Hier wird eigentlich nur die Präsenz Gottes angesprochen, wie auch in anderen Beispielen.

Anderseits kann damit auch der Windhauch gemeint sein, der für uns im wahrsten Sinne des Wortes lebensspendend ist. Wie man sehen kann, hatten auch die Griechen in ihrer Übersetzung des Wortes Ruah ein Problem, denn dieser hebräische Begriff ist ebenso schwammig, wie das griechische Paraklet.

Ich frage mich halt was dieser Lufthauch bewegen und berühren soll. Oft gibt es auch einen diffusen Zusammenhang mit den Texten, in denen er erscheint. Dieser Heilige Geist unterscheidet sich jedenfalls sehr in seinen Wesenszügen zu jener Gottes. Mich erinnert das auch sehr an die sogenannten Schatten aus der Psychoanalyse, mit denen jene Seelenanteile umschrieben werden, die man an sich selbst vermisst.

In Persiens Lehre ist vom segenbringenden Geist die Rede und das dürfte dem Gedanken vom Windhauch schon ziemlich nahe kommen. Die Bezeichnung Geist kann uns allzuleicht auf die Fährte der kognitiven Sinne führen.

Nun ja, es muss ja alles nicht so sein, obwohl der Gedanke vom Windhauch meine Seele schon berührt.


Merlin
 
Im NT tritt der Heilige Geist als eigenständige Person in Erscheinung und nimmt Besitz vom oder im Menschen oder in einer Gemeinschaft und entfaltet dort seine Wirkung.

Ich kann bestätigen dass diese Eigenschaft tatsächlich zu trifft.
Nur das Ergebnis ist ein ganz anderes.
Es war gut gemeint von Gott.
Aber es ist so alt, dass Gott selbst es nichtmal mehr zurück wollen würde.
Am Ende ist es das was wir daraus gemacht haben. All die Religionen und Esoterik, Spirituelle extreme usw.
Hätte man es nicht einfach als das akzeptieren können was es ist. Nein.
Wir haben da gefunden dann für uns beansprucht und dann verändert wie wir wollten.
Immer und immer wieder.
Das ist es jetzt. Ein Wahnsinn.
Seelig sei jener, der den Heiligen Geist zu erlösen vermag.
 
Im Anfang der Genesis ist zum Beispiel die Rede davon, dass der Windhauch Jahwes über dem Wasser schwebe. Hier wird eigentlich nur die Präsenz Gottes angesprochen, wie auch in anderen Beispielen.
Anderseits kann damit auch der Windhauch gemeint sein, der für uns im wahrsten Sinne des Wortes lebensspendend ist. Wie man sehen kann, hatten auch die Griechen in ihrer Übersetzung des Wortes Ruah ein Problem, denn dieser hebräische Begriff ist ebenso schwammig, wie das griechische Paraklet.
Das AT handelt von Gott Jahwe, aber erst ab Kapitel 1 Mose 2, in dem erstmalig von Gott dem HERRN die Rede ist, der keine anderen Götter neben sich duldet und Vorschriften an die von ihm erschaffenen Menschen erlässt, die bei Todesstrafe nicht übertreten werden dürfen.
Im Kapitel 1 Mose 1 ist hingegen von einem Gott die Rede, der die Schöpfung in 7 Tagen durch sein Sprechen hervorbringt und sofort betont, dass seine Schöpfung `gut` sei. Dieser Gott ist ein Schöpfergott, der gemeinsam mit seinen Elohim die Menschen als Mann und Frau hervorbringt, indem er spricht, `Lasst uns Menschen machen, ein Bild das uns gleich sei.` Und diese Schöpfung des Menschen bezeichnet er sofort als `sehr gut`.

Es treten also in 1 Mose Kapitel 1 und 2 zwei verschiedene Gottheiten auf, wobei es sich beim Schöpfergott in 1 Mose 1 wohl eher um den liebenden Gott des NT handelt und nicht um den strafenden Gott des AT. Somit kann es nicht verwundern, dass mit dem Satz in 1 Mose 1, `. . .
und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser` der Heilige Geist gemeint ist.
ELi
.
 
In dieser Aussage sind sie sich einig gewesen.


Mk 3,28-29 Amen, das sage ich euch:

Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden,
so viel sie auch lästern mögen;

wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung,
sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften.


Mt 12,31-32 Darum sage ich euch:

Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden,
aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben.
Auch dem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden;
wer aber etwas gegen den Heiligen Geist sagt, dem wird nicht vergeben,
weder in dieser noch in der zukünftigen Welt.


Lk 12,8-10 Ich sage euch:

Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt,
zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen.
Wer mich aber vor den Menschen verleugnet,
der wird auch vor den Engeln Gottes verleugnet werden.

Jedem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden;
wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben.



Ein Hinweis vielleicht dazu:

Es hat etwas mit der gemeinsamen Endlichkeit zu tun.
Sowohl von den Vätern und Großvätern;
als auch mit den lebenden Kindern;
und selbstverständlich auch mit der dabei kolportierten Botschaft in der Kommunikation,
die angereichert mit zukünftigen Wahrheiten für das Gewünschte sorgt.
Im jeweiligen Bereich.

Nona geht es da ums Überleben, und wenn man sich dagegenstellt, nun ja …



Brauchst Du mich schon? ... :reden:


… und ein :geist:

-


 
-

Also etwa so:

Frage: Hat der Heilige Geist auch eine Heilige Geistin?

Antwort: Ja, natürlich. Das darf man nicht so eng sehen ...


... und ein :D

-
 
Das AT handelt von Gott Jahwe, aber erst ab Kapitel 1 Mose 2, in dem erstmalig von Gott dem HERRN die Rede ist, der keine anderen Götter neben sich duldet und Vorschriften an die von ihm erschaffenen Menschen erlässt, die bei Todesstrafe nicht übertreten werden dürfen.
Im Kapitel 1 Mose 1 ist hingegen von einem Gott die Rede, der die Schöpfung in 7 Tagen durch sein Sprechen hervorbringt und sofort betont, dass seine Schöpfung `gut` sei. Dieser Gott ist ein Schöpfergott, der gemeinsam mit seinen Elohim die Menschen als Mann und Frau hervorbringt, indem er spricht, `Lasst uns Menschen machen, ein Bild das uns gleich sei.` Und diese Schöpfung des Menschen bezeichnet er sofort als `sehr gut`.

Es treten also in 1 Mose Kapitel 1 und 2 zwei verschiedene Gottheiten auf, wobei es sich beim Schöpfergott in 1 Mose 1 wohl eher um den liebenden Gott des NT handelt und nicht um den strafenden Gott des AT. Somit kann es nicht verwundern, dass mit dem Satz in 1 Mose 1, `. . .
und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser` der Heilige Geist gemeint ist.
ELi
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Es dürfte in der Genesis nicht um zwei unterschiedliche Götter, sondern um zwei unterschiedliche Schreibschulen: die Jahwisten aus der Region Judäas im Süden und den Elohisten im Nordreich Israel.

Zudem wurde die Genesis nicht in einem Guss geschrieben, wobei die Masse erst im Babylonischen Exil entstanden ist. Unter unter Esra wurden diese Texte dann den anderen Büchern Moses vorangestellt. Deshalb weigerten sich auch die Samariter, die Thora Esras anzunehmen.

Zwischen beiden Lagern gab es ständige religiöse Streitigkeiten, die auch zum Thema der Propheten wurden. Die Judäer betrachteten sich gerne als Juden 1. Klasse und prangerten jene im Nordreich als weniger Gottesfürchtige an. Etwas, das auch noch zu Jesus Zeiten so war (die Provinzler aus Galiläa [Evangelien]).

Die Elohisten schrieben also:
1. Moses 1
[1] Am Anfang schuf Gott (Elohim/אלהים) Himmel und Erde

während die Jahwisten den Namen dieses Gottes anfügten:
1. Moses 2
[7] Und Gott (Elohim/אלהים ) der Herr (JHWH/יהוח) machte den Menschen

35829026bl.jpg

Textstelle: https://www.scripture4all.org/OnlineInterlinear/OTpdf/gen2.pdf
Quelle: https://www.scripture4all.org/OnlineInterlinear/Hebrew_Index.htm


So wurde auch in einigen der älteren hebräischen Fassungen, der Name als JHWHElohim zusammengeschrieben.

Erst nach dem Babylonische Exil wurde dann der Name Gottes (Jahwe) aus religiösen Gründen mit dem aramäischen Adonai (Herr) und in der Septuaginta dem Kyrios ersetzt. Ich würde da jetzt also die unterschiedlichen Schreibweisen nicht so ernst nehmen – auch nicht mit dem Vater.


Merlin
 
Es dürfte in der Genesis nicht um zwei unterschiedliche Götter, sondern um zwei unterschiedliche Schreibschulen: die Jahwisten aus der Region Judäas im Süden und den Elohisten im Nordreich Israel.

Zudem wurde die Genesis nicht in einem Guss geschrieben, wobei die Masse erst im Babylonischen Exil entstanden ist. Unter unter Esra wurden diese Texte dann den anderen Büchern Moses vorangestellt. Deshalb weigerten sich auch die Samariter, die Thora Esras anzunehmen.

Zwischen beiden Lagern gab es ständige religiöse Streitigkeiten, die auch zum Thema der Propheten wurden. Die Judäer betrachteten sich gerne als Juden 1. Klasse und prangerten jene im Nordreich als weniger Gottesfürchtige an. Etwas, das auch noch zu Jesus Zeiten so war (die Provinzler aus Galiläa [Evangelien]).

Die Elohisten schrieben also:
1. Moses 1
[1] Am Anfang schuf Gott (Elohim/אלהים) Himmel und Erde

während die Jahwisten den Namen dieses Gottes anfügten:
1. Moses 2
[7] Und Gott (Elohim/אלהים ) der Herr (JHWH/יהוח) machte den Menschen

35829026bl.jpg

Textstelle: https://www.scripture4all.org/OnlineInterlinear/OTpdf/gen2.pdf
Quelle: https://www.scripture4all.org/OnlineInterlinear/Hebrew_Index.htm


So wurde auch in einigen der älteren hebräischen Fassungen, der Name als JHWHElohim zusammengeschrieben.

Erst nach dem Babylonische Exil wurde dann der Name Gottes (Jahwe) aus religiösen Gründen mit dem aramäischen Adonai (Herr) und in der Septuaginta dem Kyrios ersetzt. Ich würde da jetzt also die unterschiedlichen Schreibweisen nicht so ernst nehmen – auch nicht mit dem Vater.


Merlin

und SO kann man mit schriftexegese den heiligen geist aus dem heiligen geschriebenen wort
erfolgreich exorzieren :D

druide nimm es es bitte nicht persönlich, aber es fällt einfach auf wie
du immer wieder dieselbe methode anwendest, bei der aus dem heiligen wort
alles heilige ( wahre) wegrationalisiert wird.

diese methode hatte im 19. jht vor allem unter evangelischen theologen hochkonjunktur..
 
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Es dürfte in der Genesis nicht um zwei unterschiedliche Götter, sondern um zwei unterschiedliche Schreibschulen: die Jahwisten aus der Region Judäas im Süden und den Elohisten im Nordreich Israel.
Dass die gesamte Bibel von unterschiedlichen Schreibschulen beeinflusst wurde, ist ja nicht neu. Aber dass es sich um zwei so unterschiedliche Gottesbeschreibungen im Kapitel 1 des Pentateuch handelt, das hat einen anderen Grund.

Aufschluss darüber gibt der Vers 26 in Mose 1.1 `Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei` Da geht es um das Erschaffen von Geistwesen und nicht um die Erschaffung von gehorsamen Geschöpfen.

Wir Menschen sollen erkennen, dass wir nicht nur physische Erdenwesen und emotionale Seelenwesen, sondern auch spirituelle Geistwesen sind. Und das entspricht ganz dem Anliegen von Jesus Christus, wenn er sagt:
`Glaubet an das Licht, dieweil ihr es habt, auf daß ihr des Lichtes Kinder seid.` Johannes 12.36

ELi
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