Der Gott, an den ich glaube...

Der liebe Gott??

Aaach, du meinst den alten Mann mit schlohweißem Haar und langem Bart mit baumelnden Beinen auf einer Wolke sitzend?;)

Nun ja, ich glaube - wer noch nie in seinem Leben etwas unehrenhaftes getan hat, dem sollte man dieses auch nicht erklären.
Im anderen Falle kann jeder die Antwort in sich selbst finden.
Mit dem "lieben Gott" suchst du nur eine Möglichkeit, der Frage auszuweichen.
 
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Jeder Gott, an den man glaubt, ist selbst erschaffen.
Doch viele Gläubige sind so sehr von den Inhalten ihres Glaubens überzeugt, dass sie nicht mal realisieren oder gar erklären könnten,

- wie ein Glaube überhaupt zustande kommt,
- warum er dasselbe wie eine Vorstellung ist und wie sie ebenfalls zustande kommt,
- und was der eigentliche Nutzen eines jeden Glaubens ist.

Fragt man so jemanden, bekommt man die erstaunlichsten Antworten.
Das Bild bzw. die subjektive Vorstellung, das/die man sich von Gott macht, ist selbst erschaffen. Deshalb gibt es so viele Götter, wie es Menschen gibt.
Und gleichzeitig nur Einen, den Ewigen, Einzigen. Gott selbst wurde nicht von Menschen erschaffen. Diese Idee wäre Größenwahn.
(Gott liebt aber selbst Größenwahnsinnige :)).
Monotheisten erschaffen auch einen Polytheismus. (Christen verstoßen z. B. gegen das Gebot “Du sollst an einen Gott glauben“, wenn sie Jesus für Gott halten). Und Polytheisten glauben im Prinzip auch nur an einzigen Gott bzw. ein einziges göttliches Prinzip (nur in vielfältigen Bildern/Ausformungen).
“Es ist ein Irrtum, dass der Hinduismus ein Polytheismus sei“ hat Swami Sivananda geschrieben.
Übrigens: Wenn man den Satz “Du sollst an einen Gott glauben“ verschieden betont, kommen zwei verschiedene Bedeutungen heraus.
(Du sollst an einen Gott glauben. Was nicht ausschließt, dass es auch mehrere sind.
Du sollst an einen Gott glauben. Nur einen einzigen.)
 
Mit dem "lieben Gott" suchst du nur eine Möglichkeit, der Frage auszuweichen.

Damit könntest du Recht haben, aber nur teilweise.
Eigentlich zeichnet es sich doch hier schon etwas ab, dass die Sprache Gottes uns u.A. auch durch das Gewissen erreicht.
Solange ich dieses Gewissen spüre und den Wunsch verspüre, mich auf der" ehrenhaften" oder "ehrlichen" Seite des Lebens aufzuhalten, brauche ich doch keinen Beichtvater, dem ich von meinen "Sünden" erzähle.
Und wenn es einem Menschen nicht gelingt, sich ständig selbst zu korrigieren, dann können ihn u.U. auf lange Sicht durchaus Albträume plagen, was auch als eine Sprache Gottes ausgelegt werden kann.
 
Es ist interessant, dass Gott zu einem Synonym für das Göttliche geworden ist. Hier spiegelt sich in einer Religion auch wieder dieser Wertekanon einer Gesellschaft wider. Eine durch und durch patriarchale Gesellschaft, die auch keinen anderen Gott oder gar eine Göttin neben ihrem eigenen dulden wollen.

Ja und wenn man genauer hinschaut, ist es auch ein Spiegel feudaler Strukturen. Jeder sollte einmal darüber nachdenken, was ein Herr eigentlich ist. Bei uns wurde über die Zeit der Herr etwas abgegriffen, eventuell bringt uns ja die englische Übersetzung mit „Lord“, der eigentlichen Bedeutung wieder etwas näher. Nein, ich möchte niemandem Leibeigener sein und auch nicht an das Glauben müssen, was ein Herr mir vorschreibt.

Ich suche bei den transzendenten Wesen also nicht einen Herrn, sondern gute Freunde, die mich auf meinem Weg durch die Zeiten begleiten. (y)


Merlin
 
Es ist interessant, dass Gott zu einem Synonym für das Göttliche geworden ist. Hier spiegelt sich in einer Religion auch wieder dieser Wertekanon einer Gesellschaft wider. Eine durch und durch patriarchale Gesellschaft, die auch keinen anderen Gott oder gar eine Göttin neben ihrem eigenen dulden wollen.

Ja und wenn man genauer hinschaut, ist es auch ein Spiegel feudaler Strukturen. Jeder sollte einmal darüber nachdenken, was ein Herr eigentlich ist. Bei uns wurde über die Zeit der Herr etwas abgegriffen, eventuell bringt uns ja die englische Übersetzung mit „Lord“, der eigentlichen Bedeutung wieder etwas näher. Nein, ich möchte niemandem Leibeigener sein und auch nicht an das Glauben müssen, was ein Herr mir vorschreibt.

Ich suche bei den transzendenten Wesen also nicht einen Herrn, sondern gute Freunde, die mich auf meinem Weg durch die Zeiten begleiten. (y)


Merlin

Das musst du auch nicht - dir etwas vorschreiben lassen.

Ob nun Lord, Herr, Gott oder andere Namen dafür - vielleicht war es zu selten, doch geschrieben habe ich es ein paar Male:

Ich entscheide mich täglich für den Gott, an den ich glaube, pflege auch mein dazugehörendes Ritual - und all das setzt voraus, auch täglich Kontakt mit Gott aufzunehmen und in einen Dialog zu kommen.

Muss jetzt leider aus dem Haus.
 
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