Das klingt schon interessanter.
Danke.
Mir ist natürlich aufgefallen das Verschwörungstheorien, keinen positiven Ansatz in irgendetwas finden, wenn ich mich nicht irre. Banken, Geheimdienste,-(logen), Neue Weltordnung, Politik, usw. usf. werden eigentlich nur negativ dargestellt, es gibt kein wirkliches Gegengewicht des Positivismus, selbst seitens der Gegenseite nicht. Damit meine ich jetzt nicht das man das ganze schönredet, sondern faktisch aufzählt was an diesen Dingen gut und schlecht ist/sein könnte.
Ja, das fällt mir auch auf. Es wird nicht differenziert. Die VT fangen meistens damit an, dass einige Ungereimtheiten gefunden werden - aber dann folgt nicht das was ich meine was eigentlich folgen müsste: dass man zu differenzieren anfängt, dass man Zusammenhänge und Wahrscheinlichkeiten betrachtet und das für und wider abwägt. Stattdessen wird dann weiter aufgebauscht und ein übermächtiger Dämon konstruiert: die Illuminaten, die Bilderberger, die Zionisten, whatever.
Warum ist das so? Ich denke, da kommt das ins Spiel, was Winnetou hier eben in zwei Sätzen angedeutet hat: die meisten Leute werden von ihren anerzogenen Emotionen gelenkt, und sind sich dessen nichtmal bewusst. Dem Verschwörungstheoretiker geht es nicht darum, die Sache aufzuklären, sondern seine Unterlegenheitsgefühle und Ängste zu formulieren und ihnen eine Gestalt im Aussen zu geben.
Die echten Magier sind nicht die, die hier über Magie diskutieren. Die echten Magier waren zu allen zeiten, wenn nicht selber Könige, dann Berater von Königen. Das sind Leute, die ihre Emotionen beherrschen können.
Eine gute Spielwiese dafür ist die Börse: die ganze Börsenspekulation wird von zwei Emotionen beherrscht: Gier und Angst. Wenn du es schaffst, diese Emotionen zu beherrschen und konsequent mit präzisem Verstand zu handeln, dann wirst du sehr wahrscheinlich reich. Und dann fängst du an, die Gier und Angst der breiten Bevölkerung ins Kalkül zu nehmen und davon zu profitieren.
Und von da ist es dann kein sehr grosser Schritt mehr, auch eine Aktion wie 9/11 nach wirtschaftlichen Kosten und Nutzen zu kalkulieren.
Und Leute, die soetwas können, haben kein Interesse daran, sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen (ausser wenn sie davon profitieren können) - wozu denn?
Warum also ist 9/11 kein terroristischer Akt?
Terrorismus hat das Ziel, Angst zu schüren. Angst hat man aber immer vor etwas Zukünftigem. Terrorismus funktioniert so, dass er erschrecken will und verunsichern, und die Botschaft vermitteln: wenn ihr nicht tut was wir wollen, dann wird noch etwas schlimmeres passieren.
Zu 9/11 gibt es aber keine Steigerung - keine die naheliegend daraus hervorgehen würde sodass man Angst davor haben könnte. Wenn ein Selbstmordattentäter sich in einem Cafe in die Luft sprengt, dann kannst du Angst haben, weil du dann weisst: das kann jederzeit in jedem Gasthaus, in dem du grade sitzst, wieder passieren. So funktioniert Terrorismus.
9/11 ist dagegen eine abgeschlossene Aktion, hinter der man einen Punkt machen kann. Die Wahrzeichen wurden zerstört - es gibt keine Weiterführung. Das diente nicht dazu, um Angst zu schüren, sondern vielmehr Wut und Rachegedanken.
Und jeder, der sich mit Emotionen auskennt, kann das sehen. Und dann kann man weiterfragen: wem nützt das?
Als ich damals ins Hotel kam, sassen die Amis völlig hysterisch vor dem Fernseher und haben auf ein "Bekennerschreiben" gewartet. Und ich hab mir das angeschaut, und mir war klar, es wird da kein 'Bekennerschreiben' geben - es braucht keines, denn die Aktion spricht für sich - genauso wie ein Kunstwerk keine Erklärung brauchen sollte. (Irgendjemand hat gesagt, das wäre Kunst - und hat dafür natürlich Prügel bezogen - er hat aber insofern recht, als die Aktion für sich spricht und einen genau kalkulierten emotionalen Impuls vermittelt, der keiner Erklärung bedarf.)