Grüss dich
@Ascadia !
Glaub mir, ich kenne das ganz gut. Mich hat so etwas ähnliches mal nach einem Praktikum in der Sozialarbeit für Jugendliche erwischt. Die haben mich damals systematisch zur Sau gemacht, und danach war Ground Zero. Hat ´ne Zeit lang gedauert, biss ich geschnallt habe, dass das eine Depression war. Der Hass und all die anderen dazugehörenden Gefühle sind mir gut bekannt. Gelegentlich brodeln die nochmal hoch, wenn man mich "mobbingmäßig" antextet, da sehe ich aber nur noch rot. Depressiv ist da zum Glück nix mehr. Aber es dauert, bis man das halbwegs verdaut hat, und Narben werden bleiben. Sei also in der Hinsicht geduldig mit dir. Natürlich können solche Sachen Trigger sein, ja und? Ist halt so, sind die Leute in deinen Schuhen gelaufen? Wenn du zornig wirst: umso besser! Das ist ´ne irre Kraft und zeigt, dass die Aggression nicht mehr nach innen geht. Denn Depression ist imho nach innen gerichtete Aggression. Gib dem Zorn ein Ventil. Unbedingt! Darauf hast du ein Recht.
Wichtig ist, zu erkennen, dass die Depression sich auch lichtet. Wenn man drin steckt, glaubt man das nicht, aber wenn es einem besser geht, dann wundert man sich über sich selber und freut sich wieder über das Leben. Da solltest du dich trotz der Kraftlosigkeit noch mal dahinter klemmen und einen Therapeuten suchen - aber einen guten und nicht Vollhonks, die du anscheinend bis jetzt hattest. Weil ich selber schamanisiere: das bringt fallweise schon Linderung, aber das hängt sehr von der Stabilität und der Mitarbeit des Klienten ab, und manche Kollegen lehnen psychisch instabile Fälle ab, weil sie nicht wissen, ob der Patient im Notfall aufgefangen werden kann.
Tu unbedingt erst mal, was dir gut tut. Z.B. kannst du auch mal einen guten Heilpraktiker oder Energetiker aufsuchen. Du hast eine mittelschwere Depri, oder? Kommst du morgens halbwegs in die Gänge, wie ist dein Antrieb? Da kannst du beispielsweise auch mal über Johanniskrautpräparate oder dergleichen nachdenken. Wichtig ist eigentlich der Schritt, bei dem du sagst: "So, Depri, es reicht! Schleich dich, ich will leben!" Und ab da dreht es sich. Wichtig ist auch, aus der Opferrolle rauszukommen. Auch das ist sauschwer, weil man zuerst einfach nicht weiß, wie man sich wehren oder schützen soll und man wirklich substanziell verletzt wurde. Da musst du später tatsächlich etwas kriegerisch werden. Das heißt nicht unbedingt draufzuhauen, sondern so mit derlei Verletzungen umzugehen, dass sie einen zumindest nicht mehr so lange im Beschlag halten. Du hast übrigens auch das Recht, Triggerpunkte zu umgehen, wenn es dir zuviel wird.
Ois Guade,
Oberon^^