Demut

Demut...

die christlichen Mystiker wie ein Meister Eckhart sind
ganz und gar fuer die Demut

ich dachte spontan an Unterwerfung wie bei Ignatius v Loyola


aber auch im Wandel der Jahrhunderte sagt Erich Fromm

Nach Erich Fromm (Die Kunst des Liebens) ist Demut die der Vernunft und Objektivität entsprechende emotionale Haltung als Voraussetzung der Überwindung des eigenen Narzissmus.


ich empfinde durchaus Demut gegenueber dem Universum
der Natur und dem Goettlichen

es ist aber mehr ein Gefuehl des Vertrauens
des Geborgenseins in eine goettliche Ordnung



LG Ali:umarmen::kiss4::umarmen:

Ich sehe bei mir nicht, dass das Gefühl Demut üben müsste.
Es ist spürbar ein größeres Gewicht beim Verstand.
Aber kann für emotional zentrierte Menschen anders sein.
Ich bin mental zentriert und daher liegt dort meine größte Leistung in Demut.

Demut hat für mich damit zu tun,
etwas als gegeben zu akzeptieren.
 
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Demut? Was ist das eigentlich? Dieser Begriff hat es jedenfalls schwer, erinnert er doch an all die Unterwerfungen, die die Mächtigen einforderten.

Demut ist der Mut zum Dienen. Sagte mal irgendwer. Stimmt für mich auch nicht ganz. Oder gar nicht mehr.

Demut heißt für mich, dass ich es schaffe die eigene Größe und auch das eigene Kleinsein auszubalancieren. Ein Gleichgweicht zu finden, in dem es sich ankoppeln lässt. Und ja, die Vorgänge in der Natur, das Begreifen einer göttlichen Intelligenz, - das macht mich in gewisser Weise demütig. Großmütig. Ich würde gerne die Demut mit dem Großmut verbinden (nicht nur sprachlich). Und den Übermut könnte man auch noch dazu nehmen.

Sprich doch noch mehr davon ...
 
Ich muss mich dem alten Mann unterwerfen. Allerdings nicht seinem Ego, das diesen Umstand dann schamlos ausnutzen würde, sondern seinem wahren, göttlichen Kern, der kein Interesse daran hat, mich zu unterwerfen oder zu dominieren, sondern mir helfen will.

Mir funkt dann immer wieder mein Verstand dazwischen, der mir sagt: "Wenn sich jemand Dir auf die gleiche Art unterwerfen würde, wie Du Dich gerade dem alten Mann unterwirfst, was könntest Du dann alles mit dieser Person tun, was könntest Du alles von ihr verlangen, wie köntest Du sie am besten ausnutzen?" Das macht mir dann Angst, dass der alte Mann das mit mir auch tun könnte.

Wenn ich es aber schaffe, die Angst loszulassen und mich wahrhaft der Demut hingebe, dann spüre ich wie gesagt inneren Frieden und dass sich etwas in mir öffnet, ein Teil meines eigenen göttlichen Kerns. Ich fühle mich freier in meinen Entscheidungen und offener für Neues. Es fühlt sich nicht demütigend an in dem Sinne, dass ich mich klein, minderwertig und ausgenutzt fühle. Ein Gedanke, der gut zu meinem Empfinden der Demut passt, ist: "Ich muss erstmal einsehen, dass ich eigentlich gar nichts weiß und vollkommen hilflos und ratlos bin." Und dann nickt der alte Mann zufrieden und gibt mir Rat.

Mein Kopf sagt: "Das ist doch grausam. Das ist ja wie bei der 'Cruel tutelage of Pai Mei' bei Kill Bill!" Aber es hat nichts Grausames, es hat eher etwas Stimmiges und vollkommen Logisches und Natürliches: Ich unterwerfe mich, dann kriege ich den Rat, den ich benötige. Ich unterwerfe mich nicht, sondern beharre wie ein stures Kind darauf, dass ich schon alles weiß, und ich werde in diesem Glauben gelassen.

Makes perfect sense!

Das ist für uns moderne Menschen schwer zuverstehen, aber ich empfinde es sehr ähnlich.
 
Das, was hier beschrieben wird, nennt sich bei mir Unterwürfigkeit. Das hat nichts mit Demut zu tun.

Für mich geht Demut einher mit Respekt, Dankbarkeit und auch Vertrauen (in mich selbst, in das Leben, in Gott - wen auch immer).



Welchem alten Mann? Es gibt keinen alten Mann. Wenn du diese personifizierte Gottesvorstellung loslassen kannst, hast du schon viel gewonnen. Warum sollte das göttliche Prinzip dich ausnützen, dich unterwerfen (hat nichts mit Demut zu tun, sondern mit Unterdrückung)? Warum misst du Gott mit menschlichen, ego-gesteuerten Maßstäben? Unterwerfung zu fordern, damit du einen göttlichen Rat bekommst, wäre eher Erpressung.

LP

Die Frage für mich würde lauten, woher Du zu wissen meinst, was Immano fühlen und denken darf und was nicht?

Wir könnten uns über den Sinn einzelner Worte unterhalten und wie sie das Bild entwerfen, das Immano entwirft, ja.

Aber spielst Du nicht ein wenig damit Recht zu haben, wo es gar kein Rechthaben gibt?

Es gibt vielen Rat nur, wenn man die Bedingungen erfüllt.
Göttlichen Rat gibt es nur, wer die Bedingungen des göttlichen Rahmens erfüllt.

Wer Bedingungen zu erfüllen mit Erpressung gleichsetzt hat - glaube ich - etwas verwechselt.

Gott hat Bedingungen, ob es uns passt oder nicht.

Gott in Bilder zu kleiden ist normal. Nicht normal ist: Mache Dir kein Bildnis.

Es ist auch normal für verschiedene (höhere) Ebenen immer dasselbe Wort zu nennen: Gott.
 
Hallo,

ich lese es eher, NexusOne, es bleibe mir nix anderes über. habe keine Wahl. ich füge mich. ich muß mich fügen.
und wenn es mir - aus von mir aus gesehen guten Gründen - nach sich aufbäumen ist? dann lande ich in der Klapsmühle? vermutlich.

So einfach ist es nicht.
Es gibt auch das Aufbäumen in Demut.
Ich sehe das in Mahatma Ghandi,
oder in Nelson Mandela.
 
so geht es Vielen, die aufrichtig nach Wahrheit suchen. so geht es vielen Kindern, die durch Erziehungsparolen, die nichts mit der Realität gemein haben, widersprüchlich und daher schizophren wirken.

wie z.B.: Du sollst: nicht mobben, den anderen Leid zufügen, immer Wahrheit sagen, nur bei Grün die Strasse überqueren...

Greife für Beispiel Mobbing heraus:

Das Kind sieht, Lehrer mobben ihre Schüler, wenn sie sie nicht mögen, dies genügt, Mobbing unter den Schülern wird von der Direktion, Lehrerschaft stillschweigend ignoriert. Kapitulieren, weggehen wird das Opfer. Mit welchem Gefühl? Für welche Erkenntnisse eine Prämisse gewonnen? Für Demut?

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Entweder haben Kinder einen so ist es halt-Schalter oder sie haben Glück, maschieren stramm durchs Leben, oder sie verzweifeln, wenn ihr wacher Verstand dauernd an Ungereimheiten, Widersprüche stößt. In der letzten Gruppe hat eine Überlebenschance nur ein Kind mit besonderer Begabung in mindestens einem Bereich, der ausfüllend und erfüllend und somit ablenkend wirkt. Wenns nur eigene Traumwelt ist. Oder Endstation Demut.

Nö. Das ist Endstation Unterwerfung. Hat mit Demut nix zu tun.
 
Ich verstehe.

Für mich gehen Dankbarkeit und Demut Hand in Hand.

Ich differenziere zwischen Demütigung, demütig

und

Demut

sehr deutlich.

Demütig ist oft nur servil, kriechend, überangepasst, unterwürfig, liebedienerisch, heuchlerisch, das Verhalten eines Günstlings ...

Demut ist eine freiwillige Ein- und Unterordnung ohne Würde zu verlieren.

Demut spricht für mich z.B. aus diesem hawaiiansichen Sprichwort:

Meine Kraft ist nicht die Kraft von mir allein,
sondern die Kraft von sehr vielen zusammen.

Wenn Demut nicht mit vollkommener Würde und Respekt einhergeht,
dann wird es zur Demütigung.

Was der Staat (der wir selbst sind) mit uns macht ist Demütigung.

Ich lese nur vielfältig unterschiedliche Bedeutungen für Demut, die alle auf eigenen Füssen stehen können, und ausdrucksvoller, eindeutiger und klarer formuliert sind. DEMUT ist heutzutage für mich ein Schlagwort, ich bringe das Wort sogar in Kafka-Nähe, weil es für alle möglichen Interessen von Nutzen ist, flexibel unterfütterbar, und wie ein Damoklesschwert über uns hängt, jederzeit für eine Unterjochung bereit. Ein fruchtbarer Angstmacher.
 
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Für dich mag das so sein, ich habe durchaus schon Äusserungen erlebt, wo Demut mit Unterwürfigkeit/Unterdrückung gleichgesetzt wurde; auch hier im Forum. Also hat deine Aussage nicht zwingend Allgemeingültigkeit.

Negieren von Aussage kann ja jeder.
Aber zu einer eigenen Definition von Demut hast Du nicht beigetragen,
nein, aber Verwirren kannst Du ganz hervorragend.

Liest Du eigentlich - nur so zur Sicherheit - manchmal, was Du geschrieben hast?
 
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