Demütigungen und danach

Ich wollte mit drüber reden ja diese Macht nehme, es zu etwas machen, worüber man reden kann und nicht schweigen muß. Geschwiegen hab ich ja und das hat nichts gebracht. Aber reden geht wohl auch nicht, ich bleib allein damit.
Du hast noch nie darüber gesprochen?
 
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Ich denke nicht, dass man die Folgen von Misshandlungen in Therapien auflösen kann, die den Fakten ausweichen, wie es bei dir scheinbar geschah.
Aber ich glaube fest daran, dass wir uns von den Folgen befreien können, wenn wir bereit sind, uns emotional mit der Wahrheit unserer Kindheit zu konfrontieren, um die Verleugnung unseres Leidens aufgeben zu können.
Niemand löscht die Vergangenheit, das Trauma aus.
Aber jeder kann den Abschied von den Eltern, Tätern selbst bestimmen.

So schwer es auch ist, anzuerkennen: die Gefahren, die dich ehemals real bedrohten, existieren dann nicht mehr.
 
Ich wollte mit drüber reden ja diese Macht nehme, es zu etwas machen, worüber man reden kann und nicht schweigen muß. Geschwiegen hab ich ja und das hat nichts gebracht.

Ich finde es auch gut, wenn Du das Erlebte durch das Reden verarbeitest und diesem allein schon durch das Darüberreden sehr viel Macht entziehst. Da stimme ich Dir voll zu. Sonst läuft das nur ungut über den Körper (psychosomatisch). :)
 
Doch, wenn sie nicht auf meiner Seite ist, dann gibt sie mir vielleicht auch wieder einen Tritt, wenn ich vor dem Abgrund stehe. Die vorige war nicht auf meiner Seite, dabei hat sie gewusst, worum es geht, um welches Thema, nämlich Gewalt in der Kindheit, ich hab sie extra gefragt, ob sie sich das zutraut und sie hat ja gesagt, und im entscheidenden Moment hat sie nicht nur gekniffen, sondern mir auch noch einen Tritt gegeben.
Wenn eine neue Therapeutin das verharmlost und runterspielt, dann ist sie eindeutig nicht die richtige. (n)

Da hätte ich auch kein Verständnis, wenn jemand Gewalt in der Kindheit verharmlost. Gut, dass Du Grenzen gezogen hast. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Therapeuten so sind. Das ist doch total unprofessionell!
 
Liebe Loop

Das ist ganz wichtig, dass Du das in einer Therapie (vielleicht sogar Trauma-Therapie) verarbeitest, weil das sonst starke psychosomatische Auswirkungen haben kann, es weiter unverarbeitet in sich gären zu lassen. Ich persönlich habe es durch das Schreiben verarbeitet (in meinen Erzählungen, siehe meinen Profillink), noch heute gibt es da einiges, das hochkommt. Ich weiß nicht, ob man das alles überhaupt komplett abarbeiten kann, aber ich merke, dass es hilft, es nicht zu verdrängen.
 
So schwer es auch ist, anzuerkennen: die Gefahren, die dich ehemals real bedrohten, existieren dann nicht mehr.

Das ist "inkorrekt". Es gibt "Gefahren Inhalte", die stets erneut auftauchen können, selbst wenn viele Jahre nix dessen geschah. Es braucht nur die "Gleiche" Tat auf ähnliche Weise sich zu wiederholen - und alles war für die Katz. Und dann ist Holland in Not. Die alte Narbe wieder aufgebrochen. "Existiert nicht mehr" ist ein Trugschluss.

Es sind ja nicht die "TÄTER" -> Es ist die "TAT", welche zu bearbeiten und verarbeiten gilt.

Wichtig ist eine Therapie zu finden, wo:

Erstens die TAT anerkannt wird
Zweitens diese therapiert wird
Drittens eine Verteidigungsbalance trainiert wird, um sich vor erneuten Taten zu schützen

Eltern sind irgendwann tot, Täter verschwinden, doch die TAT bleibt. Auf sie wird selten der Fokus innerhalb von Therapien gelegt, meistens werden nur Täter besprochen.......und die Taten rasseln aus der Therapie raus......werden zur Randnotiz.....

(Wie oft wird Missbrauchsopfern eine eigene Schuld oder Mitschuld zugewiesen.......was für mich jedesmal den Glauben an unsere Justizen verkleinert)
 
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Was ist so falsch am Nach vorne schauen, immer Blick zurück bringt auch zurück zum Anfang und vorwärtsschauen bringt schon etwas...Loslassen, nicht festhalten, loslassen geht aber auch nur wenn man dann weiter geht
@Loop...wenn du in eine Thrapie gehst, solltest du keine Erwartungshaltung haben und ein Therapeut der nur sagt was du hören willst, ist ein schlechter Therapeut
 
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