Demütigungen und danach

@Loop, glaube alles hilfreiche ist geschrieben und es wurde viel über richtig bzw falsch diskutiert.so hat jeder von uns , in seinem wissen, aus eigener erfahrung , versucht dir beizustehen und zu helfen.ich möchte mich anschließen, habe deinen thread gelesen, und fühlte mich ein wenig mit dir verbunden, da ich einiges auch mit mir in Verbindung bringen konnte.ich glaube zu wissen, wie du leidest und gelitten hast. Und wieviel anstrengung es kostet, sich zu befreien, zu lösen von der vergangenheit, von dem schmerz , der ja längst zu einem gehört, teilweise auch lieb gewonnen, weil Identifikation darüber statt findet.wollte dir mut machen, nicht aufzugeben, greifen nach dem was greifbar ist und ausprobieren , ausprobieren.große Verletzungen brauchen Zeit zum heilen, heil zu werden.wünsche dir viel kraft dafür. Alles liebe, sunny

:danke:

Ja, es ist wirklich sehr anstrengend, sich da zu lösen und los zu lassen. Allein krieg ich es nicht hin, hab ich ja gesehen, lange genug hab ich es versucht. Bin da wohl irgendwie steckengeblieben. :barefoot:
 
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Ein anderer Ansatz: ich vergleiche @Loop `s seelischen Status mal mit Erkrankungen, die lebensbegleitend, also in heutigem Verständnis noch nicht sind bewältigbar. Oder zu Erleb


Es ist längst bekannt, daß längerer Zeitraum vom Ausleben, Zulassen, Ignorieren von Schmerzen dazu führt, daß Schmerzen dann auch trotz später erfolgter Behandlung, auch medikamentöser, nicht weichen, nicht gleich weichen, der Heilungsprozess verläuft länger und vielschichtiger. Der Organismus, das Nervensystem nimmt Schmerzen an, sie gehören quasi selbstverständlich dazu.

Ist vielleicht bei mir ähnlich und ich komm deswegen so schwer weiter.
Dann bleibt nur irgendwie damit leben. :unsure:
 
Meiner Tochter geht es sehr gut, vorwiegend ging es auch darum, dass sie sich selbst annehmen und akzeptieren lernen sollte, die Gespräche mit der KK und auch die Suche nach der Therapeutin hatte sie damals alles selber organisiert, was ihr sehr wichtig war, wobei die Erreichbarkeit und Krankenkassenzulassung eigentlich den Ausschlag gaben, da ich ihr ja eine kostspielige Therapie nicht bezahlen kann.
Dass die Therapeutin u.a. mit geführten Meditationen arbeitet, hat uns beide überrascht.

Was zusätzlich geholfen hat und immer noch eine große Rolle spielt ist Aikido, Aikido ist ein asiatischer Kampfsport aus Japan der Körperbewegungen, Meditationen und eine wunderbare Philosophie miteinander verbindet.
Sie macht das nun über 10 Jahre und damals jemanden zu finden, der mit Behinderten trainiert und auch die Erfahrung hat, war viel schwieriger, und da hat sie eine ganz tolle Lehrerin gefunden, die das speziell für behinderte Menschen anbietet.
Besonders was Auge-Hand-Koordination betraf, hatte meine Tochter anfangs große Schwierigkeiten, inzwischen trainiert sie einmal die Woche und zusätzlich noch an einigen Wochenenden, inzwischen auch in der "normalen" Erwachsenengruppe, obwohl sie den Kursus mit den Behinderten weiterhin macht, aber nun als Helferin.

Ich habe in einem meiner Postings von "Erdung" gesprochen, wichtig ist auch den grobstofflichen Körper mit einzubeziehen, gerade was die Wut betrifft, Wut ist dem Feuer-Element zugeordnet und die Wut kann man sehr gut in die Bewegung geben.
Dazu wäre es vielleicht wichtig mal die Wut rauszulassen und zu spüren,denn hinter Traurigkeit steckt oft Wut.
Bewegung ist auf jeden Fall etwas, was alles ins Fließen bringt, vielleicht magst du gerne Schwimmen, Yoga oder anderen Sport, schon allein ein Spaziergang in der freien Natur kann sehr gut erden, zusätzlich bekommst du Kraft durch das Prana der Bäume, der Aufenthalt in einer natürlichen Umgebung ist also schon allein heilsam und stärkend und das völlig ganzheitlich!

Dein Widerstand gegen Psychotherapie könnte damit zu tun haben, lieber einen schlechten Zustand erhalten zu wollen, man hält an dem Trostlosen fest, weil man es nicht anders kennt, das Festhalten am Schmerz ist etwas Gewohntes.
Vielleicht ist es die im Inneren unbewusste Haltung "es nicht verdient zu haben" glücklich zu sein?

Ich sage dir, wenn einer es verdient hat dann du! Du bist ein wertvoller Mensch und ich schätze deine Beiträge hier im Forum sehr!(y)

Das freut mich sehr für Deine Tochter! (y)

Mit dem Sport hast Du recht, ich merke es, wenn ich einmal in der Woche mit Bekannten Volleyball spiele, der Körper braucht das richtig, spür das. Ich geh zwar jeden Tag aufs Laufband, aber das genügt wohl nicht.
Muß mal schauen,ob es Aikido hier auch gibt, sollte schon.

Ja, das Gefühl, es nicht verdient zu haben hab ich auch. Krieg da richtig ein schlechtes Gewissen, wenn es mir mal gut geht, weil es anderen nicht gut geht. o_O
 
Ich habe jetzt gut zehn Antworten gelöscht. Habe den Eindruck, dass du in erster Linie einen Menschen suchst, dem du dein Herz ausschütten kannst, ohne Scham zu empfinden, will dir aber nicht zu nahe treten, da wir uns bestenfalls flüchtig kennen. Therapeuten werden sich eher darauf konzentrieren, dir Auswege zu zeigen, anstatt sich in die Details der Situation und deren immanente Sonderlogik zu versenken. Es führt, was auch immer genau geschehen sein mag, kein Weg daran vorbei, die Distanz einzunehmen, die nötig ist, um selbstständig zu handeln. Und wir unternehmen, auch wenn wir es nicht merken, alles, um zu gewährleisten, dass sich nichts ändert, dass die Abhängigkeit bestehen bleibt. Wir kreisen um unsere Dämonen wie Planeten um ihre Sonnen, nur dass unsere Sonnen statt Licht und Wärme Kummer und Schmerz spenden. Dennoch schwören wir auf die Notwendigkeit der Umlaufbahn. Ich etwa konstruiere mir gerne unerreichbare Voraussetzungen, die gegeben sein müssen, damit es vorangeht, und stehle mich auf diese Weise aus der Verantwortung. Es ist einfach eine Scheißsituation, ein Befreiungskampf gegen sich selbst.

Du bist sehr weise. (y)

Ja, wollte wirklich einfach mein Herz ausschütten, weil ich weiß, daß das hilft, hab es ja erlebt. Man kriegt da einen Teil von sich wieder zurück, das war für mich eine Wahnsinns-Erfahrung, und es war dauerhaft. Passiert sicher nicht immer, das ist mir schon klar, aber es ist möglich.

Du hast recht, es ist ein Kampf gegen sich selbst, und irgendwie auch ein Kampf gegen ein Bild von sich selbst, kommt mir vor, und das Bild ist auch von anderen mit gemacht worden, von der Familie, vom Umfeld, und weil dieses Bild auch mit der "Liebe" der anderen gefüllt worden ist, tut man sich da auch so schwer. o_O
 
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