Demütigungen und danach

Wieso wird hier überhaupt gedacht, dass KEIN (akademischer) Abschluß WENIGER sei? Ich habe die Erfahrung gemacht - und andere wahrscheinlich auch - dass der gelungene Abschluß kein Garant dafür ist, sowohl in der Praxiswelt der Arbeit als auch im täglichen LEBEN zu bestehen!

Ich denke nicht so, aber viele Menschen glauben wirklich, ein akademischer Abschluß macht sie wertvoller und besser.

Und heute ist ein Abschluß überhaupt keine Garantie mehr für einen guten Job, das sehe ich wie Du.
Lg
Any
 
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Es gab bei mir auch mal diesen Konflikt, ein Studium, das ich gern noch gemacht hätte (Jura), nachzuholen, bis ich merkte, dass mich eher mein Sicherheitsbedürfnis antrieb, d. h. man muss eben heutzutage schon einiges Juristische wissen, um sich durchzuschlagen. Mit der Zeit konnte ich das trennen, bin aber immer noch der Meinung, dass es viel bringt, sich diesbezüglich Wissen anzueignen. Ich versuchte sogar, Familienmitglieder in Ausbildung dahingehend zu beeinflussen, Jus/Jura als Fachrichtung zu wählen. Da erntete ich nur ein Belächeln, aber dass es wichtig ist, sich auch so diesbezüglich ein gutes Allgemeinwissen anzueignen, sickerte wenigstens durch. Wenn ich zurückblicke, ist die Antriebsfeder oft eher ein Grundbedürfnis nach Halt gebenden Strukturen. Sobald man das erkennt, wird man offener für unterschiedliche Fächer. Dann braucht es auch nicht unbedingt in jedem Fach ein Studium, ist auch schwer möglich in einem einzigen Leben. ;)
 
Hi @Loop :)
ist natürlich typsache - aber was wär mit Interrail, Surfen in Tarifa, ein Auslandsjahr (Sprachen in barcelona/paris/guatemala - oder bunjeeJumping in neuseeland), die jägerprüfung kann man machen, oder den Kailash umwandern, Nepal, Bhutan, Elektrofahrrad fahren/selber basteln,...
etwas das die innerenAltlasten vielleicht locker macht, weil man nichts davon berührt, eine Zeit lang ETWAS VÖLLIG ANDERES macht und tut

?

erfinde dich neu. Lass den Wind die Arbeit machen. Frischer Wind lüftet Gehirn aus.
 
Hi @Loop :)
ist natürlich typsache - aber was wär mit Interrail, Surfen in Tarifa, ein Auslandsjahr (Sprachen in barcelona/paris/guatemala - oder bunjeeJumping in neuseeland), die jägerprüfung kann man machen, oder den Kailash umwandern, Nepal, Bhutan, Elektrofahrrad fahren/selber basteln,...
etwas das die innerenAltlasten vielleicht locker macht, weil man nichts davon berührt, eine Zeit lang ETWAS VÖLLIG ANDERES macht und tut

?

erfinde dich neu. Lass den Wind die Arbeit machen. Frischer Wind lüftet Gehirn aus.

Ich bin ja leider ein ganz anderer Typ, aber Du hast schon recht. Anfangen werde ich damit, daß ich allein nach Deutschland fahre, man muß ja klein anfangen. :X3:
 
Wieso wird hier überhaupt gedacht, dass KEIN (akademischer) Abschluß WENIGER sei? Ich habe die Erfahrung gemacht - und andere wahrscheinlich auch - dass der gelungene Abschluß kein Garant dafür ist, sowohl in der Praxiswelt der Arbeit als auch im täglichen LEBEN zu bestehen!



Dem ist meiner Meinung nach nix hinzuzufügen!

@Loop, ich habe keinen Tipp für Dich - es wurden schon viele gegeben! Aber nur Du kannst Dich auf das Positive IN DER ZUKUNFT konzentrieren; nur Du kannst aus einer eingeschlagenen Richtung, einem Ziel Kraft schöpfen, und das Ziel kannst nur Du definieren! Steck es nicht zu hoch, vergiß nicht die kleinen Dinge, die kleinen "Glücke", und dann geh in Deine Richtung und laß dich nicht beirren!
Es ist auch Deine Entscheidung, ob Du dazu Hilfe suchst und nutzt - die kann Dir hier keiner Abnehmen!

Aber Du klingst sehr gut in meinen Ohren, denkst nach, zweifelst, und fragst - ich glaube daher daran, dass Du gut vorankommst; allerdings gibt es eine Zeit des Zweifelns und Fragens, und dann muss eine Zeit des Handelns kommen ... mach Dich also auf !

Ich wünsch Dir alles Glück dabei
cerambyx

Ja, ich muß handeln, da tu ich mir noch schwer.
Ich wollte studieren und in die Entwicklungshilfe gehen, Spezialgebiet Vorratshaltung, hatte auch schon ein Thema für meine Diplomarbeit. Das war mein Traum. Jetzt ist alles anders und ich muß mir einen neuen Traum suchen, ich finde nur nichts, da ist nur Trauer wegen dem verlorenen. Allein komm ich da nicht raus, bin schon auf der Suche nach einer Therapie, die nicht so viel kostet. :unsure:
 
Man muss da nicht mal unfreundlich werden, wenn man sich mehr Abstand gönnt, man tut dies ja für die eigene Gesundheit. Allerdings kann das alte Umfeld darauf sehr ungehalten reagieren und einem zusätzlich Vorwürfe machen. Dann muss man einfach stark bleiben, bzw bei sich und sich treu bleiben und vor allem keine Angst haben, dann alleine da zu stehen. Durch solche Umbrüche tauchen meist sofort neue Kontakte auf, die einem dann aber gut tun.

Ja, das Umfeld wehrt sich da schon teilweise sehr, ist nicht leicht, da stark zu bleiben. :whistle:
 
wenn du 20 Jahre mit einem Mann verheiratet warst, und die Jahre waren mal gut und mal weniger gut und mal schlecht,
dann kommt die Trennung und du bist auf einmal nicht mehr 25 sondern plötzlich 45 und hast schon ein paar graue Haare,
dann stehste da und fragst dich, wo die Zeit geblieben ist und was denn jetzt werden soll und überhaupt: was war das eigentlich??

hie und da kannst du mal was davon erzählen, aber letzten Endes hat jeder seine Geschichten und keiner weiß wie´s weitergeht.
uns allen zerrinnt die Zeit zwischen den Fingern, und für uns alle ist vorbei was nicht mehr ist, ob es schön war oder nicht.

was ich damit sagen will ist, daß diesen Teil des Problems alle Menschen haben, nicht nur die mit einer Dramastory.

und dann ist da noch diese Verquickung von Retter und Opfer. du warst ja praktisch beides zugleich, Loop.
hast du mal vom Dramadreieck gehört? da steht was darüber: http://de.wikipedia.org/wiki/Dramadreieck
und vorhin bin ich auf einen Link gestoßen, ... der Text ist nicht allzu lang:
http://gessner-aufstellungen.de/opfer-sein-teil-ii-laehmung-als-lebensretter/

kannst du ja mal lesen, wenn du Zeit hast.

Danke Dir.
Ja, sowas hat jeder, jedem läuft die Zeit davon und wenn man zurückblickt, fragt man sich, was das alles gebracht hat und warum man es nicht anders gemacht hat, vielleicht würde man sich das aber immer fragen, völlig egal, was man getan hat.

Werde mir die Links anschauen.
 
So ist das, ja. Ich meine, hier im Thread tauchte halb lachend der Gag von Sys auf 'wir werden alle sterben', was einen Blick auf die Ichidentifikation wirft. Da bildet sich ein Konstrukt, was sich Ich zu nennen meint. Eine sehr schlechte oder sehr gute Erfahrung bildet Haken und findet immer wieder die Ringe, wo es offenbar hakt. Da kann ein Freund tausendmal sagen "Hey , schau mal, Wechsel die Perspektive", "Du bist in Ordnung, liebenswert,etc.", dafür gibt's einfach keinen Haken, man hakt nur bei der 'bevorzugten' Erfahrung. Vom Kopf her hat man es of bereits begriffen. "Ah, mein geliebtes Problem, da hab ich es wieder"( obwohl man den Mist doch so satt zu scheinen hat)
Vielleicht nerven die Probleme irgendwann nicht mehr oder Schmerzen nicht mehr und beginnen einen wirklich zu langweilen. Dann mag der Haken langsam verschwinden und sich das Feld der Möglichkeiten weiten.

A prospos Haken: Da haben doch einige bzgl. Forumstreffen nur Oberflächlichkeit , NewAge-Hühner und so gesehen. Auch das sind eigene Konstrukte. Vielleicht haben sie in diesem Thread, wo sie komplett wieder auftauchten, neue Haken gebildet. Manchmal bewegt sich doch etwas im Leben...

Da hast Du recht. (y)
Was man nicht kennt, geht durch und bleibt nicht hängen, irgendwie kann man nichts damit anfangen. Da bleibt wohl nur, neue Haken zu bilden und jedesmal, wenn was am alten hängen bleibt, es runter zu nehmen, wenn man ihn schon so nicht weg bekommt, vielleicht verschwindet er wirklich von selbst, wenn er nicht mehr benützt wird. o_O
 
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Ja, sowas hat jeder, jedem läuft die Zeit davon und wenn man zurückblickt, fragt man sich, was das alles gebracht hat und warum man es nicht anders gemacht hat, vielleicht würde man sich das aber immer fragen, völlig egal, was man getan hat.

Ich glaube, das passiert, wenn "man" glaubt, dass man "mehr" verdient hätte als "man" bekam. Also am Ende Wertvorstellungen die immer wieder triggern und runterdrücken. Dazu kann auch zählen sich als Spielball des Lebens zu sehen, ohnmächtig und hilflos. Als Beispiel.

Meine Zeit läuft mir nicht davon und selbst wenn ich auf dunklere Zeiten in meinem Leben zurückblicke, haben all jene Erlebnisse mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Und ich mag mich. Das zählt.

Zeit ist für mich auch kein Feind, sondern etwas sehr Neutrales, das als Dimension wirkt und sie vergeht nun mal aus unserer Position der begrenzten Lebenszeit. Es ist natürlich, normal und gehört zum Leben ebenso dazu wie alles andere, was einem widerfahren kann. Und dieses ganze Eintüten in besser-schlechter, schuldig-unschuldig bringt doch eh keinem Menschen was. Das sind Kaugummis, die Menschen sich künstlich erschaffen und auf denen sie oft genug lebenslang herumkauen, oder Blasen machen, inhaltlos und leer.

LG
Any
 
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