Demütigungen und danach

Freunde sind leider leicht überfordert, das war bei meiner besten Freundin so, ihr hab ich es geschrieben. :unsure:

Was willst Du in den Augen deines Zuhörers sehen, das dich überzeugt, dir helfen würde?

Beantworte das bitte ehrlich für dich ganz alleine im Stillen. (Um Antworten zu finden, was Du brauchst und damit Du die richtige Hilfe suchen gehen und dann auch formulieren kannst, an einen Thera zum Beispiel im Gespräch. Die fragen einen das eh gerne in der ersten Stunde, was man erwartet oder sucht. *g*)

LG
Any
 
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Ich sags gerne nochmal,@Loop und Du wirst von mir auch nix anderes hören...
Geh zu einem Therapeuten und mach eine Therapie. Ich bin mir ziemlicher sich das sie Dir helfen wird und Du weisst das auch. Wahrscheinlich ist das auch der Grund warum sich alles dagegen
sperrt in Dir. Du hast Dich ziemlich arrangiert mit der Situation und dem Leiden was Du Dir antust. es ist zu einem bedeutendem Teil von Dir geworden und Du räumst den viel zu viel Platz ein.
Du krallst Dich förmlich daran fest und versperrst Dir selber den Blick auf das unendlich positive was Du in den letzten Jahren erreicht hast. Du siehst immer nur die Frau die soviel verloren hat in der
vergangenheit. Ich seh ne Frau die mit Anfang 20 Ihrem Bruder das Leben gerettet hat und der kleine Burn Out ist ein geringer Preis im Vergleich zu einem gerettetem Leben..nicht wenige derer die ein Burnout bekommen haben sich den aus Selbstsucht und Gier sprichwörtlich verdient..

Alle Dingen haben 2 Seiten und manchmal reicht ein Perspektivwechsel und ein Arschtritt um sich von der Stelle zu bewegen;)

Ja, Du hast recht. Werde eine Therapie machen.
Ich seh immer nur das verlorene, kann mich nicht damit abfinden, obwohl es jetzt schon einige Jahre her ist, aber ich weiß nicht, was ich machen soll, was ich neues an die Stelle des verlorenen setzen soll. Und die Zeit lässt sich gar nicht ersetzen. Ich muß endlich akzeptieren, daß diese 12 Jahre weg sind und mein Traum auch weg ist, es ist beides weg und wird nie wieder kommen. Ist nur so schwer.
Ich würde es eh immer wieder tun, hab getan, was ich konnte, aber trotzdem bin ich nicht froh. Vielleicht kann man bei sowas auch gar nicht froh sein und es nie so machen, daß am Ende alles ok ist, es ist etwas, bei dem man immer verliert und sich damit abfinden muß, das wichtigste, meinen Bruder, hab ich ja nicht verloren. Besser ging es nicht. Ich hätte es nicht besser machen können, ich hab ja alles versucht. :unsure:
Vielleicht hilft da auch die Therapie, daß ich das endlich akzeptiere.
 
Ja, Du hast recht. Werde eine Therapie machen. (...)

Hallo @Loop,

ich habe jetzt nicht den Thread gelesen, möchte Dich aber dennoch zu diesem Schritt auch ermutigen.

Während Jugend, Studium und in den ersten Berufsjahren litt ich unter dem, was im Volksmund so "Depressionen" genannt wird. Lange Zeit habe ich mich, obwohl mir verschiedene Leute auch immer wieder dazu rieten, dagegen gesträubt, eine Therapie zu machen. Und an diesem Zustand wäre beinahe meine Promotion gescheitert - die Jahre 2004, 2005 und Anfang 2006 waren für mich ziemlich besch...eiden, und ich war kurz davor, alles hinzuschmeißen.

2006 habe ich schließlich diesen Schritt gewagt, und ich bereue das bis heute nicht. Die Gespräche mit der Psychotherapeutin haben mir auf gewisse Umstände andere Sichtweisen aufgezeigt, die mir helfen, nicht mehr oft in zermürbende Grübeleien zu verfallen (ein Zustand, den ich "Grübelfalle" nannte).

Insofern denke ich, dass Dir das auch helfen kann.

Vielleicht ein paar Tipps - zumindest, falls Du in D lebst: Such Dir auf jeden Fall einen/eine Therapeuthen/in mit Kassenzulassung. Und die ersten paar (ich glaube 5) Sitzungen dienen auch dazu, abzuchecken, ob die "Chemie stimmt", also ob Du mit dem/der Therapeuten/in gut reden kannst und Dich gut aufgehoben fühlst. Solltest Du aus welchen Gründen auch immer in dieser Zeit schon Vorbehalte gegen den Therapeuten entwickeln, kannst Du abbrechen und einen neuen Therapeuten suchen, ohne, dass Du der Krankenkasse eine Begründung darüber nennen brauchst.

Viele Grüße
Joey
 
Zuletzt bearbeitet:
@Loop Noch hast Du nochmal so viele Jahre, wie Du alt bist. Lass diese Jahre nicht verloren sein, schau nach vorne, auch wenn Du noch eine lange Weile am Alten knabberst. Trotzdem würde ich den Fokus auch nach vorne richten und Pläne schmieden und umsetzen. :)
 
@Loop, glaube alles hilfreiche ist geschrieben und es wurde viel über richtig bzw falsch diskutiert.so hat jeder von uns , in seinem wissen, aus eigener erfahrung , versucht dir beizustehen und zu helfen.ich möchte mich anschließen, habe deinen thread gelesen, und fühlte mich ein wenig mit dir verbunden, da ich einiges auch mit mir in Verbindung bringen konnte.ich glaube zu wissen, wie du leidest und gelitten hast. Und wieviel anstrengung es kostet, sich zu befreien, zu lösen von der vergangenheit, von dem schmerz , der ja längst zu einem gehört, teilweise auch lieb gewonnen, weil Identifikation darüber statt findet.wollte dir mut machen, nicht aufzugeben, greifen nach dem was greifbar ist und ausprobieren , ausprobieren.große Verletzungen brauchen Zeit zum heilen, heil zu werden.wünsche dir viel kraft dafür. Alles liebe, sunny
 
..... Du hast Dich ziemlich arrangiert mit der Situation und dem Leiden was Du Dir antust.
es ist zu einem bedeutendem Teil von Dir geworden und Du räumst den viel zu viel Platz ein. Du krallst Dich förmlich daran fest ...

den Gedanken hatt ich auch. so etwa:

was tun, nachdem man einen Ertrinkenden gerettet hat?
man geht heim, wechselt die nassen Klamotten und trinkt einen Tee.
die blauen Flecke sind auch bald wieder weg, die er einem zugefügt hat,
als er in seiner Angst im kalten Wasser um sich geschlagen und getreten hat.
sobald ihr aus dem Wasser raus seid, sogar bereits als du zu ihm reingesprungen bist, war klar,
daß direkt danach dein Leben stinknormal weitergehen würde, wie bei allen anderen Rettern auch.
 
Hallo @Loop,

ich habe jetzt nicht den Thread gelesen, möchte Dich aber dennoch zu diesem Schritt auch ermutigen.

Während Jugend, Studium und in den ersten Berufsjahren litt ich unter dem, was im Volksmund so "Depressionen" genannt wird. Lange Zeit habe ich mich, obwohl mir verschiedene Leute auch immer wieder dazu rieten, dagegen gesträubt, eine Therapie zu machen. Und an diesem Zustand wäre beinahe meine Promotion gescheitert - die Jahre 2004, 2005 und Anfang 2006 waren für mich ziemlich besch...eiden, und ich war kurz davor, alles hinzuschmeißen.

2006 habe ich schließlich diesen Schritt gewagt, und ich bereue das bis heute nicht. Die Gespräche mit der Psychotherapeutin haben mir auf gewisse Umstände andere Sichtweisen aufgezeigt, die mir helfen, nicht mehr oft in zermürbende Grübeleien zu verfallen (ein Zustand, den ich "Grübelfalle" nannte).

Insofern denke ich, dass Dir das auch helfen kann.

Vielleicht ein paar Tipps - zumindest, falls Du in D lebst: Such Dir auf jeden Fall einen/eine Therapeuthen/in mit Kassenzulassung. Und die ersten paar (ich glaube 5) Sitzungen dienen auch dazu, abzuchecken, ob die "Chemie stimmt", also ob Du mit dem/der Therapeuten/in gut reden kannst und Dich gut aufgehoben fühlst. Solltest Du aus welchen Gründen auch immer in dieser Zeit schon Vorbehalte gegen den Therapeuten entwickeln, kannst Du abbrechen und einen neuen Therapeuten suchen, ohne, dass Du der Krankenkasse eine Begründung darüber nennen brauchst.

Viele Grüße
Joey

Warum auf jeden Fall einen mit Kassenzulassung? Abgesehen vom Kostenfaktor kann ich dem Hinweis nicht folgen?
 
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Geh zu einem Therapeuten und mach eine Therapie. Ich bin mir ziemlicher sich das sie Dir helfen wird und Du weisst das auch. Wahrscheinlich ist das auch der Grund warum sich alles dagegen
sperrt in Dir. Du hast Dich ziemlich arrangiert mit der Situation und dem Leiden was Du Dir antust. es ist zu einem bedeutendem Teil von Dir geworden und Du räumst den viel zu viel Platz ein.
Du krallst Dich förmlich daran fest und versperrst Dir selber den Blick auf das unendlich positive was Du in den letzten Jahren erreicht hast. Du siehst immer nur die Frau die soviel verloren hat in der
vergangenheit. Ich seh ne Frau die mit Anfang 20 Ihrem Bruder das Leben gerettet hat und der kleine Burn Out ist ein geringer Preis im Vergleich zu einem gerettetem Leben..nicht wenige derer die ein Burnout bekommen haben sich den aus Selbstsucht und Gier sprichwörtlich verdient..

Alle Dingen haben 2 Seiten und manchmal reicht ein Perspektivwechsel und ein Arschtritt um sich von der Stelle zu bewegen;)

Ich finde diese Sichtweise hat schon was: Es besteht tatsächlich die Gefahr, sich im Schmerz und auch in den Selbstvorwürfen zu verlieren, und den Fokus für das Jetzt und die Zukunft dabei zu sehr in den Hintergrund rücken zu lassen, was sich dann auch im Alltag auswirkt durch einen Realitätsverlust. Klar ist Verarbeitung wichtig, auch die Herausarbeitung des Positiven trotz des Alptraums, weil das Positive dem Schrecklichen in gewisser Weise auch einen Sinn abtrotzt in der Bedeutung des Nicht-geschlagen-Seins, aber es ist absolut zentral, sich im Jetzt zu verankern und sich auf die Zukunft auszurichten, denn das ist es doch nicht wert, sich jetzt auch noch die Gegenwart und Zukunft rauben zu lassen!
 
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