Demo am 29.08.2020

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Na...wer wars von euch?:D

Gegen Dummheit wurde noch kein Globuli erfunden...

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Jetzt kommen wird bald noch zur Frage, ob Österreicher am Ende deutsch sind! :cool:
Dann ist aber der Teufel los! :):sneaky:

Aber ich meine, mal gelesen zu haben, dass Shimon irgendwo in Deutschland lebt?

Am Ende ist er gar ein italienischer Österreich-Ungar aus der alten Donau-Monarchie, der nun in Luxemburg lebt? Oder so?

Und er ist Überlebender der Shoah.
Lasst ihn mal in Ruhe.
Keiner von uns steckt in seinen Schuhen und weiß, was da auch nach dem Krieg noch alles los war.
Denn als Jude war man auch nach 45 nicht überall willkommen.
Wenn ich mich mit dem Thema beschäftige und über die Zeit lese, während und auch teilweise nach dem WW II, was da abgegangen ist, bin ich sehr vorsichtig, hier dazu was zu äußern, da ich u.U. überreagieren und eine dauerhafte Sperrung riskieren würde.
Das ist, selbst, wenn man persönlich nicht betroffen ist, nicht unbedingt so einfach zu verarbeiten.

Gruß

Luca
 
Ein Veranstalter kann natürlich konkret formulieren was das Thema einer Demo sein soll und er kann sogar sagen von wem er sich von Anfang an distanziert und wen er am liebsten gar nicht erst dort sehen möchte. Das ist aber ja nicht bindend. Es kann ja trotzdem jeder kommen und das kann man nicht verhindern, es sei denn man würde das gesetzlich regeln.

Nein, bindend wäre das nicht. Aber der Kontext der Demo wäre klarer umrissen, und ich hätte es einfacher gegebenenfalls aus dem Topf gut sichtbar rauszuklettern, falls jemand mich mit Menschen in einen Topf wirft, mit denen ich nicht gerne in Verbindung gebracht werden will.

Der Satiriker Florian Schroeder hat auf einer Anti-Coronamaßnahmen-Demo gesprochen. Das Video davon ging schon viral, darum hier mal ein Video, in dem er dazu interviewt wurde - sehr interessant, wie ich finde, und ich glaube, Du würdest ihm in dem Video auch in vielem zustimmen:
Er erntete viele Pfiffe und ablehnende Rufe für seine Rede auf der Demo. Warum?

Und betrachten wir mal weiter eine hypothetische Demo, an der Du teilnimmst. Das Grundthema der Demo ist der wichtig. Nun tritt ein Redner auf, der das Thema mit dümmlichen rechtslastigen Verschwörungsmythen vermischt - also Dinge sagt, denen Du absolut nicht zustimmen willst. Wie groß müsste der Beifall aus Deiner Umgebung sein, damit Du Dich auf der Demo nicht mehr wohl fühlst?

Ja, ist Dein Recht. Aber die Realität ist doch: Sobald es um ein Thema geht dass die Menschen wirklich wütend macht, auch Dich wütend macht, und das gleichzeitig nicht ein glasklar linkes Thema ist, muss man damit rechnen dass da auch Menschen auftauchen mit denen man in vielem letztlich nicht übereinstimmt. Und wenn ich auf einer Demo wäre weil auf einmal Fracking in Deutschland möglich sein und bei mir in der Nähe begonnen werden soll, und ich dann mit ganz vielen anderen die auch dagegen sind vor so einer Bühne stehe auf der viele Reden gehalten werden, dann werde ich vermutlich mit einigen total einer Meinung sein, andere Reden werde ich zumindest nicht gut gelungen finden, wieder andere vielleicht sogar komplett daneben und im Widerspruch zu meiner gesamten Einstellung. (...)

Und wie sähe es aus, wenn da so eine Rede gehalten wird, die Dir so gar nicht zusagt, er/sie auch Dinge sagt, die Du geradezu verabscheust, und Du auch bemerkst, dass der Redner von vielen Menschen um Dich herum Beifall bekommt?

Wir denken da möglicherweise an unterschiedliche Situationen. Ich spreche von Themen die für mich oder aber mein Umfeld extrem wichtig wären. Irgendwann früher in diesem Thread habe ich mal das Beispiel Flint gebracht, die Verseuchung des Wassers mit Blei, was zu vielen Kranken führte, Kinder mit Bleivergiftung. In so einer Situation wäre mir wirklich egal wer da demonstriert, ich würde nur einfach wollen das es möglichst viele machen. Das wäre mir zu wichtig um irgendwelche Gesinnungstests zu scheuen oder irgendwelche Skrupel zu haben. Der Feind ist dann nicht der AfD-Typ der ebenfalls ein krankes Kind hat sondern jene die das Wasser vergiften. Das hieße doch nicht, dass ich jetzt alle Ansichten desjenigen übernehme Aber dieses eine Problem betreffend akzeptiere ich dann dass wir alle Menschen sind die kein Blei im Wasser trinken wollen. (...)

Wenn der AfD-Typ nur gegen das Blei im Wasser demonstriert, wäre mir seine sonstige Gesinnung auch vollkommen gleichgültig. Sobald er aber anfinge das Thema der Demo auf "AfD-Themen" zu erweitern, würde ich das bemängeln und ich würde die Demo wie gesagt verlassen, wenn er auch noch viel Zustimmung dafür bekommt.

Ab welchem Punkt wäre die Demo für Dich nicht mehr tragbar? Wie groß müsste der Anteil der Plakate sein, die z.B. ein Verschwörungsmythos spinnen, die den Juden Schuld am Blei im Wasser zuschieben, dass Du die Demo verlässt oder gar nicht erst hingehst?

Und stell Dir mal vor man würde von einer solchen Demonstration wegbleiben weil man Angst vor irgendwelchen Idioten hat die einen dann nach rechts rücken wollen. Würde dann jeder wegbleiben der nicht AfD-nahe oder gar rechtsextrem ist, dann wären auf einmal die die Kämpfer für das Gute, während alle anderen lieber ihre moralische Überlegenheit pflegen, einen echten Missstand aber nicht bekämpfen. Besser könnte es für die Rechten doch dann gar nicht laufen.

Ja, das ist halt das Problem, dass man den Rechten dann das Feld überließe. Allerdings gibt es viele Möglichkeiten, seine Meinung deutlich kundzutun, abseits davon zu Demos zu gehen oder Petitionen zu unterzeichnen. Und, wenn diese Leute ausschließlich z.B. gegen Blei im Wasser demonstrieren, wäre mir ihre Gegenwart auch Recht. Wenn sie aber abfangen das Thema dann mit ihren weiteren Themen zu vermischen, dann sind sie auch nicht mehr die "Kämpfer für das Gute".

Klimaschutz ist ein Thema wo man die freie Wahl und zudem noch viel Zeit hat. Es ist sicherlich ein konkretes Thema, aber wenn Du ehrlich bist dann betrifft es Dich jetzt nicht. Es ist ein idealistisches Thema. Das wäre bei verbleitem Wasser ganz anders, oder auch schon wenn irgendwelche Entscheidungen Deine wirtschaftliche Existenz bedrohen würden etc.

Das ist das tückische am Thema Klimawandel und -schutz: Zeit haben wir nämlich in Wahrheit nicht mehr wirklich. Nur werden die Folgen von unserem Handeln oder Nicht-Handeln jetzt nicht uns hart treffen sondern erst in ein paar Jahrzehnten voll zuschlagen. Und das kann dann die nächste oder übernächste Generation sehr hart treffen.

Und wer nun absolut gegen die Maßnahmen wegen Corona ist, z.B. weil er glaubt wir würden irgendwie unterdrückt und mundtot gemacht, dann hat derjenige nicht das Gefühl viel Zeit und die Wahl zu haben. Die große Demo findet in Berlin statt und er will seinen Widerstand zeigen, also fährt er hin. Ich sehe das thematisch komplett anders, würde viele solcher Typen als Spinner bezeichnen die ihre eigenen Theorien nicht richtig durchdenken. Aber ich sehe die nicht als rechts oder gar rechtsextrem bis das deutlich wird. Wenn einer behauptet die Juden hätten Corona erfunden - glasklar. Wenn einer gegen Maßnahmen demonstriert und dabei ne Reichsflagge schwenkt - glasklar. Wer aber nichts davon tut, einfach nur gegen die Maßnahmen ist und mit abstrusen Theorien kommt, sagt das nicht mehr aus als das. Der kann genauso gut links stehen.

Ja, kann er oder sie. Ich habe auch nie gesagt, dass sie alle Rechts(-extrem) wären oder QAnon-Anhänger o.ä.
 
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