Und die Abwanderungen aus der DDR fanden bereits seit der Teilung Deutschlands statt!
Jupp!
Allerdings: Leute wie Berthold Brecht gingen ganz bewusst in die noch neue DDR. Und noch einige deutsche Intellektuelle, man müsste mal nachforschen, wer das alles war.
Sie glaubten nämlich, dass der neue Staat die Idee von Freiheit, Brüderlichkeit und kommunistischem Teilen aller Güter - quer durch alle Klassen der Bevölkerung - wahr machen würde.
Mannoman. Bis sie entdeckten, dass das mit der Umsetzung nicht so geschah, hat's einige Jahre gedauert. :-(
Auch viele junge Menschen im Westen glaubten anfangs der DDR. Erinnert Ihr Euch noch an diese schrecklichen, kirmesartigen Scheiß-Veranstaltungen der westlichen DKP? Viele deutsche, linke Schriftsteller ( und Theatermacher) gehörten damals aus Überzeugung der DKP an. Zeitlich würde ich sagen, bis ungefähr Mitte/Ende der 70 ziger Jahre. Ich weiß gar nicht, ob die DKP in Westdeutschland verboten wurde oder von sich aus zerfiel. Ich weiß nur, der Schriftsteller E.A. Rauter ( er arbeitete u.a. für die Zeitschrift Konkret und für Wolfgang Neuss) , den ich persönlich kennenlernte, war anfangs glühendes DKP-Mitglied, bis er begriff, was für ein Kadergehorsam in seiner Partei verlangt wurde. Zur (großen) Zeit Zadeks in Bochum wurden sehr gerne die Theaterstücke von Heiner Müller aufgeführt, und die Bücher E.A. Rauters und anderer linker Autoren lagen dabei im Foyer aus.
Also, die DDR war - bei Intellektuellen - nicht von vorn herein 'out'. Die innere Abkehr geschah erst ab Ende der 70ziger, spätestens Anfang der 80ziger Jahre. Deren Staatsführung hatte eindeutig enttäuscht. Da gab es nun keine intellektuellen Träume mehr, von eventuell doch kommunistischer Besserung der Gesellschaft.
Die Menschen in der DDR hatten aber seit Mauerbau, Anfang der 60ziger, ihr Schicksal zunehmend als "gefangen und unfrei" erlebt. Das sickerte immer mehr rüber - und ließ sich im Westen auch nicht mehr wegwischen oder intellektuell schön reden.
Die DKPisten von einst ( ich kannte ein paar),
die immer noch NUR Ostfernsehen schauten, konnten mir als gute tägliche Unterhaltung nur noch das tägliche Sandmännchen anbieten. Sehr nette kleine Filmchen, immer pünktlich abends zur Kinder-Schlafenzeit.
Derweil standen nun die Menschen der DDR innerlich immer mehr auf.
Sie suchten nun verstärkt eine Möglichkeit, ihrer Regierung zu entkommen. "Weglaufen und fliehen", war die Devise vieler Tausendschaften.
Den Rest kennt Ihr, ja?
Die Öffnung der Prager Botschaft, Genschers Rede, Gorbatschow, die - abends sozusagen versehentliche - Öffnung der Mauer.
Der folgende Reinfall auf Kohl: "Blühende Landschaften....!"
Das schreckliche Wirken der westlichen Treuhand ( allein bei diesem zynischen Namen könnte ich das Kotzen kriegen!) , die selbst noch gut funktionierende Betriebe in der ehemaligen DDR vernichtete, "abwickeln" nannte man das, und die unzählige Arbeitnehmer der Arbeitslosigkeit und der Armut preisgab... Furchtbar!
Was lernen wir daraus?
Geschichtliche Ereignisse sind - für Außenstehende - sehr interessant. Für die Betroffenen allerdings schrecklich.
Die neuen Bundesländer haben seit nunmehr 33 Jahren auch eine demokratische Verfassung.
Werte Menschen, bitte, wählt jene zu Oberhäuptern Eurer Länder, die Euch am besten guttun!
Verschließt Euch nicht gegenüber neuem Denken! Auch Schwule und Lesben haben ein Recht anerkannt zu leben! Migranten aus Syrien oder Afganistan sind auch Menschen, wie IHR, die vor einem fürchterlichen Krieg flohen. Nix mit PEGIDA!
Die Geschichte der Welt werden wir - als kleine Leute - nicht ändern können.
Unabhänging von uns, wird es wohl immer wieder Armleuchter wie Trump, Erdogan, Putin und auch Bush junior geben.
Das Einzige was hilft, ist ein, in allen Menschengruppen, gutes, weitverbreitetes Gefühl für Recht und Unrecht. Da sollten wir, meine ich, hinsteuern. *lächel*
Geli