DDR - ausgelagert aus "Russland greift Ukraine an"

[east of the sun]

es galt Arbeitspflicht in der DDR,
möge man das sozial empfinden.
wer nicht konnte oder wollte wurde bestraft.

Das stimmt nicht. Es gab auch Hausfrauen, die hatten nur kein Ansehen in der Gesellschaft.

 

[fleming]

Wisst Ihr noch ... es gab ja den Mindestumtausch, wenn man die DDR besuchen wollte.

ja das geld durfte man ja nicht wieder mit zurück nehmen,
also musste man ausgeben, irgendwie.

Man wusste auch so schon nicht, wie man den Mindestumtausch ausgeben sollte, wo alles so günstig war. Aber wir haben zusätzlich noch Geld verdient - und das nicht zu knapp. Unser Trainer hat dann das Geld rausgeschmuggelt (gottseidank hat er es uns vorher nicht gesagt).

 

[Laguz]

Aber wir haben zusätzlich noch Geld verdient - und das nicht zu knapp.

Womit?

 

[flimm]

ja auch die gab es, Pfandflaschensammler,
ich denke Berlin O ist eh ganz anders zu bewerten gewesen wie in Dörfern ausserhalb.

wir hatten mal einen Autounfall in O-Berlin,
wir waren nicht schuld,
ein Krankenwagen fuhr bei rot über die Kreuzung und wurde von einem anderen Auto gerammt, so das der KHwagen in unserer stehende Schlange (an der roten Ampel ) hineinfuhr.
Glücklicherweise überstand das unser West Auto ganz gut. wir mussten über die Luke im Dach rausklettern, und uns ging es gut, aber die anderen Autos waren da eher Schrott und es gab Verletzte.
Als wir uns an den Bordstein setzten, kamen Bewohner, die uns fragten wie es uns geht, wir sagten gut,
auf die Frage hin wo wir hinwollten, sagten wir in den Zoo,
die einzige Antwort war ein Lachen und *hier seht ihr genug Affen*

Natürlich kam aus dem Kranknwagen ein mensch mit einem koffer und so schnell wie polizei kam und uns sofort von sämtlichen Bewohnern dann abschottete, war Bemerkenswert.

wir brauchten auch nichts mehr machen, alles wurde geregelt, das auto wurde abgeschleppt wir wurden nach Hause (meine Tante)gefahren.
Das war unser Tag dann.

 

[flimm]

Das stimmt nicht. Es gab auch Hausfrauen, die hatten nur kein Ansehen in der Gesellschaft.

92 % der Frauen haben gearbeitet, um Hausfrau zu bleiben musste man Gründe vorlegen, warum arbeiten gehen nicht geht,
und wie du sagst, sie wurden in gewisserweise geächtet,
Sie brauchten eine offizielle Freistellung.

 

[fleming]

Womit?

Ich war in einer Stepptanzgruppe. Da gab es so eine mehrtätige Tanzveranstaltung in Karl-Marx-Stadt. Tja, und wir sind eingeladen worden.

Ein Italienisches Pärchen, das auch eingeladen war ist hinter uns hergefahren. Irgendwo haben sie uns dann aus den Augen verloren und sie sind auf der Autobahn gerast um uns wieder zu finden. Beim Grenzübergang bei Hof, wo wir schon längst gestanden sind, sind sie einfach durch den Zoll gerast. Heissa, war das ein Aufruhr! Plötzlich ging ein ohrenbetäubender Alarm los und der gesamte Grenzübergang wurde in taghelles Licht gehüllt (es war mitten in der Nacht). Wie auf Kommando sind ganze Einheiten von Polizisten und Zöllnern herumgewuselt und haben herumgeschrien. Da ist mir fast das Herz in die Hose gerutscht.

 

[east of the sun]

92 % der Frauen haben gearbeitet, um Hausfrau zu bleiben musste man Gründe vorlegen, warum arbeiten gehen nicht geht,
und wie du sagst, sie wurden in gewisserweise geächtet,
Sie brauchten eine offizielle Freistellung.

Zumindest mussten sie nicht ihren Ehemann fragen ob sie arbeiten gehen dürfen.

 

[fleming]

und so schnell wie polizei kam und uns sofort von sämtlichen Bewohnern dann abschottete, war Bemerkenswert.

Das war oberstes Gebot: Die Wessies von den Einheimischen fern zu halten. Als ob das nötig gewesen wäre. Die Einheimischen, die ich gesehen habe, haben sich kaum getraut uns anzuschauen, so gern sie es auch getan hätten. Da hat das System ganze Arbeit geleistet.

 

[Hedonnisma]

Zumindest mussten sie nicht ihren Ehemann fragen ob sie arbeiten gehen dürfen.

Wozu auch.
Es gab eh kaum immer was zu tun „auf Arbeit“. Man war dann einfach dort und nicht zuhause.
Zum Konsum laufen und lange anstehen während der „Arbeit“ inklusive.
Also erzähl ma nüscht.

 

[SYS41952]

Zumindest mussten sie nicht ihren Ehemann fragen ob sie arbeiten gehen dürfen.

Stimmt, da sie die Wahl eh nie hatten, brauchten sie auch nicht ihren Mann zu fragen...