DDR - ausgelagert aus "Russland greift Ukraine an"

Ich bin auch mit Hilfsbereitschaft groß geworden. Das war einfach so, dass man sich half. Das erlebe ich auch heute noch in meinem Umfeld. Natürlich nicht von allen. Es gab und gibt rücksichtslose Egoisten. Auf beiden Seiten der Mauer.

Dieses ständige Gerede von "im Osten haben sich die Menschen immer geholfen und im Westen nicht" kann ich nicht mehr hören. Ja mei, wer es braucht zu glauben, er sei in der besseren menschlichen Gesellschaft aufgewachsen, soll es halt glauben. Ich habe dafür sogar Verständnis. Vielleicht ist es wichtig dies zu glauben. Der Glaube/die Gewissheit mit besseren Menschen, in einer besseren Gemeinschat aufgewachsen zu sein, macht vielleicht die Jahre in einem diktatorischen Staat, eingesperrt hinter einer Mauer, erträglicher.

Von irgendwas muss man einfach mehr gehabt haben als die Wessis.
 
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Ich kann dir sagen was sozialer war: es gab bezahlbare Wohnungen und zwar für Jeden. Schulmaterialien kosteten nichts. Die wichtigsten Lebensmittel waren subventioniert. Es gab keine Arbeitslosigkeit.
Das spricht dir niemand ab. Das war so. Vermutlich waren dies aber auch die "Zückerchen", die die Bevölkerung davon abgehalten haben, schon 20 Jahre vorher auf die Barrikaden zu gehen. Der grösste Teil der DDR-Bürger hat die vielen Unannehmlichkeiten geschluckt, weil sie im Gegenzug eine gesicherte Arbeit und eine Wohnung bekommen haben.
Aber was sehr wichtig ist war der Zusammenhalt auf Arbeit, Hausgemeinschaft und Sportclubs.
Wenn das System die eigenen Bürger schon massiv einschränkt, dann ist ein Zusammenhalt der Menschen wichtig für das Wohlbefinden, vielleicht sogar für das Überleben. Wie stark dieser Zusammenhalt war und ob das auch nach dem Mauerfall noch bestand hatte, wissen nur die Betroffenen selber.

Nur... unter 'sozial' verstehe ich halt auch Menschlichkeit. Und Menschlichkeit war in den Grundgesetzen des Systems nicht vorgesehen.
 
da ist jetzt ein interessanter Film rausgekommen, "Bettina", über Bettina Wegner, die aus der DDR glaube ich ausgebürgert wurde (Von ihr ist das Lied "Sind so kleine Hände").
Würde ich gerne sehen, aber ich weiss nicht, ob der Film auch nach Wien kommt.
 
Die Treuhand hatte [...] die Arbeitslosigkeit in Ost-Deutschlan in die Höhe schnellen lassen.
Ist auch logisch. Wenn die Quote vorher 0,0% war, dann lässt jeder Arbeitslose nach der Wende die Zahl in die Höhe schnellen.

In dem Artikel, den Du zitierst steht etwas anderes.
Da steht, dass der politisch gewollte Wechselkurs 1 DM = 1 Mark (DDR) die Arbeit in der DDR zerstörte.
Ich verstehe jetzt nicht, wieso das die Arbeit zerstört haben soll. Im Artikel steht ja auch
Schuld daran war die D-Mark, oder besser gesagt: der festgelegte Wechselkurs von 1:1 bei der Währungsreform. Die DDR-Mark erfuhr so eine vierhundertprozentige Aufwertung.
Da hat doch eigentlich jeder DDR-Bürger auf einen Schlag seine Ersparnisse vervierfacht und für die gleiche Arbeit hat man viermal so viel Geld bekommen. Oder mache ich jetzt einen Denkfehler? :confused:

Ich meine mich zwar zu erinnern, dass damals, als ich drüben war der Wechselkurs 1:6 war. Eine Tasse Kaffee kostete 1.80 Ost-Mark, also umgerechnet 30 West-Pfennige (ist lange her, ich bin mir nicht mehr ganz sicher). Und ich denke noch: "Ist ja saubillig hier. Da können wir schön auf Einkaufstour gehen." Denkste. Wo denn? Was denn? Da blieben nur die Intershops übrig, und dort herrschten West-Preise und bezahlen konnte man auch nur mit Devisen.
 
Wisst Ihr noch ... es gab ja den Mindestumtausch, wenn man die DDR besuchen wollte.

Ab 1983/84 war es wieder etwas weniger, man musste 15 DM umtauschen. Wir waren 1987 auf Studienfahrt in Berlin und waren dann für einen Tag in Ost-Berlin.
Ich hab mir damals ne Platte (oder ne Single?) von Karat gekauft.

ja das geld durfte man ja nicht wieder mit zurück nehmen,
also musste man ausgeben, irgendwie.
 
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