Das, was Du erlebt hast, tut mir sehr leid ...
Mir auch,
@east of the sun.
Aber für mich war auch noch diese Scheiß-Treuhand schuld an der ostdeutschen Verzweiflung. Die rasierte ja auch noch gute, erhaltenswerte Betriebe ab wie nix. Furchtbar!
Und dann kamen auch noch die kleinen ( privaten) und die etwas größeren Haie aus dem Westen, die Autos, deren Ersatzteile, Elektroartikel, und komplett unsinnige Versicherungen verkauften!
Dann gab es Immobilienspekulationen. Das war ein Geschäft der deutlich größeren Haie. Im Westen wurden Anteile an Plattensiedlungen angeboten wie trocken Brot...
Dazu kommt noch, dass ich Sächsin bin.
Ach, komm. Es ist vielleicht nicht der klangvoll schönste Dialekt, aber wer weiß, vielleicht wird er irgendwann mal ausgesprochen modern. Dann darfst DU lachen, über alle, die nicht so schwätzen können. *zwinker*
Ich habe mich recht früh daran gewöhnt. Mit 18 habe ich mal ein breitgefächertes Praktikum bei den Dortmunder Bühnen gemacht, und mein Chef im Malersaal war Sachse. Ein total guter und klasse Mensch!
Er hatte schon beim Beginn des Mauerbaus 'rübergemacht', und war inzwischen im Ruhrgebiet gesellschaftlich fest verankert. Mit seinem Sohn hatte ich eine Liebschaft. Also, ich habe "Vater Schwarzer" sehr gern gemocht, denn er war innerlich total gerade und aufrecht.
Deshalb hängt unser Wert in der Welt nicht davon ab, wo wir herkommen und wie wir sprechen, sondern wer wir sind.
Schaut mal ( okay, passt jetzt nicht richtig...), für alle stelle ich jetzt mal ein Gedicht ein, von Nelly Sachs, was mich als junge Frau sehr berührt hat, denn es prägte meine zukünftige Weltsicht - und mir deshalb immer noch präsent ist:
Kommt einer
von ferne
mit einer Sprache
die vielleicht die Laute
verschließt
mit dem Wiehern der Stute
oder
dem Piepen
junger Schwarzamseln
oder
auch wie eine knirschende Säge
die alle Nähe zerschneidet —
Kommt einer
Von ferne
mit Bewegungen des Hundes
oder
vielleicht der Ratte
und es ist Winter
so kleide ihn warm
kann auch sein
er hat Feuer unter den Sohlen
(vielleicht ritt er
auf einem Meteor)
so schilt ihn nicht
falls dein Teppich durchlöchert schreit —
Ein Fremder hat immer
seine Heimat im Arm
wie eine Waise
für die er vielleicht nichts
als ein Grab sucht.
Nelly Sachs
aus:
https://lyricstranslate.com
Geli