Das Zittern beim Sex

@Opti:

Ein Beispiel:

Ein Mann und eine Frau verlieben sich ineinander und leben den Sex so aus, wie Du ihn anschaulich beschreibst, tun es als Ausdruck der Liebe, was für Dich ja auch dazugehört, wie Du sagst.
Nach ein paar Monaten hat die Frau ihr Nirvana erreicht und will keinen Sex mehr, der Mann jedoch ist noch nicht so weit und leidet darunter, seine Geliebte nicht mehr sexuell berühren zu können. Er liebt sie so sehr und hat das tiefste Verlangen, sich mit ihr seelisch und körperlich zu vereinen, doch sie will keine Körperlichkeit mehr.

Fühlt er sich da nicht zurückgewiesen und ungeliebt? Er will seine Liebe auch durch zärtliche Berührungen und sexuelle Nähe ausdrücken. Die Frau jedoch ist glücklich in ihrem Nirvana-Zustand, ist in sich glücklich, aber wo bleibt ihre Liebeszuwendung zum Partner? Geht es nur um sie? Hat sie kein Bedürfnis mehr, ihrem Geliebten ihre Liebe körperlich zu zeigen? Was ist so verwerflich an dieser Körperlichkeit, dass sie auch auf dem tantrischen Weg zur Auflösung des sexuellen Liebesverlangens führt?

Im Grunde genommen hat doch die Frau in dem Beispiel nur ihr eigenes Glück im Sinn. Es geht um ihre Befriedigung, ihre spirituelle Entwicklung zum Nirvana. Es mag ja sein, dass sie ihren Partner liebt, aber was ist falsch daran, den Geliebten mit Zärtlichkeit und Sex zu beglücken, ihm zu zeigen, wie sehr sie ihn liebt, in allen Facetten, eben auch sexuell. Warum soll er fortan darauf verzichten?

Das wäre ja so, wie wenn ich ein Kind, das ich bisher stets umarmt, geherzt und innig liebkost habe, auf einmal wegschupse und sage: Jetzt bist Du zu alt für Umarmungen, ich liebe Dich nur noch innerlich, ich werde Dich nie mehr umarmen, Dich nicht mehr küssen.
 
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Chrisael schrieb:
@Opti
Ich seh das eher so das es AUCH auf die Sexualität bezogen ist aber auch auf jede andere Tätigkeit.^^

Aber jetzt hab ich auch gleich ein paar Fragen. Hehe!

Also kriesgt du das mit dem Zittern schon hin? Wie geht das?
Schaffst du es mit deienr PArtnerin gemeinsam? Wenn ja, potenziert sich das dann?
Und wenn du sagst das man wenn man so was oft genug erlebt seine Interesse an Sexualität verliert, hast du dann noch Sex?

Mein Weg ist eigentlich der Weg des Raja Yoga. Aber ich habe in letzter Zeit eine gewisse Sympathie für den tantrischen Weg entwickelt.
 
Sunnygirl schrieb:
@Opti:

Ein Beispiel:

Ein Mann und eine Frau verlieben sich ineinander und leben den Sex so aus, wie Du ihn anschaulich beschreibst, tun es als Ausdruck der Liebe, was für Dich ja auch dazugehört, wie Du sagst.
Nach ein paar Monaten hat die Frau ihr Nirvana erreicht und will keinen Sex mehr, der Mann jedoch ist noch nicht so weit und leidet darunter, seine Geliebte nicht mehr sexuell berühren zu können. Er liebt sie so sehr und hat das tiefste Verlangen, sich mit ihr seelisch und körperlich zu vereinen, doch sie will keine Körperlichkeit mehr.

Fühlt er sich da nicht zurückgewiesen und ungeliebt? Er will seine Liebe auch durch zärtliche Berührungen und sexuelle Nähe ausdrücken. Die Frau jedoch ist glücklich in ihrem Nirvana-Zustand, ist in sich glücklich, aber wo bleibt ihre Liebeszuwendung zum Partner? Geht es nur um sie? Hat sie kein Bedürfnis mehr, ihrem Geliebten ihre Liebe körperlich zu zeigen? Was ist so verwerflich an dieser Körperlichkeit, dass sie auch auf dem tantrischen Weg zur Auflösung des sexuellen Liebesverlangens führt?

Im Grunde genommen hat doch die Frau in dem Beispiel nur ihr eigenes Glück im Sinn. Es geht um ihre Befriedigung, ihre spirituelle Entwicklung zum Nirvana. Es mag ja sein, dass sie ihren Partner liebt, aber was ist falsch daran, den Geliebten mit Zärtlichkeit und Sex zu beglücken, ihm zu zeigen, wie sehr sie ihn liebt, in allen Facetten, eben auch sexuell. Warum soll er fortan darauf verzichten?

Das wäre ja so, wie wenn ich ein Kind, das ich bisher stets umarmt, geherzt und innig liebkost habe, auf einmal wegschupse und sage: Jetzt bist Du zu alt für Umarmungen, ich liebe Dich nur noch innerlich, ich werde Dich nie mehr umarmen, Dich nicht mehr küssen.

Ich habe vollkommen andere Vorstellungen von einer Partnerschaft als du. Deine Liebe klebt entsetzlich. Für mich ist schon das allein vollkommen unvorstellbar. Es ist in meinen Augen die Liebe zweier unreifer Menschen. Mit anderen Worten, dass was man überall sieht. Es ist die Art der Liebe, die nach einigen Jahren in Hass umschlägt. Solch eine Verbindung käme für mich überhaupt nicht in Frage.
 
opti schrieb:
Ich habe vollkommen andere Vorstellungen von einer Partnerschaft als du. Deine Liebe klebt entsetzlich. Für mich ist schon das allein vollkommen unvorstellbar. Es ist in meinen Augen die Liebe zweier unreifer Menschen. Mit anderen Worten, dass was man überall sieht. Es ist die Art der Liebe, die nach einigen Jahren in Hass umschlägt. Solch eine Verbindung käme für mich überhaupt nicht in Frage.

Hab ich mir schon gedacht, dass Du eine andere Vorstellung von Liebe hast. Offene Beziehung ohne Verpflichtungen, Sex auch mit anderen, nicht? Wahrscheinlich auch kein Zusammenleben, oder? Wie wäre es in einem solchen Fall mit Kinderwunsch?
 
Das Freakige könnte die Konstruktion sein, mit Sex ins Nirvana zu gehen.

Aber konstruiert was ihr wollt...ich lach mich derweilen mal richtig schlapp.

Vielleicht kann man ins Nirvana, wenn man die Mächtigkeit von

G(g(T),f(x(T),u,T),seq(x(T),u,T)) berechnet hat......:lachen:
 
Sunnygirl schrieb:
@Opti:

Ein Beispiel:

Ein Mann und eine Frau verlieben sich ineinander und leben den Sex so aus, wie Du ihn anschaulich beschreibst, tun es als Ausdruck der Liebe, was für Dich ja auch dazugehört, wie Du sagst.
Nach ein paar Monaten hat die Frau ihr Nirvana erreicht und will keinen Sex mehr, der Mann jedoch ist noch nicht so weit und leidet darunter, seine Geliebte nicht mehr sexuell berühren zu können. Er liebt sie so sehr und hat das tiefste Verlangen, sich mit ihr seelisch und körperlich zu vereinen, doch sie will keine Körperlichkeit mehr.

Fühlt er sich da nicht zurückgewiesen und ungeliebt? Er will seine Liebe auch durch zärtliche Berührungen und sexuelle Nähe ausdrücken. Die Frau jedoch ist glücklich in ihrem Nirvana-Zustand, ist in sich glücklich, aber wo bleibt ihre Liebeszuwendung zum Partner? Geht es nur um sie? Hat sie kein Bedürfnis mehr, ihrem Geliebten ihre Liebe körperlich zu zeigen? Was ist so verwerflich an dieser Körperlichkeit, dass sie auch auf dem tantrischen Weg zur Auflösung des sexuellen Liebesverlangens führt?

Im Grunde genommen hat doch die Frau in dem Beispiel nur ihr eigenes Glück im Sinn. Es geht um ihre Befriedigung, ihre spirituelle Entwicklung zum Nirvana. Es mag ja sein, dass sie ihren Partner liebt, aber was ist falsch daran, den Geliebten mit Zärtlichkeit und Sex zu beglücken, ihm zu zeigen, wie sehr sie ihn liebt, in allen Facetten, eben auch sexuell. Warum soll er fortan darauf verzichten?

Das wäre ja so, wie wenn ich ein Kind, das ich bisher stets umarmt, geherzt und innig liebkost habe, auf einmal wegschupse und sage: Jetzt bist Du zu alt für Umarmungen, ich liebe Dich nur noch innerlich, ich werde Dich nie mehr umarmen, Dich nicht mehr küssen.

Sind wir nicht alle Egoisten? Und ich finde das auch gut so. Warum entschliesst man sich denn, einen spirituellen Weg einzuschlagen? Einzig aus dem Grund, um gesund zu werden. Und dabei denkt man natürlich zuerst an seine eigene Gesundheit. Ich halte diesen Egoismus für sehr natürlich und finde daran überhaupt nichts verwerfliches. Mit anderen Worten, jeder ist in erster Linie für sich selber verantwortlich.

Und nehmen wir einmal an, es ist wirklich so, wie du es sagst, dass die Frau in sich ruht und keinerlei Bedürfnisse nach Sexualität hat, der Mann dagegen hat ein großes Bedürfnis, seine Sexualität zu leben. Ich stimme in dem Punkt allerdings nicht mit dir überein, dass der Mann seine Sexualität mit seiner Frau leben möchte, weil er seine Liebe zu ihr durch seine Zärtlichkeiten mit ihr ausdrücken möchte. Ich denke, in dem Wunsch des Mannes nach Sexualität drückt sich zuallererst einmal ein Eigenbedürfnis aus, er ist also nichts anderes als Ausdruck seines Egoismus, nämlich seines Wunsches nach Intimität. Dies wird dann in ein Liebeswerben verpackt, um den eigentlich egoistischen Charakter zu verschleiern.

Gut, nun haben wir also diese Situation, dass Sie kein erotisches Verlangen mehr hat, er dagegen doch. Dann treten eine ganze Menge Probleme auf, die wir gar nicht alle besprechen sollten. Wie geht man mit der Situation um? Könnte es nicht auch Ausdruck ihrer Liebe sein, dass sie ihm die Freiheit gibt, sein erotisches Bedürfnis mit anderen Frauen auszuleben? Vielleicht war das immer schon sein Wunsch, aber er traute es sich nie zu sagen. Solche Gespräche sind in den meisten Beziehungen nicht möglich, weil sie am Kern der Beziehung nagen. Das zeigt aber auch, auf welcher Unehrlichkeit, Hinterlist und Heimlichtuerei die meisten Beziehungen aufgebaut sind. Die Folge davon ist, dass die Ehepartner heimlich fremd gehen.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass sie hin und wieder mit ihrem Partner in einen Schwingerclub geht oder ihn allein dort hingegehn lässt, damit er dort seine erotischen Träume ausleben kann.

Dieses alles ist jetzt allerdings etwas von dem Thema entfernt, um das er mir eigentlich geht, um die tiefe sexuelle Befriedigung, um die es bei dieser ganzen Geschichte schon gar nicht mehr geht. Hier geht es doch eigentlich eher um die oberflächliche sexuelle Befriedigung des Mannes. Aber ich wollte einmal auf dein Thema eingehen. Einerseits verurteilst du Menschen, die eine freiere Liebe praktizieren möchten. Andererseits aber sollte man vielleicht in solchen Fällen, wie du sie beschreibst, einmal über eine freiere Beziehung nachzudenken.

Und die andere Seite, die natürlich nicht unbeachtet bleiben darf, ist die Frage, welche Konsequenzen solch eine freiere Partnerschaft für die emotionale Beziehung des Paares hat und ob solch eine offenere Partnerschaft nicht auch die Gefahr der Trennung in sich birgt. Oder ob vielleicht sogar die Trennung von vornherein die bessere Lösung ist. Das muss das Paar unter sich ausmachen.
 
Mensch Maier, da überflieg ich den Thread nochmal und möcht am liebsten im Erdboden versinken. Da hab ich mich wieder emotional hinreissen lassen und die Kontrolle über mein Denken verloren - schöne Kacke - Wenn ichs könnte würde ich das Outing über mein verkommenes, unerfülltes, frustrierendes Liebesleben auf der Stelle löschen.

Aber was solls; es ist wie es ist und was liegt, das pickt. Wer ist Vollkommen ?:)
 
Karthasix schrieb:
Mensch Maier, da überflieg ich den Thread nochmal und möcht am liebsten im Erdboden versinken. Da hab ich mich wieder emotional hinreissen lassen und die Kontrolle über mein Denken verloren - schöne Kacke - Wenn ichs könnte würde ich das Outing über mein verkommenes, unerfülltes, frustrierendes Liebesleben auf der Stelle löschen.

Aber was solls; es ist wie es ist und was liegt, das pickt. Wer ist Vollkommen ?:)

Warum meinst du immer die Kontrolle über dein Denken haben zu müssen? Könnte das nicht einer der Gründe für deine emotionale Unzufriedenheit sein? Wir meinen ja selbst im Sex noch alles kontrollieren zu müssen. Selbst im Sex können wir uns nicht fallen lassen.
 
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Ich will den Faden mit der Kontrolle einmal etwas weiter spinnen. Eines unserer größten Probleme in der Sexualität dürfte es sein, dass wir alle sehr sexualfeindlich erzogen wurden. Das hat dazu geführt, dass wir nicht in der Lage sind, uns während der Sexualität fallen zu lassen. Die Angst vor der Sexualität hat sich tief in unser Hirn hineingebrannt.

Und weil wir uns in der Sexualität nicht fallen lassen können, erleben wir den Orgasmus nur mehr oder weniger oberflächlich. Wir bauen nur einer Teil der sexuellen Energie durch den Orgasmus ab, der andere Teil dieser sexuellen Energie verbleibt im Körper und macht sich je nach Veranlagung der betreffenden Person negativ bemerkbar. Der eine bekommt chronische Kopfschmerzen, der andere ein verspanntes Becken, der dritte Rückenschmerzen usw. Die Liste der chronischen psychosomatischen Krankheiten ist lang.

Und natürlich äußert sich eine unbefriedigende Sexualität auch auf emotionaler Ebene. Sie äußert sich in Angst, Nervosität, Aggression, Reizbarkeit, Unzufriedenheit, Depression und in vielerlei anderen negativen Gemütszuständen. Eine unbefriedigende Sexualität führt auch zu einer ungesunden Atmung, die ein weites Feld an psychosomatischen und organischen Erkrankungen nach sich zieht.

Ein anderer Teil der sexuellen Energie äußert sich in einem permanenten sexuellen Verlangen. Dies ist auch der Grund, warum die meisten Männer permanent nach Sex Ausschau halten. Aber ich bin davon überzeugt, dass die Frauen ebenso sexuell unzufrieden sind. Ich habe allerdings das Gefühl, dass die Frauen diese Unzufriedenheit lieber in sich hineinfressen, als sie zu thematisieren oder auszuleben.

Was also ist zu tun? Es gilt zunächst einmal, die riesengroße Angst in unserem Kopf vor der Sexualität abzubauen. Und das ist ein äußerst schweres Unterfangen. Ist man sich doch permanent unsicher, ob der Weg, den man beschreitet, wirklich zu dem gewünschten Ziel, nämlich zu einer befriedigenden Sexualität und einem Leben ohne chronischen Erkrankungen und Verspannungen, ein Leben ohne Angst, wirklich der richtige ist, zumal es lange dauert, bis sich die ersten Anzeichen einer Genesung andeuten.

Erst einmal so weit.
 
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