~[*klangwelten*]~

Hamied

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nur mal so, zum nachdenken und natürlich auch zum diskutieren ;)

heute ist mir auf ein weiteres mal mein mp3-player hängen geblieben.
die zugfahrt über bekam ich also jegliche auditive reizüberflutung mit.
das scheppern der türe, die von einer seite zur anderen flog.
das rattern des zuges.
die weibliche seltsame stimme, die immer wieder den nächsten ausstieg verkündete.
sämtliche dialoge.
nieser.
huster.
lacher.
das umblättern der seiten des buches von der dame gegenüber.
musik, welche aus den handys spielte.

und irgendwann ertappte ich mich bei dem inneren wunsch:

möge diese geräuschkulisse doch einfach verschwinden.
stille.
ich wünschte mir unendliche stille.
kein rattern.
kein scheppern.
keine nieser.
nur stille.

ich sah hinaus und betrachtete die landschaft, die an mir vorbei zog.
und ich fragte mich, wie es wohl wäre, würde diese stille tatsächlich endlos sein.
es wäre nichts anderes, als ein vorbeiziehen am leben.
gleich mit dem zug in welchem ich mich befand.

im selben moment war ich dankbar dafür, dass ich es hören kann.
ich fand dieses rattern nicht mehr nervig.
die nieser klangen nicht mehr kränker als die husterei.
und auch die musik, die ertönte, freute mich.
und die lacher erinnerten mich an eine der wohl wichtigsten und schönsten dinge des lebens.
denn mir wurde bewusst, dass nichts von all diesen alltäglichen wahrnehmungen tatsächlich selbstverständlich ist.

ich fragte mich, was schlimmer wäre.
nichts zu hören oder nichts zu sehen.
eine wirkliche antwort darauf wollte und will mir hierbei nicht einfallen.

jedoch wäre es unsagbar trostlos, hätte die welt keine töne mehr.
bestünde sie aus einem in sich selbst gefangenen grundton aus einem einzigen unhörbaren laut.
unhörbar und unfühlbar.
lediglich die vorstellung dessen, welche geräusche ein hund von sich gäbe oder wie der wind klingt, wenn er durch die bäume streicht würde emotionen in uns wach rufen.
wir könnten nur erahnen, wie sich das rauschen des meeres anhören mag, wenn die wellen ziehen und wiederkehren.
ohne diese ausflüchte in unsere eigene klangwelt, wäre ein solches leben wahrhaft eintönig.
man wäre der komponist seiner eigenen welt, aber wie ohne töne jemals gehört zu haben?
wäre es nicht gleich einer stagnierenden momentaufnahme, eine wie jede andere, denn es gäbe keine töne, die den wiederhall der einzelnen bewegungen sinfonieren?
auch wenn der blick stetig etwas anderes wahrnimmt!

oder wären wir erst befähigt in die wirklichen klänge einzutreten?
stünde uns dann evtl erst die welt der wahrhaftigen klänge offen?
offenbarten sie sich uns im pulsieren unter unserer haut, jedes detail auf seine eigene weise mit seiner ganz individuellen melodie?
und würden die einzelnen bewegungen, die sich vor unseren augen unscheinbar abspielen, dadurch erst an intensität gewinnen?
vielleicht könnten wir die sterne flüstern hören, während der mond uns seine lieder singt, wenn wir uns niederlegen zum schlafen.
dann, ja dann würden uns selbst die schnarchtöne des geliebten, als süße in uns pulsierende liebliche melodie, ins reich der träume führen.



mich würde mal eure meinung diesbezüglich interessieren!
wie wäre es in einer welt ohne klänge?

liebe grüße
hamied :)
 
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Schalömle Hamied

hm... ich würde es mir auch schrecklich vorstellen nichts mehr zu hören, dann lieber auf das Sehen verzichten (obwohl, wenn ich ans Forum denke :( )...

Allerdings kommt mir dann immer der Ludwig Van in den sein Grossartigstes werk und wohl eines der Grossartigesten Musikwerke überhaupt hat er in komplett Taubem Zustand komponiert (natürlich die neunte... woher hatte er die Klänge? was hörte er, was wir nicht hören? und könnten wir sowas auch hören?

aber hätt ich kein Gehör, könnt ich mich ja auch nicht an der neunten Erfreuen und nicht am Vogelezwitscher, mich nicht über die Nachbaren aufregen....

hmm... im grunde bin ich ziemlich froh, dass ich Augen und Ohren habe die Funktionieren, denn ich hab mich an sie so sehr gewöhnt, dass ich mir ein Leben ohne sie kaum Vorstellen könnte

Liebe Grüsse

FIST
 
Schalömle Hamied

hm... ich würde es mir auch schrecklich vorstellen nichts mehr zu hören, dann lieber auf das Sehen verzichten (obwohl, wenn ich ans Forum denke :( )...

Allerdings kommt mir dann immer der Ludwig Van in den sein Grossartigstes werk und wohl eines der Grossartigesten Musikwerke überhaupt hat er in komplett Taubem Zustand komponiert (natürlich die neunte... woher hatte er die Klänge? was hörte er, was wir nicht hören? und könnten wir sowas auch hören?

aber hätt ich kein Gehör, könnt ich mich ja auch nicht an der neunten Erfreuen und nicht am Vogelezwitscher, mich nicht über die Nachbaren aufregen....

hmm... im grunde bin ich ziemlich froh, dass ich Augen und Ohren habe die Funktionieren, denn ich hab mich an sie so sehr gewöhnt, dass ich mir ein Leben ohne sie kaum Vorstellen könnte

Liebe Grüsse

FIST

hallo fist :),

stimmt, an beethoven hatte ich garnicht mehr gedacht.
ich glaube schon, dass man sie auf seine eigene art und weise wohl spüren kann. auch wenn ich dies natürlich nur erahnen kann. und ich möchte an dieser stelle sagen GOTT SEI DANK.
für mich wäre es einfach unvorstellbar, wenn es keine töne, keine klänge mehr gäbe.
ich liebe die stille genauso, aber wäre da nichts mehr ausser ihr selbst...oha ;)
es soll ja sogar auch menschen geben, welche töne visuell wahrnehmen können.
das finde ich wirklich sehr faszinierend.

liebe grüße
hamied :)
 
ich liebe die stille genauso, aber wäre da nichts mehr ausser ihr selbst...oha

das ist es - wir können wählen zwischen Stille und Lärm (oder zumindest meistens :) ), aber wenn wir diese Wahlmölichkeit nicht hätten...

Ausserdem - wirkliche Stille kennen wir ja gar nicht (insovern wir Ohren haben), da gibt es immer irgend ein Geräusch, das rascheln eines Blattes, das Knacken eines Stockes, das Rauschen des Windes, irgend ein geräusch ibt es immer... wenn wir dies nicht mehr hören würden?????

Es gibt da ja so einen wirklich Schalldichten Tank, in dem aber die meisten MEnschen schon nach kurzer Zeit durchdrehen...
Da könnte man nun natürlich fragen, was für innere Geräusche wir durch äussere Verdrängen, von was uns Töne alles ablenken können.

hm Töne sehen... hin und wieder konnte ich das auch :D aber nur mit zusatzsstoffen... irgendwie liegt das ja auch näher als wir uns vorstellen können.. beides sind Verquenzen.. aber das würde mich schon mal faszinieren...... Musik machen, so wie man ein Bild malt... das währe mal ein interessantes Instrument... so eine Art MS-Paint Synthisizer... das währe sicherlich auch zum Meditierne interessant, Mandalas malen usw... *FISTschwärmtundmaltsichdasdingschonaus*

Wie klingt Raphaels kleine Madonna?

raphael93.jpg

(Regelschutzfrist (70 Jahre) abgelaufen und deswegen public Domain)

Liebe Grüsse

FIST
 
das ist es - wir können wählen zwischen Stille und Lärm (oder zumindest meistens :) ), aber wenn wir diese Wahlmölichkeit nicht hätten...

Ausserdem - wirkliche Stille kennen wir ja gar nicht (insovern wir Ohren haben), da gibt es immer irgend ein Geräusch, das rascheln eines Blattes, das Knacken eines Stockes, das Rauschen des Windes, irgend ein geräusch ibt es immer... wenn wir dies nicht mehr hören würden?????

Es gibt da ja so einen wirklich Schalldichten Tank, in dem aber die meisten MEnschen schon nach kurzer Zeit durchdrehen...
Da könnte man nun natürlich fragen, was für innere Geräusche wir durch äussere Verdrängen, von was uns Töne alles ablenken können.

hm Töne sehen... hin und wieder konnte ich das auch :D aber nur mit zusatzsstoffen... irgendwie liegt das ja auch näher als wir uns vorstellen können.. beides sind Verquenzen.. aber das würde mich schon mal faszinieren...... Musik machen, so wie man ein Bild malt... das währe mal ein interessantes Instrument... so eine Art MS-Paint Synthisizer... das währe sicherlich auch zum Meditierne interessant, Mandalas malen usw... *FISTschwärmtundmaltsichdasdingschonaus*

Wie klingt Raphaels kleine Madonna?

raphael93.jpg

(Regelschutzfrist (70 Jahre) abgelaufen und deswegen public Domain)

Liebe Grüsse

FIST

eben, dieses selektieren und ausblenden von geräuschkulissen.
die wahl haben hinzuhören oder nicht.
und wie du schon sagtest, selbst wenn wir uns innerhalb der stille befinden, so ist sie es dennoch nicht.
wäre diese möglichkeit auf einmal weg, ich weiß nicht für mich wäre diese tatsache nicht nur sehr schwer, sondern fast undenkbar.

die frage die sich mir eben stellt ist die, ob jemand der von geburt an taub ist trotzdem was wahrnehmen kann.
wie das letztendlich auch aussehen mag.
dieser fehlende sinn äussert sich ja meist in den besser ausgeprägen anderen sinnen.
wenn man im laufe seines lebens taub wird, hat man ja noch die erinnerung an diese klänge.
wahrscheinlich assoziiert man und diese hallen in einem ganz automatisch nach (vielleicht auch nicht *g*).
nichts desto trotz, ist diese vorstellung ebenfalls nicht besser.
und evtl wird man auch hier seine eigene wahrnehmung erhalten.
oder aber es gibt da tatsächlich nichts.
wobei man ja auch sagt, dass ein blinder durchaus auch schattierungen wahrnehmen kann und nicht nur die finsternis vor sich hat.

diese vorstellung mit den mandalas finde ich ausgesprochen schön, das wären wohl wahrliche meisterwerke die da entstünden. :)
hach ja, synästhetiker sollte man sein :liebe1:

liebe grüße
hamied
 
*sichdiehochtöneausdenohrenkratzt* :stickout2

hm... wie das währe ohne je etwas gehört zu haben kann ich mir gar nicht Vorstellen... das währe nicht einmal eine Stummfilmwelt... hm
Ich denke aber, man würde dann Töne vieleicht fühlen, so wie wir die Bässe in der Magengegend hören und man mit dem Richtigen Gerät Töne herstellen kann, die garantiert jede Verstopfung aufheben (das geht wirklich :) )... Töne sind ja Bewegungen in der Luft... vieleicht "hören" Taube auch töne, die für uns zu fein sind und von hörbaren Frequenzen überlagert werden? Körpereigene Resonanz usw...

hm... komischerweise kann ich mir Blindheit viel leichter vorstellen als Taubheit.. obwohl ja für uns (eigentlich) das Auge das Zentrale Organ ist um die Umwelt warzunehmen... aber da geht wohl mehr über die Ohren als wir uns im allgemeinen bewusst sind

:liebe1:

FIST
 
*sichdiehochtöneausdenohrenkratzt* :stickout2

hm... wie das währe ohne je etwas gehört zu haben kann ich mir gar nicht Vorstellen... das währe nicht einmal eine Stummfilmwelt... hm
Ich denke aber, man würde dann Töne vieleicht fühlen, so wie wir die Bässe in der Magengegend hören und man mit dem Richtigen Gerät Töne herstellen kann, die garantiert jede Verstopfung aufheben (das geht wirklich :) )... Töne sind ja Bewegungen in der Luft... vieleicht "hören" Taube auch töne, die für uns zu fein sind und von hörbaren Frequenzen überlagert werden? Körpereigene Resonanz usw...

hm... komischerweise kann ich mir Blindheit viel leichter vorstellen als Taubheit.. obwohl ja für uns (eigentlich) das Auge das Zentrale Organ ist um die Umwelt warzunehmen... aber da geht wohl mehr über die Ohren als wir uns im allgemeinen bewusst sind

:liebe1:

FIST

;) diese töne waren auch schrill ohne ende, aber sind wir nochmal froh dass wir sie hören (können)

ja, an diesen vergleich mit den bässen dachte ich auch.
das mit der verstopfung sollte ich mir merken:weihna1 ...wie heisst das gerät(???), das schaff ich mir dann mal für meine chronischen opstipationpatienten an *lach*:party02:
was ich auf jedenfall glaube ist, dass sie wohl die innere stimme besser hören :) und eben die des körpers allgemein. so oder so gesehen.


ich könnte mich im grunde wirklich kaum entscheiden.
ich finde beides schlimm, genauso wie stumm zu sein (ich sing wohl zu gerne:clown: ) wobei ich sagen muss, dass stumm sein, für mich noch am ehesten zu verkraften wäre.
zwischen blind und taub,hmmmmmmmmm....... ich weiss es echt nicht.
daran möcht ich nicht mal denken...:(

liebe grüße
hamied :)
 
das mit der verstopfung sollte ich mir merken ...wie heisst das gerät(???), das schaff ich mir dann mal für meine chronischen opstipationpatienten an *lach*

ein TB303 mit ein paar Effekten... ist mir mal passiert beim Musikmachen.. ich hatte einen Ton getroffen, der genau in der Darmgegend vibrierte mit einem bestimmten Ton... hui war das nachher eine Sitzung :D ... ich hab dann die Einstellungen gespeichert und hat auch bei anderen ähnlich abführend gewirkt ;)

hm... es gibt ein sehr lustiges Buch "High werden ohne Drogen"... darin wird einen Tag künstliche Taubheit (und auch Blindheit) empfohlen um auf eine andere bewusstseinsebene zu kommen... dazu muss man sich die Ohren mit Oropax zustopfen, darüber dann ein mit Watte gefüllter Gehörschutz... des hab ich zwar noch nicht probiert, aber das mit der künstlichen Blindheit (ist einfacher durchzuführen).... es ist erstaunlich, wie schnell andere Organe "führend" werden, wenn es um Koordination und Orientierung geht, vorallem aber wie gut unser Körper die üblichen Wege und täglichen Handriffe eingeübt hat.. z.b. wird man mit auch mit geschlossen augen immer mit dem Finger die Nasenspitze und nie das auge treffen, und den Weg aufs Klo ist auch unterbewusst vorhanden (happert am anfang etwas am gleichgewicht :)

hm... seltsam fand ich einmal, als ich wirklich abartig hundemüde auf meinem Heimweg war (gehen, nicht fahren)... ich bin unterwegs eingeschlafen und bin trotzdem zuhause angekommen (kein scherz)

Liebe Grüsse

FIST
 
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ein TB303 mit ein paar Effekten... ist mir mal passiert beim Musikmachen.. ich hatte einen Ton getroffen, der genau in der Darmgegend vibrierte mit einem bestimmten Ton... hui war das nachher eine Sitzung :D ... ich hab dann die Einstellungen gespeichert und hat auch bei anderen ähnlich abführend gewirkt ;)

hm... es gibt ein sehr lustiges Buch "High werden ohne Drogen"... darin wird einen Tag künstliche Taubheit (und auch Blindheit) empfohlen um auf eine andere bewusstseinsebene zu kommen... dazu muss man sich die Ohren mit Oropax zustopfen, darüber dann ein mit Watte gefüllter Gehörschutz... des hab ich zwar noch nicht probiert, aber das mit der künstlichen Blindheit (ist einfacher durchzuführen).... es ist erstaunlich, wie schnell andere Organe "führend" werden, wenn es um Koordination und Orientierung geht, vorallem aber wie gut unser Körper die üblichen Wege und täglichen Handriffe eingeübt hat.. z.b. wird man mit auch mit geschlossen augen immer mit dem Finger die Nasenspitze und nie das auge treffen, und den Weg aufs Klo ist auch unterbewusst vorhanden (happert am anfang etwas am gleichgewicht :)

hm... seltsam fand ich einmal, als ich wirklich abartig hundemüde auf meinem Heimweg war (gehen, nicht fahren)... ich bin unterwegs eingeschlafen und bin trotzdem zuhause angekommen (kein scherz)

Liebe Grüsse

FIST

das mit diesem TB303 (was immer das auch sein mag ;)) find ich klasse *lach*
mein gott FIST, erzähl das nur nicht so laut, sonst verkauft die pharmaindustrie kein immodium akut mehr :)
das ist echt erstaunlich...
heile dich mit klängen...:weihna1 feinifeinifeini :)

dieses bewusste ausschalten eines sinnes finde ich sogar sehr gut.
da fällt mir ein, dass ich das oft als kind getan habe.
nicht auditiv, sondern das visuelle ausgeschaltet habe und mir so den weg durch die wohnung bahnte...
momentan geht es mir grade andersrum.
irgendwie nehme ich seit dem zugerlebnis heute ganz besusst alle töne wahr.
das tippeln und tappeln meiner enzelnen schritte und das klimpern der tastatur, das zischen des wassers beim öffnen der flasche usw.
ich finde das wirklich faszinierend, obwohls vielleicht total blöd klingen mag.
doch im normzustand selektieren wir diese geräusche ja alle aus (was oftmals auch garnicht anders ginge), ich weiß zumindest nimmer wann ich bewusst gehört habe, wie ich mein duplo aus dem papier herauskrame *lach* und welchen sound so ne aluminiumfolie abgibt *haha* welcome back to the kindheit hamied :clown:

das mit dem unterwegs einschlafen, habe ich nicht wirklich verstanden *huch* so halb in trance oder gar im schlaf???

liebe grüße
hamied :)
 
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