Das Skeptiker-Syndrom

@ginseng,

schon wieder ein Problem, wer sind die Wissenschaftler - wo ist die Studie zugänlich ? Wie Du selber schreibst "anscheinend" gibt es eine Studie.

@erdkröte

Ich konnte diese Studie nicht sofort auffinden. Daher die Wahl des Adverbs. Natürlich könnte sie nicht existieren oder aber methodische Mängel haben. Bei dem Gedankengang geht es um simple Wahrscheinlichkeiten. Man vernetzt Informationen untereinander und zieht daraus einen Schluss, der eher in die eine als in die andere Richtung weist. Am Gradmesser selbst erkennt man die Belastbarkeit der Aussage und kann das Gedankengebäude statisch angepasst auf diesem Fundament errichten.



Als jemand der sich selbst mit Astrologie beschäftigt hat (wenn auch nicht sehr lange, und damals war ich auch jünger), traue ich mir eine gewisse Antizipation der Gedankengänge von Astrologiebegeisterten zu.

Astrologie funktioniert. Aber nicht aufgrund der Sterne, oder der Geometrie. Sie funktioniert insofern, als sich Menschen darin erkennen können.

Die Ursachen liegen darin:

1.Wähle die Anfangshürden

Du sprichst zu jemandem, der dir bereits glaubt, schon bevor du den Mund aufgemacht hast (client predisposition)
Fehlendes Wissen führt zum Glück (ignorance is bliss)
Die schönsten Sachen im Leben gibt es nicht für umsonst (charging a fee)

2.Verringere die Möglichkeiten, falsch zu liegen

Unterstreiche die Komplexität des Interpretationsvorganges (nonfalsifiability)
Vermeide Konflikte, erkenne das, woran du glaubst (cognitive dissonance)
Glaube, was du nicht beweisen kannst (unavailable data)
Erinnere dich an die Treffer und vergiss die Fehlschläge(selective memory)
Frag nur, wenn man dir zustimmen soll (stack deck)
Ignoriere die das Gegenteil bestätigende Erkenntnis (confirmation bias)
Verneine, dass die Astrologie einer wiss. Studie unterzogen werden kann (testability veto)

3.Benutze Hilfsmittel


Schließe aus dem Kontext das Wahrscheinlichste (vital statistics)
Lass dich von der Körpersprache führen (cold reading)

4.Lass die Astrologie gut aussehen

Der wichtige erste Eindruck (halo effect)
Wenn es gut aussieht, wir es auch gut sein (face validity)
Die Erscheinung (Style) ist wichtiger als der Inhalt (Dr Fox effect)
Unterschätze den Zufall (chance baseline shift)
Mehr ist besser (Aunt Fanny effect)

5.Sorge dafür, dass sich dein Klient wohl fühlt

Sei herzlich um Vertrauen zu gewinnen (tea and sympathy)
Die Macht der positiven Gedanken (Pollyanna principle)
Es tut uns gut, wenn wir so davon denken (placebo effect)
Haben wir die Kontrolle darüber, fühlen wir uns besser (misattribution)
Das Unbekannte zu benennen, reicht aus (Rumpelstiltskin effect)
Nähe alleine ist schon Belohnung (rapport)

6.Mache das Horoskop passend

Finde Muster oder Zusammenhänge, wo keine sind (faces in clouds)
Lies aus generellen Aussagen spezielle Informationen heraus (Barnum effect)
Betrachte nur das, was du zu betrachten wünschst (illusory correlation)
Stelle das Positive in den Vordergrund (social desirability)
Lass dich von Ähnlichkeiten verführen (magical thinking)
Hinterher wissen wir alles besser (hindsight bias)
Klingt es wie ein Argument, stimme zu. Lehne ab, wenn es nach Daten "schmeckt" (stereotypes)

7.Mache den Klienten passend

Nimm etwas, irgendetwas, das zutrifft (repertoire)
Lass den Klienten sein Horoskop erzählen (self-fulfilling prophecy)
Zwänge den Klienten in sein Horoskop (Procrustean effect)
Der Winter dauert nicht ewig (regression to mean)

Frei nach: http://www.astrology-and-science.com/d-hidd2.htm
 
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Würfel sind auch ein Instrument. Also würfeln wir nun unseren Charakter und Schicksal aus. Wer's glaubt, ich nicht.

Jo, Du kannst doch vergleichen, was wo eher zutrifft. Erdkrüte hatte bereits die x hoch y Aspekte aufgezählt, die zu berücksichtigen sind, also Würfel alleine werden nicht ausreichen.

Programmiere dir einen Zufallsgenerator und besorge dir nach einem astrologischen System, das Du dir aussuchst, nachdem Du dich zu den Unterschieden natürlich eingehend informiert hast und "würfel" dann x Aspekte und für 100 Personen.

Dann suchst Du dir einen seriösen Astrologen aus deinem ausgewählten System, also der das wirklich beherrscht und lässt ihn die Aspekte anhand den Geburtstaten deiner dann 100 Probanden oder mehr anfertigen.

Natürlich unter dem Aspekt, dass nicht nur das Selbstbild des Probanden zählt, sondern wenigstens noch zwei weitere Fremdbeurteilungen, ob die Aspekte zur Zielperson passen oder nicht, hinzunimmst.

Dann schreibst Du hier auf, zu welchen Ergebnsisen Du gekommen bist, alles unter entsprechender Aufsicht, denn einfach nur Behauptungen aufstellen, wie Du siehst, kann jeder Mensch unglaublich viel.

p.s. und sag keinem deiner Probanden, welches das echte Horoskop ist und welches das Gewürfelte. *g*

LG
Any
 
p.s. und sag keinem deiner Probanden, welches das echte Horoskop ist und welches das Gewürfelte. *g*

So was ähnliches habe ich bezügliche remote viewing bereits vorgeschlagen und in kleinem Ausmaß selbst getestet.
 
Was dann statistisch wohl nicht relevant wäre, oder? Wenn Du es denn so genau nehmen willst mit 400 Jahren...

Natürlich ist es NICHT belastbar. Was es mir gebracht hat war eine Entmystifizierung durch systematisches Vorgehen, nichts weiter.
 
Aha, meinst Du..... ich sehe das anders. Ein vom seriösen Astrologen erstelltes Horoskop beschönigt nichts.

Vermutlich beziehst du dich auf Horoskope aus Frauenzeitschriften. :D

LG
Any

Genau das wird es sein. Bleiben wir doch mal beim Löwen. Wie viele Löwen gibt es denn, wenn wir alleine nur die Hochrechnung mit einbeziehen?

1. Dekade
2. Dekade
3. Dekade

Sind schon mal 3 Hauptunterschiedliche Löwen. Und wenn dann noch die unterschiedlichen Konstellationen hinzukommen....

Sonne - Löwe

Mond -
Merkur -
Venus -
Mars -
Jupiter -
Saturn -
Uranus -
Neptun -
Pluto -
Lilith -
Mondknoten -

Aszendent -

Haus 2 -
Haus 3 -
Haus 4 -
Haus 5 -
Haus 6 -
Haus 7 -
Haus 8 -
Haus 9 -
Medium Coeli -
Haus 11 -
Haus 12 -

Das sind 23 zusätzliche Kriterien.

- Wissen, was bedeutet jedes Einzelne
- Wissen, wie viele Möglichkeiten in jedem Kriterium gibt es

Und wenn das alles aufgezählt ist, ist es mit einer einzigen Löwenmöglichkeit vorbei. (Nur weil jemand den Löwen in der Sonne hat, bedeutet es nicht, dass alles andere, nur weil Löwe, auf jeden Löwen zutrifft, daher sollten Horoskope auch stets immer und grundsätzlich individuell erstellt werden.)

Zu sagen, ich bin Löwe, nun rechne mal, genügt nicht, auch nicht, nur weil irgendwo irgendetwas steht, und weil Geldastrologen sich auf Tendenzen versteifen, mach das alles noch lange keinen Einheitslöwen, der für alle gilt.

Es gibt viel mehr, das mit einbezogen werden muss. Wer was wissen will, muss sich A interessieren, B informieren und C sich einen souveränen Astrologen suchen, dessen Aussagen einem keine Müllhalde im Vorfeld präsentiert.
 
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Es gibt viel mehr, das mit einbezogen werden muss. Wer was wissen will, muss sich A interessieren, B informieren und C sich einen souveränen Astrologen suchen, dessen Aussagen einem keine Müllhalde im Vorfeld präsentiert.

Das Argument hat Erdkröte auch schon gebracht, und es ist in den diversen Studien, die DUCKFACE schon zitiert hat, bzw. in dem Design, welches ich beschrieben habe, durchaus berücksichtigt. Die entsprechenden Deutungen beinhalten dann eben alle diese Aspekte. Wenn sich damit ein überzufällig stimmiges Persönlichkeitsbild zeichnen ließe, würde man das so feststellen können.
 
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