ginseng
Neues Mitglied
- Registriert
- 20. Februar 2012
- Beiträge
- 1.273
@ginseng,
schon wieder ein Problem, wer sind die Wissenschaftler - wo ist die Studie zugänlich ? Wie Du selber schreibst "anscheinend" gibt es eine Studie.
@erdkröte
Ich konnte diese Studie nicht sofort auffinden. Daher die Wahl des Adverbs. Natürlich könnte sie nicht existieren oder aber methodische Mängel haben. Bei dem Gedankengang geht es um simple Wahrscheinlichkeiten. Man vernetzt Informationen untereinander und zieht daraus einen Schluss, der eher in die eine als in die andere Richtung weist. Am Gradmesser selbst erkennt man die Belastbarkeit der Aussage und kann das Gedankengebäude statisch angepasst auf diesem Fundament errichten.
Als jemand der sich selbst mit Astrologie beschäftigt hat (wenn auch nicht sehr lange, und damals war ich auch jünger), traue ich mir eine gewisse Antizipation der Gedankengänge von Astrologiebegeisterten zu.
Astrologie funktioniert. Aber nicht aufgrund der Sterne, oder der Geometrie. Sie funktioniert insofern, als sich Menschen darin erkennen können.
Die Ursachen liegen darin:
1.Wähle die Anfangshürden
Du sprichst zu jemandem, der dir bereits glaubt, schon bevor du den Mund aufgemacht hast (client predisposition)
Fehlendes Wissen führt zum Glück (ignorance is bliss)
Die schönsten Sachen im Leben gibt es nicht für umsonst (charging a fee)
2.Verringere die Möglichkeiten, falsch zu liegen
Unterstreiche die Komplexität des Interpretationsvorganges (nonfalsifiability)
Vermeide Konflikte, erkenne das, woran du glaubst (cognitive dissonance)
Glaube, was du nicht beweisen kannst (unavailable data)
Erinnere dich an die Treffer und vergiss die Fehlschläge(selective memory)
Frag nur, wenn man dir zustimmen soll (stack deck)
Ignoriere die das Gegenteil bestätigende Erkenntnis (confirmation bias)
Verneine, dass die Astrologie einer wiss. Studie unterzogen werden kann (testability veto)
3.Benutze Hilfsmittel
Schließe aus dem Kontext das Wahrscheinlichste (vital statistics)
Lass dich von der Körpersprache führen (cold reading)
4.Lass die Astrologie gut aussehen
Der wichtige erste Eindruck (halo effect)
Wenn es gut aussieht, wir es auch gut sein (face validity)
Die Erscheinung (Style) ist wichtiger als der Inhalt (Dr Fox effect)
Unterschätze den Zufall (chance baseline shift)
Mehr ist besser (Aunt Fanny effect)
5.Sorge dafür, dass sich dein Klient wohl fühlt
Sei herzlich um Vertrauen zu gewinnen (tea and sympathy)
Die Macht der positiven Gedanken (Pollyanna principle)
Es tut uns gut, wenn wir so davon denken (placebo effect)
Haben wir die Kontrolle darüber, fühlen wir uns besser (misattribution)
Das Unbekannte zu benennen, reicht aus (Rumpelstiltskin effect)
Nähe alleine ist schon Belohnung (rapport)
6.Mache das Horoskop passend
Finde Muster oder Zusammenhänge, wo keine sind (faces in clouds)
Lies aus generellen Aussagen spezielle Informationen heraus (Barnum effect)
Betrachte nur das, was du zu betrachten wünschst (illusory correlation)
Stelle das Positive in den Vordergrund (social desirability)
Lass dich von Ähnlichkeiten verführen (magical thinking)
Hinterher wissen wir alles besser (hindsight bias)
Klingt es wie ein Argument, stimme zu. Lehne ab, wenn es nach Daten "schmeckt" (stereotypes)
7.Mache den Klienten passend
Nimm etwas, irgendetwas, das zutrifft (repertoire)
Lass den Klienten sein Horoskop erzählen (self-fulfilling prophecy)
Zwänge den Klienten in sein Horoskop (Procrustean effect)
Der Winter dauert nicht ewig (regression to mean)
Frei nach: http://www.astrology-and-science.com/d-hidd2.htm
Zuletzt bearbeitet: