Das Skeptiker-Syndrom

Hab ich schon beschrieben am Beispiel einer Studie: In Holland nahmen insgesamt 44 Astrologen an einer Untersuchung teil. Ihnen wurden die Geburtstage von sieben Versuchspersonen vorgelegt, woraus sie die astrologischen Profile erstellen sollten. Zusätzlich bekamen sie Zettel mit den Charakterbeschreibungen der besagten sieben Personen. Die Aufgabe der Astrologen bestand nun darin, die Persönlichkeitsbeschreibungen den Horoskopen zuzordnen.

Ergebnis der Studie: Selbst der "beste" Astrologe hatte nur drei Treffer von sieben. Die Hälfte der Astrologen lag nicht ein einziges Mal richtig.

Ist das differenziert genug?

Nein, wenn ein Treffer nur ein Ja oder Nein pro Profil sein darf. Und die Schlussfolgerung Astrologie funktioniert nicht kannst du daraus auch nicht ziehen.

LG
Any
 
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Und nochmal: Wenn die Aussage ist, dass Horoskopmerkmal XY tendenziel zu Charaktermerkmal Z führt, dann bedeutet das, dass in der Bevölkerungsgruppe mit Horoskopmerkmal XY sich das Charaktermerkmal Z überdurchschnittlich häufig finden lassen müsste.

Nö. Eben nicht, Joey.
 
Nö. Eben nicht, Joey.

Doch.

Es ist ein logischer Widerspruch einerseits zu behaupten: "Horoskopmerkmal XY führt (tendenziel) zu Charaktermerkmal Z" und gleichzeitig zu sagen: "Menschen mit Horoskopmerkmal XY haben NICHT überdurchschnittlich oft Charaktermerkmal Z." Beides widerspricht sich.

Wenn Dir die Versuchsdesigns zu "ja-nein"-lastig sind, könnte man auch die testpersonen Punkte verteilen lassen. Jede Testperson hat 100 Punkte, die sie auf die verschiedenen Charakteranalysen verteilen muss. Würde da Deiner Ansicht nach eine überdurchschnittliche Punkt-Häufung beim jeweils richtigen Horoskop rauskommen?
 
Die Quantität sagt hier nüscht aus, Joey.

Dir müsste klar sein, was Jaques Authentizität nennt, hier durchaus ein wichtiger Faktor ist. Nimmst Du nur das Selbstkonzept, also so, wie ein Mensch siech gerne sehen möchte, verfälscht dies die gesamten Ergebnisse. So würde auch kein Wissenschaftler einen Menschen analysieren wollen. Da gibt es dann pro Proband mehrere Abfragen, von ihm selbst, von wenigstens zwei ihm nahestenden Personen, die ihn gut genug kennen müssen.

Und eine Skala, die wenigstens alle zu berücksichtigenden Aspekte erfasst. Natürlich nicht nur: Ja passt, nein, passt nicht.

Dann kommt es auf die Qualität des Astrologen an, wie in der Studie, die Duckface nannte, wo 44 verschiedene Menschen ihre Subjektivität mit hineingaben, da kann nur Kuddelmuddel bei rumkommen. Das ist ja, als hättest Du einen Meter mit 60cm Länge, mit 80 cm, mit 1,20m usw...

Sinniger wäre es, ein Computerprogramm mit Deutungen zu allen Aspekten und Kombinationen zu entwickeln, woran dann mehrer renommierte (! keine, die nur behaupten, dass...) Astrologen dran arbeiten, dann die Daten eingegeben und vom Program zugeordnet werden

Dann die Auswertungen dem Prbanden nebst zwei Personen, die ihn gut kennen, bewerten zu lassen und das dann auszuwerten.

Das sagt zwar noch immer nur aus, wieviele Menschen sich darin wiederfinden bzw. ihre Mitmenschen, aber interessant wäre das dann schon.

Und selbst wenn Du dieses Ergebnis hast, bist Du auch nicht so viel schlauer als vorher und kannst daraus nicht schlussfolgern, Astrologie ist doof.

LG
Any
 
Die Quantität sagt hier nüscht aus, Joey.

Doch, dann ist eben die Aussage, dass überdurchschnittliche viele Menschen mit Horoskopmerkmal XY in ihrer "wahren Persönlichkeit" das Merkmal Z besitzen.

Wie kommt man zu dieser Behauptung? Und durch welche Beobachtung ist die gestützt?

Gabi hat in einem anderen Thread ja auch geschrieben, die Astrologie liefert einen "ungeschönten Blick". Schön und gut... aber woher will man das wissen, dass da wirklich ein ungeschönter Blick entsteht und eben nicht nur eine zufällige Charakteranalyse, die weder mit dem Charakter noch mit dem "wahren Charakter" irgendetwas überzufälliges zu tun hat?

Und eine Skala, die wenigstens alle zu berücksichtigenden Aspekte erfasst. Natürlich nicht nur: Ja passt, nein, passt nicht.

Es geht ja darum, die Deutung zu finden, die am besten passt, die sozusagen sich von den anderen Darstellungen abhebt. Wenn Du willst kann man da auch wie gesagt Punkte verteilen. Kommt allerdings aufs gleiche raus.

(...) Und selbst wenn Du dieses Ergebnis hast, bist Du auch nicht so viel schlauer als vorher und kannst daraus nicht schlussfolgern, Astrologie ist doof.

Warum nicht? Wir haben ein ziemlich unplausibles Konzept, dass sich die "wahre Persönlichkeit" irgendwie nach Zyklen richtet, die interessanterweise den Umlaufzeiten von Planeten entsprechen - aber die Planeten selbst haben keinen Einfluss - was einfache Tests nicht besteht etc... Warum sollte das weiter wahr sein, wenn es einen solchen aufwändigeren Test, wie Du ihn beschreibst, nicht bestehen sollte?
 

Haben dir so einige Leute hier im Thread schon versucht zu erklären, Joey.

Dein Fehler hier ist, eine von dir persönlich gefasste Behauptung, was Astrologie zu leisten hat, als Fakt hinzustellen, obwohl das gar keiner ist. Genau die Art von Herangehensweise, die Skeptiker anwenden, damit bei einer Studie ihr gewünschtes Ergebnis herauskommt, aus dem sie dann weiterhin unzulässig schlussfolgern: ist doof.

Erst musst du begreifen, woher ein System stammt und wie es wirklich gemeint ist. Sich dabei auf Privatpersonen zu berufen, die ihr Tageshoroskop lesen oder sich für 5 Euro so ein süßes Programm kaufen, ist wohl kaum seriös zu nennen. Ebenso das Du Probanden auswählst, die auf gar keinen Fall mit Astrologie in Berührung haben kommen können. Was auch eine unzulässige Manipulation ist, wenn es dir wirklich um objektive Datenerhebung gehen würde.

Und Du weisst das auch, dass das Unfug ist, so an so eine Studie herangehen zu wollen. Mit unzulässigen Behauptungen, die als Fakt verkauft werden, unzulässiger Manipulation bei der Auswahl der Testpersonen und dann auch noch falsche Schlussfolgerungen daraus abzuleiten - im Voraus.

Ich weette nämlich, wenn so eine studie zu deinen Ungunsten ausginge, also das die Daten wider deinenn Erwartungen ausfallen, wird dir schon was einfallen diese anzuzweifeln. So wird doch in der Wissenschaft miteinander gerungen, darum, wer angeblich "Recht" hat.

p.s. mich täte übrigens viel mehr der Vergleich zwischen einem Persänlichkeitsprofil erstellt von a) einem Astrologen und b) einem Psychotherapeuten interessieren. Meist ist es ja so, dass ein Klient seinen Therapeuten auch kaum kennt, aber nach wenigen Stunden bereits eine Diagnose auf dem Tisch liegt nach einem vorgegebenen Schema, wie der Klient dann eingeordnet wird. *g*

LG
Any
 
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http://www.bunte-blogwelt.de/das-ehrliche-horoskop.html

Zum Beispiel das hier: Hier wird die Aussage des ehrlichen Horoskops gemacht, und dennoch trifft es nur auf "wenige" zu, weshalb? Weil es OBERFLÄCHLICH gemacht ist mit nur geringem Infopotential. Es wird auf Gleichheitsquantität ohne individuellen Bezügen "geschustert".

Und so wie hier, verlaufen alle Tests, die auf eine Gleichung aus sind. Von Ehrlichkeit keine Spur vorhanden. Weil sämtliche Kriterien nicht berücksichtigt sind und nur die krassen herausgepickt wurden, das komprimiert Positive. Alles Negative oder Gegenteilige weggelassen.

Das ist:

Dann kommt es auf die Qualität des Astrologen an, wie in der Studie, die Duckface nannte, wo 44 verschiedene Menschen ihre Subjektivität mit hineingaben, da kann nur Kuddelmuddel bei rumkommen. Das ist ja, als hättest Du einen Meter mit 60cm Länge, mit 80 cm, mit 1,20m usw...

(! keine, die nur behaupten, dass...) Astrologen dran arbeiten,
 
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Die Sehnsucht des Menschen in die Zukunft blicken zu können ist so alt wie die Menschheit selbst. Astrologie und dessen Studium zählt hierbei zu den ältesten und weit verbreitesten Lehren in Sachen Schicksal- und Zukunftsdeutung.

Die Astrologie entspringt der Astronomie... ... es war einmal im alten Babylon Tausende von Jahren vor unserer Zeitrechnung: Um den richtigen Zeitpunkt für Jagd, Saat, Ernte etc. zu bestimmen wurde der Himmel mit seinen Jahreszeiten und seinen Bewegungen am Himmel studiert. Das war gleichzeitig auch der Beginn der ersten Kalenderrechnung, woraus sich später das Horoskop der zwölf Tierkreiszeichen und unsere Zeitrechnung abgeleitet hat.

Nach babylonischem Glauben entsprachen die sichtbaren Himmelskörper Göttern, die das Schicksal auf Erden bestimmen. Sie stellten fest, dass die Sterne sich nach Mustern bewegt haben. In Kombination mit den Gezeiten, den Jahreszeiten, dem Sonnenstand, den Mondphasen, dem Regelzyklus der Frau wurde versucht das Schicksal der Erde zu verstehen und zu deuten. Aus den Lehren und Schlüssen, die sie daraus zogen, folgerten sie, dass auch alles andere von Sternen und ihren dazu geordneten Göttern bestimmt und beeinflusst wird.

Die ersten Spuren der Astrologie findet man aus dem 6. und 7. Jahrhundert v. Chr: Am Ufer des Tigris, im alten Babylon, wurden etwa 4000 Keilschrifttafeln aus der Bibliothek des assyrischen Königs Assurbanipal (669-625 v. Chr.) gefunden. Auf den Tafeln wurde die Lehre der Himmelskörper niedergeschrieben. Als eines der ersten erhaltenen Horoskope bezieht sich das erste Horoskop auf das Jahr um 410 v. Chr. Hier kann mein eine Zusammenstellung aus fünf Planeten und dem Mond entnehmen sowie eine kurze Zukunftsdeutung.

Der 360 Grad Tierkreis, wie er noch heute benutzt wird, wurde ebenfalls um 700 v. Chr. von den Babyloniern ins Leben gerufen und 100 Jahre später auf zwölf gleich große Abschnitte unterteilt. Das Wort "Horoskop" stammt aus dem griechischem und bedeutet: "Ich beobachte, was aufsteigt." Je nachdem wie intensiv das Sternenbild einer Jahreszeit präsent war ordnete man ihm sein Sternzeichen zu. Das Sternenbild, welches bei einer Neugeburt am Horizont gestanden ist, wird als Aszendent bezeichnet.

Allerdings befand sich damals beispielsweise noch das Sternbild des Wassermanns am Platz des Fisches. Durch Mond und Planeten verursachte Pendelbewegung der Erde, auch Prozession genannt, haben sich Sterne und Sternenbilder - bis heute - um ein Zwölftel verschoben. 140 n. Chr. wurde die astrologische Abhandlung mit dem Namen Tetrabiblios von Potem geschrieben. Das Werk gilt bis heute als Leitfaden der uns bekannten Astrologie der zwölf Tierkreiszeichen und beruht auf gesammelte Erfahrungen und andere Niederschriften der damaligen Zeit.

Mit Erfindung des Fernrohres um 1610 geriet die Astrologie immer mehr in die Kritik der Wissenschaften. Die Konsequenz: Der Studiengang wurde im zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts von den damals existierenden Universtäten in ganz Europa gestrichen Erst 200 Jahre später verhalf hauptsächlich der Theosoph Alan Leo (1860-1917) der Astrologie zu modernisierten Renaissance.

Diese Verschiebungen finden noch immer statt. Wer so egozentrisch ist, dass sich alles nach einem selbst zu richten hätte, sollte besser die Finger und Gedanken von lassen.
 
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