Wieso braucht man einen Partner, der einem bei dem begleitet was man gern tut?
Ich gebe Dir Recht, dass man soetwas nicht braucht. Es ist aber oft so, dass Partner hoffen, wünschen oder erwarten, der andere müsse alles mit einem teilen.
Es ist ja auch so, dass gemeinsame Freude an etwas die eigene Freude verdoppelt, wie man so sagt.
Und wenn ein Partner die eigene Begeisterung für Fußball, oder Schlagermusik ehrlich teilt, fühlt es sich einfach besser an, als wenn er sich augenverdrehend, kopfschüttelnd und verständnislos abwendet.
Ich meine, mal angenommen wenn ich zB Spaß an Fußball hätte, dann kann ich das doch einfach machen (und den Spaß mit den Leuten teilen die auch Spaß an Fußball haben). Da muss ich doch dann nicht einen Partner oder eine Partnerin, wo sich gar nicht dafür interessiert, mitzerren.
Das sehe ich genauso, aber besonders in der Rosarotphase der ersten Verliebtheit, trauen sich viele Partner nicht, ihre Abneigung gegen bestimmte Vorlieben des anderen zu offenbaren, um den anderen nicht zu verscheuchen. Also nimmt man das eine oder andere mit in Kauf, weil es einem wegen anderer echter Gemeinsamkeiten wert erscheint.
Ich hätte gedacht, eine Partnerschaft ist vielmehr für eben die Dinge, die nur gemeinsam möglich sind - und da gibts doch sehr viel mehr als nur das Kindermachen!
Partner fühlen sich verbunden, wegen gemeinsamer Interessen und vieler Dinge, an denen sie sich gleichermaßen erfreuen können. Aber es gibt niemals eine 100%ige Übereinstimmung (behaupte ich mal so

) Deshalb ist es wichtig, dass jeder dem anderen den Freiraum für Dinge lässt, die ihn allein interessieren, ohne ihm dies vorzuwerfen oder es ins Lächerliche zu ziehen.
So kann der Mann -wie in meinem Beispiel- ohne schlechtes Gewissen und Schuldgefühle (die Frau zu vernachlässigen) den Fußballausflug mit seinen Kumpels genießen und sie kann vergnügt und leichten Herzens zu ihrer Schlagermusik herumtanzen. Und beide sind glücklich, allein wie gemeinsam.
Was aber in Partnerschaften mit Treue gemeint ist, ist offenbar eher eine Art von Ausschliesslichkeit und Exklusivität, im Sinne von "du darfst niemand anderes anschauen" oder "du musst deine komplette Freizeit mit mir verbringen".
Und das hat doch eher was mit Verlustängsten zu tun, oder mit der Unfähigkeit allein zu sein. Eine Art von sich-aneinander-klammern, die irrigerweise mit Liebe verwechselt wird. Oder nicht?
Genau das meinte ich mit Knechtung die einem Gefühl bzw. einem Anspruch von/auf Leibeigenschaft gleichkommt.
Ich finde es geradezu anmaßend, wenn Partner jenes "ich-bin-dein-Gott-und du-darfst-keine-anderen-Götter-neben-mir-haben" Gehabe herauskehren.
Das hat nichts mit Liebe zu tun, sondern zeugt von mangelndem Selbstwertgefühl und daraus resultierenden Verlustängsten. Daraus wiederum entsteht Klammerung, die letztlich genau zu dem führt, was man zwanghaft verhindern wollte. Partner weg
