Meine liebe Ahorn,
ich persönlich habe nichts gegen Mischlinge. Ich habe zwei Hunde, einen Schäferhund und eine schwarze Mixtur. Beide mag ich sehr. Ich wollte damit nur andeuten, dass beim Mischen Fähigkeiten verloren gehen, diese neu erworben werden müssen. Dazu erläutere ich das Tierbeispiel nochmals genauer.
Der Schäferhund ist ein hervorragender Hüter und Begleithund, auch Blindenhund. Der Terrier ist ein excelllenter Jagdhund, kriecht in Fuchs- und Dachsbauten und jagt die Füchse und Dachse vor die Flinte des Jägers, weil er ein bissiger unnachgiebiger Kämpfer ist.
Mische ich die beiden, kann der Mischling nicht mehr für die Jagd gebraucht werden, er passt nicht in die Fuchs- und Dachsbauten, er ist zu groß. Als Blinden- und Begleithund, Hirtenhund ist er nicht mehr aufmerksam genug, nicht folgsam genug, nicht sensibel genug. Auch dafür fällt der Mischling aus. Wozu also mischen. Mann kann es tun, das sei jedem vorbehalten. Aber ist es nützlich?
Umgekehrt verzüchten Hundehalter den Schäferhund, weil er ihrer Meinung nach hinten flacher sein sollte als vorne. Die Hunde haben dann reihenweise Hüftleiden wegen des verkorksten Schönheitsideals. Auch dieses Rassedenken ist falsch. Es gilt einen goldenen Mittelweg zu finden.
Ich habe beileibe nichts gegen andere Rassen. Ich bin auch der Ansicht, alle Rassen sind gleichwertig vor Gott. Es gibt keine höherwertige Rasse. Die Verdächtigungen Tommys kann er sich sparen. Ich bin nicht an Polarisation interessiert, sondern an der Abgrenzung: wo fängt für euch die braune Esoterik an? Wenn ich manches hier so lese, schäme ich mich ja fast schon, weil ich zufällig blond mit blaugrauen Augen bin.
Lassen wir einmal die gescholtene Altmeisterin Alice Bailey zu Worte kommen. Ich bin nämlich der Meinung, dass weder sie noch Helena Petrowna Blavatsky ein rassistisches Denken in dem Sinne vertraten, wie es hier angedacht wird.
Also Alice Bailey

ie Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 192 ff. (engl.)
III. Einige Probleme
Die [194] neue Weltordnung wird vor vielen Problemen stehen. Diese Probleme werden nicht gewaltsam - nach Art der Achsenmächte gelöst werden; sie werden ihre Lösung durch rechte Erziehung und dadurch finden, dass die erstrebten Ziele der neuen Weltordnung richtig verstanden werden. Diese Probleme umfassen etwa vier Kategorien, nämlich: das Rassenproblem, das Wirtschaftsproblem, das Regierungsproblem und das Religionsproblem.
Das Rassenproblem
Es gibt keinen Weg, das Rassenproblem durch Gesetzgebung, Absonderung oder durch Bildung nationaler Blocks zu lösen, wie es im heutigen Deutschland der Fall ist, das sich als die Rasse der Herrenmenschen proklamiert. Solche Tendenzen werden nur unüberwindliche Schranken aufrichten. Es gibt - mit ganz wenig Ausnahmen - keine reinen Rassen. Besonders Deutschland, das ein Kreuzungspunkt vieler Strassen in Europa ist, ist unverkennbar eine Verschmelzung von Menschen verschiedenartiger Herkunft. Auswanderer, Armeen, die im Lauf der Jahrhunderte durch die Länder marschierten, und der neuzeitliche Reiseverkehr haben alle Rassen unentwirrbar vermischt und verschmolzen. Man kann daher annehmen, dass ein jeder Versuch, eine Rasse zu isolieren oder eine sogenannte «Rassenreinheit» zu erzwingen, zum Scheitern verurteilt ist. Die einzige Lösung dieses Problems besteht in der grundlegenden Erkenntnis, dass alle Menschen Brüder sind; dass nur ein Blut durch die menschlichen Adern fliesst; dass wir alle Kinder des einen Vaters sind und dass unser Unvermögen, diese Tatsache zu erkennen, einfach ein Zeichen der menschlichen Dummheit und Beschränktheit ist. Historische Entwicklungen, klimatische Bedingungen und wechselseitige Heiraten haben die verschiedenen Rassen zu dem gemacht, was sie heute sind. Ihrem Wesen nach ist aber die Menschheit eine Einheit - Erbe vieler Zeitalter, das Produkt vieler Verschmelzungen, bedingt durch Umstände und bereichert durch Entwicklungsprozesse. Die grundlegende Einheit muss jetzt anerkannt werden.
Das grösste Rassenproblem ist seit Jahrhunderten das jüdische, das von Deutschland auf einen kritischen Punkt gebracht wurde. Auch dieses Problem kann gelöst werden, wenn es in der rechten Weise als das erkannt wird, was es ist; wenn die Juden selbst sich [195] um die Lösung bemühen und sich an den diesbezüglichen Bemühungen der Welt beteiligen. Das ist bis jetzt noch nicht der Fall, denn der Durchschnittsjude fühlt sich einsam und nirgends heimisch; und er selbst kann nur wenig tun, um sich mit der Welt zu versöhnen. Der Jude ist instinktiv und verstandesmässig separatistisch; er besitzt intuitiven Weitblick, aber keinen Sinn für eine Verschmelzung mit anderen Völkern.
Es gibt keine wissenschaftliche und bisher unbekannte Art und Weise, Rassenprobleme zu lösen. Das ist letztlich eine Frage rechten Denkens, anständigen Verhaltens und einfacher Freundlichkeit. Die Frage wird nicht durch gegenseitige Heirat oder dadurch gelöst werden, dass man Gruppen in besonderen Gebieten ansiedelt und absondert, oder dass Menschen die Idee der Überlegenheit oder der Minderwertigkeit aufstellen. Rechte menschliche Beziehungen werden sich durch ein gegenseitiges Eingeständnis gemachter Fehler, durch aufrichtiges Beklagen falscher Handlungen und, wenn möglich, durch Wiedergutmachung einstellen. Sie werden zustande kommen, wenn die Nationen dazu erzogen werden können, die guten Eigenschaften anderer Nationen zu würdigen und verstehen zu lernen, welche Rolle sie in der Gesamtschau spielen. Sie werden sich entwickeln, wenn das Gefühl rassischer Überlegenheit ausgelöscht wird; wenn Rassenunterschiede und Rassenstreitigkeiten der unheiligen Vergangenheit angehören, und wenn in der Zukunft eine verständnisvolle und wirksame Zusammenarbeit zustande kommt. Ihre Auswirkung wird sich bemerkbar machen, wenn bei den Massen die lebendigen Massstäbe oder Normen für rechte Beziehungen (die von erleuchteten Männern jeder Rasse erstrebt werden) zu gewohnten Grundsätzen werden, und wenn es als den höchsten Interessen einer Nation zuwiderlaufend angesehen wird, dass Ideen verbreitet werden, die auf die Errichtung rassischer und nationaler Schranken hinarbeiten, Hassgefühle schüren und den Geist der Zwietracht und Absonderung nähren. Eine solche Zeit wird bestimmt kommen. Die Menschheit wird das Problem rechter menschlicher Beziehungen und Grundsätze meistern.
Es ist unausbleiblich, dass es Rassenunterschiede, nationale Zwistigkeiten und verschiedene Gesellschaftsklassen gibt, aber es ist ebenso dringend notwendig, dass diese verschwinden. Die Welt ist eine Welt. Die Menschheit ist eine Einheit im Evolutionsprozess. Die von Menschen gemachten Unterschiede erzeugen Hass und Absonderung. Wenn die Menschen der verschiedenen Rassen von Kindheit an darüber belehrt werden, dass es keine Unterschiede gibt, dass alle Menschen Brüder sind und dass die scheinbaren [196] Unterschiede tatsächlich nur oberflächlich sind, dann werden sich kommende Generationen unbehindert durch Vorurteile, Rassenstolz oder eingeflösste historische Ressentiments mit dem Problem der rechten menschlichen Beziehungen in der Welt befassen. Durch richtige Erziehung kann man den Kindern rechtes Verhalten lehren. Das Kind wird darauf reagieren, denn es sieht und macht keine Unterschiede.
Die biblische Verheissung, dass «ein kleines Kind sie führen wird», wird sich als wissenschaftlich wahr erweisen. In der neuen Weltordnung wird dieser Erziehungsprozess beginnen.