Das ist das Problem. Du stellst Deine Meinung über die eine Ordnung und über andere Menschen, weil sie eine andere Meinung haben.
Schau, wenn ich nicht glauben würde, dass meine Meinung die Wahrheit am besten beschreibt unter allen möglichen Vorstellungen über die Wahrheit... dann wäre es nicht meine Meinung. Und das geht wirklich jedem Menschen so; auch denen, die das Gegenteil behaupten. Insofern ist es etwas völlig normales, die eigenen Ansichten über die Ansichten anderer Menschen zu stellen. Auch das macht jeder.
Ich möchte wirklich niemandem verbieten, seine Meinung kundzutun. Aber wie gesagt, dann will ich auch das Recht haben, meine Ansichten daneben zu stellen, ohne, dass man mir vorwirft, ich wolle die Meinungsfreiheit beschneiden. Was spricht dagegen?
Physiker anerkennen das, was ist. Das, was ist, ist nicht angewiesen auf einen Kommentar, nicht angewiesen auf eine Definition und nicht angewiesen auf eine Konvention.
Es kann nur eine Ordnung geben.
Es gibt nur eine Wahrheit. Aber es gibt in etwas so viele Vorstellungen, wie die Wahrheit aussieht, wie es Menschen gibt. Auch unter Physikern.
Und da wir gerade bei Weltbildern, Ordnungen und Wahrheit sind, das ganze ist noch komplizierter, als Du es gerade darstellst: In der Natur gibt es die Begriffe "gut" und "schlecht" nicht. Das sind auch menschliche Vorstellungen. Was ist die richtige und einzig wahre Moral/Ethik? Vielleicht gibt es die gar nicht. Darüber zerbrechen sich Phillosophen seit Jahrtausenden ihre Köpfe. Und auch hier hat jeder unterschiedliche Vorstellungen, je nachdem, in was für einer Welt der jeweilige Mensch leben will.
Und wenn da nun ein Mensch bei Dingen von "gut" redet, die ich in die Schublade "schlecht" lege (oder umgekehrt), so kann er das von mir aus mitteilen. Aber ich will dann meine Ansicht daneben setzen. Und bei eklatanten Unterschieden darf die Person nicht erwarten, dass ich sie dennoch sympathisch finde.
Und auch das hat nichts mit Einschränkung der Meinungs- oder Redefreiheit zu tun.