Das Leben Sri Caitanyas

Caitanya Bhāgavat

Madyana Līlā Kapitel 5
Vorbereitungen für Vyāsa-pūjā


Nityānanda (Bala-rāma in Kṛṣṇas Spiele vor etwa 7000 Jahre ) verstand die Andeutung des Herrn und brachte Śrīvāsa Paṇḍita an der Hand vorwärts. Nityānanda lächelte und sagte: "Bitte höre, o Viśvambhara, ich werde Vyāsa-pūjā im Haus dieses brāhmaṇa befolgen." 10-11
Herr Viśvambhara (Kṛṣṇa selbst erschienen in 18.02.1486 in Navadvip) sagte zu Śrīvāsa: "Das ist eine große Verantwortung für dich." 12
Śrīvāsa Paṇḍita erwiderte: "Oh Herr, dies ist überhaupt keine Last für mich. Durch Deine Gnade ist in meinem Haus alles vorhanden. 13

"Kleidung, Mung-dāl, Brāhmaṇa-Fäden, Ghee, Betel, Pān und alles, was sonst noch gebraucht wird, ist vorhanden. "Ich muss mir nur ein Buch ausleihen, in dem die Vorgehensweise erklärt wird. Ich bin sehr glücklich, denn morgen werde ich die Vyāsa-pūjā beiwohnen." 14-15

Mahāprabhu war sehr erfreut über die Worte von Śrīvāsa, und alle Vaiṣṇavas begannen zu chanten: "Hari, Hari." Viśvambhara sagte: "O Śrīpāda Gosāñi, bitte hör zu. Mit Deinem Segen werden wir alle zum Haus von Śrīvāsa Paṇḍita gehen." 16-7

Nityānanda war erfreut über die Worte des Herrn. Die Anweisung des Herrn befolgend, brachen sie alle sofort auf. Als Nityānanda und Viśvambhara mit ihren Gefährten gingen, erschien es, dass Balarāma und Kṛṣṇa von den Bewohnern von Gokula (Vrindavan vor etwa 7000 Jahren) umgeben waren. Sobald sie das Haus von Śrīvāsa betraten, waren alle erfüllt von ekstatischer Liebe zu Kṛṣṇa.18-20

Der Herr (Gaura - Viśvambhara - Caitanya) ordnete an, dass der Haupteingang verschlossen werden sollte, damit niemand außer den engsten Vertrauten eintreten konnte. 21

Der Herr gab die Anweisung, Kīrtana zu beginnen. Als der Klang dieses Kīrtana erklang, verlor jeder sein äußeres Bewusstsein. Im ekstatischen Adhivāsa-kīrtana vor der Vyāsa-pūjā tanzten die beiden Herren, während die sie umgebenden Gottgeweihten sangen. Caitanya (Kṛṣṇa) und Nitāi (Bala-rāma) sind durch ewige Liebe verbunden. Sie meditierten übereinander, während sie zusammen tanzten. 22-24
 
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Madyana Līlā Kapitel 5


Die Ekstatische Symptome der transzendentalen Liebe


Jemand brüllte laut, und ein anderer schrie auf. Jemand fiel ohnmächtig, während jemand anderes weinte. Ich bin nicht in der Lage, die Verwandlungen der Liebe des TranszendentalenHerrn zu beschreiben, wie das Zittern, das Schwitzen, das Aufstellen der Haare, das Weinen und die Bewusstlosigkeit in Ekstase.
Während die beiden Transzendentalen Herren (Gaura und Nityānanda) in ihrer eigenen Ekstase tanzten, umarmten sie sich manchmal und weinten. 25-27

Sie versuchten beide, die Füße des anderen (als Demut) zu fangen , aber sie vermieden es geschickt, gefangen zu werden. Sie wälzten sich beide in Ekstase auf dem Boden und vergaßensich selbst, während sie in ihre eigenen Vergnügungen vertieft waren. 28-29

Sie verloren die äußere Wahrnehmung, und ihre Kleider zerstreuten sich. Obwohl die Vaiṣṇavas versuchten, sie zu besänftigen, gelang es ihnen nicht. Wer kann diePersönlichkeit halten, die die drei Welten hält? So berauschten sich die beiden Herren an der Freude des Kīrtana (Inkantation der spirituellen Namen des Transzendentalen Herrn). 30-1
 
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Weitere ekstatische Symptome der transzendentalen Liebe


Śrī Gaura-sundara (Śrī Caitanya) rief: "Chant! Chant!", und Sein ganzer Körper wurde mit Tränen der Ekstase durchtränkt. Nachdem sich Sein langgehegter Wunsch nach der Gesellschaft Nityānandas (Avatar von Bala-rāma) erfüllt hatte, vergaß der Herr (Śrī Caitanya, ein Avatar Kṛṣṇas) sich selbst und schwebte in einem Ozean der Glückseligkeit. 32-3

Viśvambharas (Śrī Caitanyas) Tanz war höchst bezaubernd, da Seine Füße Seinen eigenen Kopf berührten. Die Erde erbebte unter den Füßen Nityānandas, und alle Vaiṣṇavasdachten, es gäbe ein Erdbeben. Auf diese Weise tanzten die beiden Herren in Ekstase. Wer vermag ihren Jubel zu beschreiben? 34-6

Um die Herrlichkeiten von Nityānanda zu offenbaren, versank Herr Viśvambhara in die Stimmung von Bala-rāma und setzte sich auf den Thron. Der Herr wurde durch die Stimmung von Bala-rāma berauscht und forderte wiederholt, "Bringt Wein. Bringt Wein." Śrī Gaurasundara sagte zu Nityānanda: "Gib Mir schnell deinen Pflug und deine Keule." 37-39
 
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Śrī Gaurasundara sagte zu Nityānanda (Form von Balarāma in den Spielen Kṛṣṇas vor etwas): "Gib Mir schnell deinen Pflug und deine Keule." 39

Auf Anweisung des Herrn legte Nityānanda Prabhu diese Gegenstände in die Hände von Gaura-candra, der sie annahm. Einige Personen sahen nichts anderes als ihre Hände, während andere direkt den Pflug und die Keule sahen. Nur wer vom Herrn begünstigt ist, kann Ihn erkennen. Andere, selbst wenn sie sehen, können es nicht erklären. 40-42

Dieses Thema ist höchst vertraulich und nur den wenigen Personen bekannt, die die Herrlichkeiten von Nityānanda kennen. 43
Nachdem der Herr den Pflug und die Keule von Nityānanda angenommen hatte, war er überwältigt und rief nach Vāruṇī (der Wein-Gott). Alle waren sprachlos und verwirrt, als sie sich gegenseitig ansahen. 44-45

Nach reiflicher Überlegung boten sie dem Herrn einen Krug mit Ganges-Wasser an.
Alle Gottgeweihten boten Wasser an, und der Herr trank. Es schien, als ob Herr Balarāma selbst trank.
Die Gottgeweihten auf allen Seiten brachten Gebete zur Verherrlichung von Balarāma dar, während der Herr ständig rief: "Nāḍā, Nāḍā, Nāḍā."46-48

Ṭīkā: Nāḍā (auf Bengali) soll eine Anspielung auf Nārā sein - kurz Form für Nārāyaṇa (der Herr der Transzendentalen Welt bekannt als Vaikuṇṭha).
 
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Śrī Caitanya Erscheinung veranlasst von den Gebeten Advaita Ācāryas


Der Herr rollte Seinen Kopf hin und her, während Er rief: "Nāḍā, Nāḍā!", aber niemand verstand die eigentliche Bedeutung des Wortes Nāḍā. Alle fragten: "Oh Herr, wer ist dieser Nāḍā, den Du rufst?" Der Herr antwortete: "Er, durch dessen laute Schreie ich gekommen bin. 49-50

Diese Meine Erscheinung als Avatar wurde von Nāḍā veranlasst, den ihr alle Advaita Ācārya nennt.
Nāḍā hat Mich aus Vaikuṇṭha (der Spirituellen Welt) gebracht, aber jetzt lebt Er frei von allen Sorgen mit Haridāsa.
"Ich bin herabgestiegen, um die Saṅkīrtana-Bewegung einzuweihen, durch die ich das Chanten der heiligen Namen in jedem einzelnen Haus predigen werde. 51-53

Ich werde die Transzendentale Liebe nicht an jene gefallenen Seelen vergeben, die Meine Geweihter beleidigt haben, weil sie stolz auf ihre Bildung, ihren Reichtum, ihre hohe Geburt, Wissen und Entsagung sind. Ansonsten werde ich jedem das geben was Personen wie Brahmā genießen.“ 54-55

Als sie die Aussage des Herrn hörten, schwebten alle Gottgeweihten in Glückseligkeit. Nach einer Weile wurde Śrī Śacī-nandana (der Sohn von Śacī - Śri Caitanya) befriedet. Dann fragte der Herr: "Bin ich unruhig gewesen?" Die Geweihten antworteten: "Nicht besonders." 56-7
 
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Weitere Ekstatische Versenkung von Gaura and Nityānanda


Der Herr (Gaura - Śrī Caitanya) umarmte alle liebevoll und sagte: "Bitte sei niemals von meinem Verhalten beleidigt." Als sie die Worte des Herrn hörten, lächelten alle Geweihten. Dann wälzten sich Nityānanda und Mahāprabhu (Gaura - Śrī Caitanya) auf dem Boden. Nityānanda (ein Avatar von Bala-Rāma), der sich von Śeṣa nicht unterscheidet, konnte seine ekstatische Stimmung nicht beherrschen und wurde von den Stimmungen liebender Hingabe überwältigt. 58-60

Einen Moment lachte er, einen Moment weinte er, und im nächsten Moment war er nackt. Sein ganzer Körper war von der Natur eines Kindes erfüllt. Wo war Seine Daṇḍa (Stab der Entsagung), wo war Sein Wassertopf, und wo waren Seine Kleider? Nichts blieb bei Ihm.
Der höchst ernste Nityānanda wurde unruhig, aber der Herr (Gaura - Śrī Caitanya) persönlich besänftigte Ihn. 61-63

Der wahnsinnige, löwenartige Nityānanda wurde durch die eisenstabartigen Worte von Lord Caitanya kontrolliert, denn er selbst kümmerte sich um nichts anderes. 64
"Sei ruhig, morgen musst du Vyāsadeva (welcher die Niederschreibung der Vedischen Schriften am Anfangs des Kali-Yuga veranlasst hatte) verehren." In dieser Weise sprechend, kehrte der Herr nach Hause zurück. 65

Alle Geweihten des Transzendentalen Herrn kehrten dann in ihre eigenen Häuser zurück, während Nityānanda
im Haus von Śrīvāsa blieb. Mitten in dieser Nacht brüllte Nityānanda plötzlich laut und
brach Seine Daṇḍa (Stab der Entsagung) und Kamaṇḍalu (Wassertopf). 66-67
 
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Nityānanda bricht jegliche Regeln


Wer kann die unbegrenzten Eigenschaften des Transzendentalen Herrn verstehen? Warum hat Er Sein Daṇḍa (Stab der Entsagung) und Kamaṇḍalu (Wassertopf) gebrochen? Als Rāmāi Paṇḍita am nächsten Morgen früh aufstand, war er erstaunt, als er das zerbrochene Daṇḍa und Kamaṇḍalu sah. Er informierte sofort Śrīvāsa Paṇḍita, der ihm sagte: "Geh und informiere den Herrn (Gaura - der Goldene Avatar -Śrī Caitanya)." 68-70

Von Rāmāi informiert, kam der Herr dorthin und fand Nityānanda überschwänglich lachend. Der Herr hob den zerbrochenen Daṇḍa mit Seinen eigenen Händen auf und ging mit Nityānanda zum Baden in den Ganges. In Begleitung von Śrīvāsa und anderen Gottgeweihten ging der Herr zum Ganges und legte die zerbrochene Daṇḍa in das Wasser. 71-73

Der ruhelose Nityānanda hörte auf niemanden. Deshalb ermahnte der Herr ihn manchmal. Als Nityānanda ein Krokodil sah, versuchte Er, es zu fangen. Gadādhara und Śrīvāsa riefen aus: "Wehe, wehe!" Er schwamm furchtlos durch das Wasser des Ganges, aber Er wurde durch Caitanyas Worte etwas beruhigt. 74-76
 
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Vyāsa Pūja - Die Verehrung Vyāsas


Viśvambhara rief Nityānanda zu: "Komm schnell und feiere Vyāsa-pūjā (Die Verehrung Vyāsas - welcher am Anfang von Kali-Yuga, vor etwa 7000 Jahre, die Niederschreibungder Vedischen Literatur angeordnet hat)." Als er die Worte des Herrn hörte, beendete Nityānanda Sein Bad und kehrte mit dem Herrn zum Haus von Śrīvāsa zurück. Alle Geweihten des TranszendentalenHerrn versammelten sich nach und nach, und sie begannen, unaufhörlich die Namen von Kṛṣṇa zu chanten. 77-79

Śrīvāsa Paṇḍita wurde zum Oberpriester ernannt. Auf Anweisung von Śrī Caitanya erledigte er alle Formalitäten. Alle sangen so lieblich, dass das Hausvon Śrīvāsa in Vaikuṇṭha (Spirituelle Welt) verwandelt wurde. Śrīvāsa Paṇḍita war mit allen Schriften vertraut. Er führte alle Aktivitäten gemäß denAnweisungen der Schriften aus. 80-2

Er legte Nityānanda eine schöne Girlande aus Waldblumen in die Hände und sprach zu ihm. "O Nityānanda, bitte höre zu. Nachdem du die entsprechenden Mantras rezitierthast, bringe diese Girlande und deine Ehrerbietung Vyāsa-deva dar. Es ist das Gebot der Schriften, dass man Vyāsa-deva persönlich eine Girlande darbringen soll, denn wenn Vyāsa-deva zufrieden ist, werdenalle deine Wünsche erfüllt werden." 83-5
 
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Vyāsa Pūja - Das Benehmen Nityānandas


Nachdem Nityānanda gehört hatte, was Śrīvāsa gesagt hatte, antwortete er: "Ja. Ja." Aber Er schien nicht zu wissen, welche Mantras Er rezitieren sollte. Er murmelte etwas, das niemand verstehen konnte, und während Er die Girlande in Seinen Händen hielt, sah Er sich um. 86-7

Daraufhin informierte der großmütige Śrīvāsa den Herrn (Gaura - der Goldene Avatar -Śrī Caitanya): "Dein Śrīpāda verehrt Vyāsa nicht." Als er Śrīvāsa's Wortehörte, kam Herr Viśvambhara schnell vor Nityānanda. Der Herr sagte: "Oh Nityānanda, bitte höre Mich. Bringe schnell die Girlande dar und verehre dann Vyāsa-deva." 88-90

Als Nityānanda Śrī Viśvambhara vor sich stehen sah, bot er Ihm die Girlande an.
Die Girlande sah auf dem lockigen Haar des Herrn höchst bezaubernd aus.
Zu dieser Zeit manifestierte Viśvambhara Seine sechsarmige Form. 91-92

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Beim Anblick von Muschel, Scheibe, Keule, Lotus, Pflug und Muṣala war Nitāi (Avatar von Bala der in Krishnas Spiele als Sein Bruder erschienen war) überwältigt und fiel in Ohnmacht. Sobald Nitāi die sechsarmige Gestalt sah, fiel er bewusstlos zu Boden, ohne Lebenszeichen. 93-4

Alle Vaiṣṇavas bekamen Angst und beteten: "O Kṛṣṇa, bitte beschütze Ihn. O Kṛṣṇa, bitte beschütze Ihn." Der Sohn von Jagannātha Miṣra (Śrī Caitanya - Gaura - de - Goldene Avatar von Krishna) brüllte laut und schlug wiederholt auf Seine Seiten. 95-6

Als Nityānanda (Nitāi) beim Anblick der sechsarmigen Gestalt bewußtlos wurde, hob Śrī Caitanya Ihn persönlich mit Seinen eigenen Händen auf und sagte: "O Nityānanda, steh auf und beruhige Deinen Geist. Höre auf das gemeinschaftliche Singen, das du begonnen hast. 97-98
 
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