Meikel3000
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Erläuterungen zum ”Ich“ und zum ”Ich-bin“
Die Bezeichnungen ”Ich“ und ”Ich-bin“ klingen zwar ähnlich, aber es gibt einen wohl durchdachten Grund, warum man diese beiden Bezeichnungen wählt. Der Zusatz ”bin“ in der Formulierung ”Ich-bin“ meint nicht dasselbe wie z.B. ”Ich fühle mich gut“ oder ”Ich fühle mich schlecht.“
Er meint vielmehr, dass es jemanden gibt, der sich manchmal gut und manchmal auch schlecht finden kann, aber niemals im Sinne von ”ein Leben lang gut“ und auch nicht ”ein Leben lang schlecht“.
Denn wenn es zutreffen würde ”Ich fühle mich gut“ und das meine wahre Natur wäre, dann würde ich mich nicht nur manchmal gut fühlen, sondern immer. Oder wenn es zuträfe, dass meine wahre Natur es ist ”Ich fühle mich schlecht“, dann würde ich mich nicht nur manchmal schlecht fühlen, sondern immer.
Aber nichts von beiden trifft zu, das ich als einen dauerhaften Zustand bezeichnen könnte, der mich ausmacht.
Dieses ”Ich“ (ohne das ”bin") meint immer nur eine momentane Erfahrbarkeit, ein ganz bestimmtes Bezugsverhältnis, auf das ich meinen Fokus gerichtet habe.
Demgegenüber meint das ”Ich bin“ weder die Erfahrbarkeit, dass ich mich gut noch schlecht fühle. Es meint, dass es jemanden gibt, der diese Wechsel erfahren kann. Anders gesagt. Das ”Ich bin“ meint das reine Vorhandensein und noch keine konkrete Erfahrbarkeit.
Das ”Ich bin“ ist das, was ein ”ich fühle dieses“ oder ”ich fühle jenes“ überhaupt erst ermöglicht.
Hier ein paar Beispiel zur Verdeutlichung der Unterschiede:
Damit ich morgens nach dem Aufwachen bemerken kann, ob ich gut oder schlecht geschlafen haben, benötige ich dafür zuerst mein eigenes Vorhandensein. Erst dann kann ich meinen Fokus auf meinen Körper richten und feststellen, ob ich gut oder schlecht geschlafen habe.
Ebenso gilt: Bevor ich morgens nach dem Aufwachen sagen kann ”Ich erinnere mich, was ich mir für den Tag vorgenommen habe“, muss ich zunächst vorhanden sein, damit mir das gelingt.
Anschaulich gesagt: Das Ich-Bin (das Vorhandensein) muss morgens als Erstes aufwachen/erscheinen, damit es überhaupt zu einem Erinnerungsvorgang kommen kann, oder zu einer Sinneswahrnehmung, oder zu einer Handlung.
Ich bin weder die Erfahrbarkeit ”Ich erinnere mich an meine Tagespläne“ noch bin ich die Erfahrbarkeit von ”Ich fühle mich gut“. Das alles sind wechselnde Qualitäten und nicht mein unveränderlich zugrunde liegendes Ich-Bin.
Ähnliches gilt, wenn ich als Kind behaupte ”Ich bin ein Kind“, doch schon 10 Jahre später etwas ganz anderes erkläre, nämlich ”Ich bin ein Jugendlicher“ und noch viele Jahre später auch diese Ich-Überzeugung wieder ändere, weil ich mich inzwischen für einen Erwachsenen halte.
All diese Ich-Erfahrbarkeiten sind notwendige, kommunikative Ausdrucksformen, aber sie sind nicht meine wahre Natur, die während all dieser Wechsel unveränderlich vorhanden ist. Denn ich selbst verändere mich zu keinem Zeitpunkt, wohl aber meine Ansichten darüber, was ich jeweils bin, mal ein Kind, mal ein Jugendlicher, mal ein Erwachsener, mal als einer, der gut geschlafen hat, u.s.w.
Das sogenannte ”Ich“ meint die jeweilige Erfahrbarkeit, die andauernd wechselt, während das ”Ich-Bin“ mein zugrunde liegendes Vorhandensein meint, dass sich während meines Lebens niemals verändert. Ich bleibe stets Derjenige, der ich bereits bei der Trennung meines Körpers von dem meiner Mutter war, egal, wie lange mein Körper funktionieren wird.
Zusammenfassung:
Ich-Bin = das während des Lebens unveränderliche Vorhandensein
Ich = die ständig wechselnde Erfahrbarkeit, für die ich mich jeweils halte
Die Bezeichnungen ”Ich“ und ”Ich-bin“ klingen zwar ähnlich, aber es gibt einen wohl durchdachten Grund, warum man diese beiden Bezeichnungen wählt. Der Zusatz ”bin“ in der Formulierung ”Ich-bin“ meint nicht dasselbe wie z.B. ”Ich fühle mich gut“ oder ”Ich fühle mich schlecht.“
Er meint vielmehr, dass es jemanden gibt, der sich manchmal gut und manchmal auch schlecht finden kann, aber niemals im Sinne von ”ein Leben lang gut“ und auch nicht ”ein Leben lang schlecht“.
Denn wenn es zutreffen würde ”Ich fühle mich gut“ und das meine wahre Natur wäre, dann würde ich mich nicht nur manchmal gut fühlen, sondern immer. Oder wenn es zuträfe, dass meine wahre Natur es ist ”Ich fühle mich schlecht“, dann würde ich mich nicht nur manchmal schlecht fühlen, sondern immer.
Aber nichts von beiden trifft zu, das ich als einen dauerhaften Zustand bezeichnen könnte, der mich ausmacht.
Dieses ”Ich“ (ohne das ”bin") meint immer nur eine momentane Erfahrbarkeit, ein ganz bestimmtes Bezugsverhältnis, auf das ich meinen Fokus gerichtet habe.
Demgegenüber meint das ”Ich bin“ weder die Erfahrbarkeit, dass ich mich gut noch schlecht fühle. Es meint, dass es jemanden gibt, der diese Wechsel erfahren kann. Anders gesagt. Das ”Ich bin“ meint das reine Vorhandensein und noch keine konkrete Erfahrbarkeit.
Das ”Ich bin“ ist das, was ein ”ich fühle dieses“ oder ”ich fühle jenes“ überhaupt erst ermöglicht.
Hier ein paar Beispiel zur Verdeutlichung der Unterschiede:
Damit ich morgens nach dem Aufwachen bemerken kann, ob ich gut oder schlecht geschlafen haben, benötige ich dafür zuerst mein eigenes Vorhandensein. Erst dann kann ich meinen Fokus auf meinen Körper richten und feststellen, ob ich gut oder schlecht geschlafen habe.
Ebenso gilt: Bevor ich morgens nach dem Aufwachen sagen kann ”Ich erinnere mich, was ich mir für den Tag vorgenommen habe“, muss ich zunächst vorhanden sein, damit mir das gelingt.
Anschaulich gesagt: Das Ich-Bin (das Vorhandensein) muss morgens als Erstes aufwachen/erscheinen, damit es überhaupt zu einem Erinnerungsvorgang kommen kann, oder zu einer Sinneswahrnehmung, oder zu einer Handlung.
Ich bin weder die Erfahrbarkeit ”Ich erinnere mich an meine Tagespläne“ noch bin ich die Erfahrbarkeit von ”Ich fühle mich gut“. Das alles sind wechselnde Qualitäten und nicht mein unveränderlich zugrunde liegendes Ich-Bin.
Ähnliches gilt, wenn ich als Kind behaupte ”Ich bin ein Kind“, doch schon 10 Jahre später etwas ganz anderes erkläre, nämlich ”Ich bin ein Jugendlicher“ und noch viele Jahre später auch diese Ich-Überzeugung wieder ändere, weil ich mich inzwischen für einen Erwachsenen halte.
All diese Ich-Erfahrbarkeiten sind notwendige, kommunikative Ausdrucksformen, aber sie sind nicht meine wahre Natur, die während all dieser Wechsel unveränderlich vorhanden ist. Denn ich selbst verändere mich zu keinem Zeitpunkt, wohl aber meine Ansichten darüber, was ich jeweils bin, mal ein Kind, mal ein Jugendlicher, mal ein Erwachsener, mal als einer, der gut geschlafen hat, u.s.w.
Das sogenannte ”Ich“ meint die jeweilige Erfahrbarkeit, die andauernd wechselt, während das ”Ich-Bin“ mein zugrunde liegendes Vorhandensein meint, dass sich während meines Lebens niemals verändert. Ich bleibe stets Derjenige, der ich bereits bei der Trennung meines Körpers von dem meiner Mutter war, egal, wie lange mein Körper funktionieren wird.
Zusammenfassung:
Ich-Bin = das während des Lebens unveränderliche Vorhandensein
Ich = die ständig wechselnde Erfahrbarkeit, für die ich mich jeweils halte
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