Edwina machte sich auf den Weg.
Das war wieder einer dieser stressigen Tage…
Kopfhörer auf, um den Krach nicht mehr hören zu müssen.
Mitten durch den Regen, mitten durch das Nass.
Sie fühlte sich nirgendwo Zuhause, nirgendwo angekommen.
Es gab nur einen Ort, an dem sie sich wohl fühlte.
Immer da wo er war, immer da wo sie in sah.
Die Leute mussten sie für verrückt halten.
Runde um Runde durch den Park, den monotonen Beat in ihren Ohren.
Fuß für Fuß. Schritt für Schritt.
Immer weiter, immer weiter…
Außer Puste. Keuchend…
Direkt vor seinem Zuhause.
Nicht, dass sie irgendwas suchen würde.
Aber die Nähe war es, die Edwina jetzt einatmen wollte.
Für den einen Augenblick.
Den winzigen Augenblick des Verstehens und der Zuflucht.
Mehr nicht.
Und da klappte die Tür.
Da war er.
Keiner sagte ein Wort.
Er blieb stehen und schaute sie an.
Verstehend, liebend, den Blick nicht von ihr abwendend.
Zaghaft und ganz leise, hob sie ihre Hand.
Während er nur da stand und lächelte.
Den Blick immer noch nicht von ihr lösend.
Eine feine Röte durchzog sein Gesicht.
Je länger sie dort so standen, desto deutlicher wurde jene Farbe.
Das war es. Es war das, was sie brauchte.
Für einen kleinen Augenblick.
Mehr durfte sie nicht wollen. Nicht in diesem Augenblick.
Ein Herzklopfen im Takt ihrer magischen Musik.
Noch eine Sekunde länger und sie würde ihn fest umarmen.
Nie wieder würde sie ihn loslassen. Nie.
Nicht hörbar seufzend, schloss sie für eine Sekunde die Augen.
Sein Blick, da auf der anderen Straßenseite, immer noch deutlich auf ihr.
Oh, sie musste jetzt wirklich gehen.
Kaum auszuhalten, wie intensiv sich ein winziger, kleiner Moment anfühlen konnte.
Verrückt, mitten im Regen.
Doch Edwina durchbrach den Augenblick der Magie und drehte sich um.
Sie ging, zurück in ihr lautes Leben.
Für den Augenblick, für den Moment.
Kleine, gestohlene Minuten.
Doch sein Blick blieb weiterhin an ihr haften und als sie sich noch einmal umdrehte.
formten seine Lippen ein leises „Hey…“
Einfach nur „Hey“, für den Moment eines Herzschlags.
In sich hinein lächelnd, antwortete sie ihm still.
„Hey, ich dich auch… Ich dich auch…“
Und Beide wussten es. Wussten es.