Seal144
Sehr aktives Mitglied
Was wird mir das Leben noch bringen?, dachte er, während er die wenigen Schritte vor zum Strand ging.
Es war früh am Morgen. Drauβen auf dem Meer die Inseln schimmerten leicht, wie über den Wassern schwebend. Das Wasser war ruhig, man sah am Horizont das erste Licht der aufgehenden Sonne.
Um diese Zeit war der Strand noch menschenleer, aber bald würden die ersten Yogaanbeter kommen und die Gymnastikadepten, um zusammen mit den Lebensrettern Frühsport zu machen.
Der Sand war noch kalt. Er setzte sich, nahm eine Hand voll und lieβ ihn durch seine Finger rieseln. Man hörte das sanfte Rauschen der Brandung, der ewig wiederkehrende Rhythmus der Wellen, wenn sie vorne am Sand auslaufen. Vor und wieder zurück.
Das ist beruhigend für mein Herz, dachte er, mein Herz mit so vielen Fragen in mir drinnen vergraben.
Drauβen auf dem Meer zogen zwei größere Seevögel lautlos über das Wasser, es war irgendwie so selbstverständlich fand er.
Und wo sind die Antworten auf all dies? Ich wage ja nicht einmal die Fragen zu stellen, aber ich muss es tun.
Ich lebe in Rio de Janeiro, in einer Traumstadt und heute werde ich dreißig, aber ich sehe, wie verdammt schnell die Zeit vergangen ist. Alles bereits Vergangenheit. Das stimmt mich traurig, ich frage mich bange was die Zukunft mir bringen wird? Ich will mehr und bin nicht glücklich mit meinem Leben. Meine Träume sind von einem unstillbarem Verlangen nach Leben, intensiv und ohne Einschränkungen... und die Liebe? Ich liebe meine Frau, aber auch sie habe ich Anfangs mehr geliebt. Ja, wir haben gerade unser erstes Kind bekommen und ich fühle eine große Liebe zu meiner kleinen Tochter, aber warum die vielen Pflichten? Die starren Muster, in die man mich pressen möchte und in die ich nicht hinein will? Dieses endlose Labyrinth sich wiederholender Handlungen, bedeutungslos und sinnlos.
Das, was ich habe, verliert bald seinen Reiz und das was ich nicht habe, reizt mich. Warum nur, fragte er sich, warum bin ich so? Diese Unruhe in mir, die mich treibt. Weiter und weiter, aber ich finde keinen Frieden, mal für kurze Zeit und schon drängt es mich weiter.
Ganz in seinen Gedanken begann er eine Burg zu bauen. Die Sonne war bereits höher gestiegen, noch verborgen hinter einem Dunstschleier am Horizont, der sich langsam begann golden zu färben. Einige Menschen waren gekommen und bevölkerten den Strand. Seine Burg hatte Form angenommen, mit einem Turm, einem Graben drum herum und mit einer Brücke.
Wir müssen das, was wir aufbauen und besitzen, auch gleich wieder verteidigen, überlegte er. Überall sehe ich Kampf: in meiner Firma, auf der Strasse im Verkehr und dann geht es zu Hause weiter, wer Recht hat...
„Das ist eine schöne Burg, die du gebaut hast“, hörte er eine melodiöse Frauenstimme neben sich. Als er aufsah, stand vor ihm ein junges Mädchen in weißen Bermudashorts und geblümten T-Shirt. Sie konnte nicht älter als achtzehn sein. Ihre Haut war gebräunt und sie hatte lange schwarze Haare. Wie selbstverständlich setzte sie sich neben ihn und lächelte ihm zu. Ein Lächeln, so schwerelos wie schwebende Blütenblätter, fast wie im Traum, dachte er. Aber das hier war kein Traum, oh nein, das war wirklich. Ihre Augen waren dunkelbraun, sie besaß eine fein geformte Nase und einen ausdrucksvollen Mund. Alles an ihr war von anmutiger Schönheit und ihr Blick besaß eine unbeschreibliche Wärme.
Ich kann es einfach nicht fassen, wie schön sie ist, musste er feststellen.
„Wollen wir ein wenig zusammen gehen“, fragte sie. Er nickte stumm und stand mit ihr auf.
Es war früh am Morgen. Drauβen auf dem Meer die Inseln schimmerten leicht, wie über den Wassern schwebend. Das Wasser war ruhig, man sah am Horizont das erste Licht der aufgehenden Sonne.
Um diese Zeit war der Strand noch menschenleer, aber bald würden die ersten Yogaanbeter kommen und die Gymnastikadepten, um zusammen mit den Lebensrettern Frühsport zu machen.
Der Sand war noch kalt. Er setzte sich, nahm eine Hand voll und lieβ ihn durch seine Finger rieseln. Man hörte das sanfte Rauschen der Brandung, der ewig wiederkehrende Rhythmus der Wellen, wenn sie vorne am Sand auslaufen. Vor und wieder zurück.
Das ist beruhigend für mein Herz, dachte er, mein Herz mit so vielen Fragen in mir drinnen vergraben.
Drauβen auf dem Meer zogen zwei größere Seevögel lautlos über das Wasser, es war irgendwie so selbstverständlich fand er.
Und wo sind die Antworten auf all dies? Ich wage ja nicht einmal die Fragen zu stellen, aber ich muss es tun.
Ich lebe in Rio de Janeiro, in einer Traumstadt und heute werde ich dreißig, aber ich sehe, wie verdammt schnell die Zeit vergangen ist. Alles bereits Vergangenheit. Das stimmt mich traurig, ich frage mich bange was die Zukunft mir bringen wird? Ich will mehr und bin nicht glücklich mit meinem Leben. Meine Träume sind von einem unstillbarem Verlangen nach Leben, intensiv und ohne Einschränkungen... und die Liebe? Ich liebe meine Frau, aber auch sie habe ich Anfangs mehr geliebt. Ja, wir haben gerade unser erstes Kind bekommen und ich fühle eine große Liebe zu meiner kleinen Tochter, aber warum die vielen Pflichten? Die starren Muster, in die man mich pressen möchte und in die ich nicht hinein will? Dieses endlose Labyrinth sich wiederholender Handlungen, bedeutungslos und sinnlos.
Das, was ich habe, verliert bald seinen Reiz und das was ich nicht habe, reizt mich. Warum nur, fragte er sich, warum bin ich so? Diese Unruhe in mir, die mich treibt. Weiter und weiter, aber ich finde keinen Frieden, mal für kurze Zeit und schon drängt es mich weiter.
Ganz in seinen Gedanken begann er eine Burg zu bauen. Die Sonne war bereits höher gestiegen, noch verborgen hinter einem Dunstschleier am Horizont, der sich langsam begann golden zu färben. Einige Menschen waren gekommen und bevölkerten den Strand. Seine Burg hatte Form angenommen, mit einem Turm, einem Graben drum herum und mit einer Brücke.
Wir müssen das, was wir aufbauen und besitzen, auch gleich wieder verteidigen, überlegte er. Überall sehe ich Kampf: in meiner Firma, auf der Strasse im Verkehr und dann geht es zu Hause weiter, wer Recht hat...
„Das ist eine schöne Burg, die du gebaut hast“, hörte er eine melodiöse Frauenstimme neben sich. Als er aufsah, stand vor ihm ein junges Mädchen in weißen Bermudashorts und geblümten T-Shirt. Sie konnte nicht älter als achtzehn sein. Ihre Haut war gebräunt und sie hatte lange schwarze Haare. Wie selbstverständlich setzte sie sich neben ihn und lächelte ihm zu. Ein Lächeln, so schwerelos wie schwebende Blütenblätter, fast wie im Traum, dachte er. Aber das hier war kein Traum, oh nein, das war wirklich. Ihre Augen waren dunkelbraun, sie besaß eine fein geformte Nase und einen ausdrucksvollen Mund. Alles an ihr war von anmutiger Schönheit und ihr Blick besaß eine unbeschreibliche Wärme.
Ich kann es einfach nicht fassen, wie schön sie ist, musste er feststellen.
„Wollen wir ein wenig zusammen gehen“, fragte sie. Er nickte stumm und stand mit ihr auf.