Du bist mein himmlischer Bruder

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AphroditeTerra

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Du bist mein himmlischer Bruder


Es war frühmorgens als sie den langen, noch leeren Strand abging.
Die Sonne war gerade hochgestiegen und warf goldene Reflexe auf das Wasser und den nassen Sand, gab den Muscheln welche die Wellen an Land gespült hatten, eine wie magisch schimmernde Oberfläche.

Morgendunst lag über dem Wasser, vermischte Strand und Meer. Es war, als befinde man sich in einem Niemandsland, angestrahlt durch die Strahlen der Sonne, die zunehmend kräftiger wurde.
Wo begann das Land? Wo begann das Meer und wo endete der Horizont, der verborgen durch den Dunst, irgendwo war?

Sie bückte sich und sammelte ein paar Muscheln, steckte sie in die Tasche und ging weiter, denn sie wollte heute nachdenken und dazu suchte sie immer das Wasser auf.

Ja, mein Leben! Sie atmete einmal die Luft tief ein und aus und fand, dass sie nur dankbar sein konnte für alles. Das Leben ist ein Geschenk, dachte sie glücklich, und genau in diesem Augenblick erblickte sie die Muschel. Die Muschel war anders, sie leuchtete besonders intensiv, ja… fast geheimnisvoll.
Sie bückte sich und hob sie auf, um sie näher zu betrachten. Ich werde mich hinsetzten, dachte sie spontan und hockte sich ein wenig weiter oben hin, dort wo der Sand trocken war.
Die Muschel war eine groβe Schnecke, und sie glänzte Silbergolden. Irgendwas war geschehen, das bemerkte sie, aber sie wusste nicht genau was, denn sie war wie hinweg getragen und wurde von inneren Bildern überflutet.
So wie die Wellen sanft an den Strand fluteten… so fluteten die Bilder.

Da sah sie sich im Urwald, unten vor den Stufen einer hohen Pyramide. Und da war ein junger Mann. Sie hatten sich an den Händen gefasst, die Arme überkreuz, das war wohl dort so Brauch und sie sahen sich tief in die Augen, und sie nannte ihn: „Mein himmlischer Bruder“.
Die Bilder verblassten sehr langsam, sie hörte immer noch ihre eigene Stimme, die zu ihm sagte: „Du bist mein himmlischer Bruder.“
Dann war alles vorbei. Sie war wieder allein mit ihrer Muschel und bemerkte, dass ein wenig von dem Glanz der Augen des jungen Mannes sich auf der Oberfläche der Muschel wieder fanden. Sie dachte lange nach, ein wenig unschlüssig. Etwas in ihr wollte diese Muschel unbedingt besitzen, aber in ihrem Herzen meldete sich ein leise Stimme: „Die Muschel gehört hierher und nicht in dein Haus, wo sie irgendwann nur verstaubt…“

Entschlossen stand sie auf und brachte die Muschel genau zu jenem Platz, wo sie sie gefunden hatte und legte sie liebevoll dorthin zurück.
Dann machte sie sich auf den Rückweg. „Ja, du bist mein himmlischer Bruder“, flüsterte sie. „In alle Ewigkeit!“

Juli 2007




Ali:liebe1:
 
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DAZU inspirierten mich deine gefühlten Worte damals, liebe Aphrodite, nachdem ich sie mehrmals las. Sei bedankt !

:liebe1:


Bruder...

ich, die Muschel -
bin zurückgekommen-
um dir zu flüstern,
dass es mein grösstes Erleben war -
hier auf Erden,
dir und deiner Seele zu begegnen.

Niemand anders hätte mich
die mir zugedachte Bestimmung
weiter leben lassen.
Nur du Bruder !

So kann es sein,
dass es auch dein grösstes Werk
auf Erden hier war :
Dich und mich -
in einem einzigen,
im selben Augenblick zu erkennen.

Nun rauscht das Meer weiter
in mir und für dich.
Dank' dem Blick in dein Herz !
Ja, ich spüre Liebe für dich.
Meeresprisenzart...

Doris S.
 
O Dank du liebe Menschin
die es versteht
diese zarte, kaum fassbare Liebe

eine Liebe
die nur lassen kann
in Freiheit und dem tiefen Verstehen

dass wir Menschen alle nie
niemals je getrennt waren und sind:liebe1:



Ali:liebe1:
 


eine Liebe
die nur lassen kann
in Freiheit und dem tiefen Verstehen




.... "DAS" ging so sehr aus deiner ERzählung hervor - und hat mich unfehlbar berührt, und mir von deiner dir selbst nicht fremden "inneren Grösse und Weite und Tiefe, dem Souverän - "geflüstert".
Dass du heute mit ALI gezeichnet hast, hab ich jetzt erst so richtig wahrgenommen.
Gesten vermögen " meist" mehr - als "alles erdenklich Gute"...
Ich danke dir sehr, " Ali ".


rose2.png


Dorlis
 
.... "DAS" ging so sehr aus deiner ERzählung hervor - und hat mich unfehlbar berührt, und mir von deiner dir selbst nicht fremden "inneren Grösse und Weite und Tiefe, dem Souverän - "geflüstert".
Dass du heute mit ALI gezeichnet hast, hab ich jetzt erst so richtig wahrgenommen.
Gesten vermögen " meist" mehr - als "alles erdenklich Gute"...
Ich danke dir sehr, " Ali ".


rose2.png


Dorlis

Ja, liebe Dorlis,

um die Tiefe und Weite
darum geht es wohl
wer will auch gerne einbetoniert werden?

der Geist verlangt nach Freiheit
wie ein Adler, der sich hoch hinaufschwingt
und ruhig und erhaben seine Kreise zieht



Ali:liebe1:
 
Mein himmlischer Bruder
ich weiß
immer schon warst du an meiner Seite
im Strahlen um mich
und tief in mir
in Nöten warf dein leiser Atem
mir goldene Fäden
du fingst mich bevor ich fiel
du begleitest meinen leuchtenden Tanz
deinem Licht aus der Muschel
begegnet mein Licht
 
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Mein himmlischer Bruder

und tief in mir
in Nöten warf dein leiser Atem
mir goldene Fäden ...

Du kennst es, das sättigende Rauschen, wenn wir eine Muschel ans Ohr legen, dieses stille werden, dieses eins sein -
Du sagst mit dem himmlischen Bruder.



Im Innern der Muschel
ist Stille zu hören
das Rauschen des Meeres
des Feuers Glut
das Wogen der Wipfel
der Wind und der Regen
inneres Tosen
das eigene Blut

Aus dieser Stille
erwächst uns das Leben
sprudelnd und reich
der Quelle gleich

Rauschen und Wogen
beide verwoben
in Harmonie,
einem Muster gleich

by giocanda


Herzliche Grüße
von amo



 
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