Nizuz, eine Lüge ist ja nicht nur eine Feststellung sondern hat einen gewissen Urteilscharakter.
Richtig! Ich nehme die Tatsachen, wie sie sich mir darstellen, und urteile.
Dieses Urteil ist subjektiv, ich kann aber kein anderes fällen als eben meins.
Dass mein Urteil subjektiv ist, sagt aber nichts darüber aus, ob es auch wahr ist. Für mich ist es wahr, für dich nicht. Da bin ich natürlich im Vorteil, weil ich ja beteiligt war. Du kannst argumentativ nur aufgreifen, was ich erzähle. Das machst du aber nicht, du beginnst zu spekulieren. Das ist sinnlos, weil es ins Nichts führt.
Ich habe versucht, die Stimmung dieses Treffens zu beschreiben, der Händedruck, vorher und nachher, das ausweichende, zur Schau gestellte Sinnieren, wie er mit seiner Nase an meiner Schulter klebt, Brille ab, Brille auf, ich seh' nix ... Das ergibt einen Gesamteindruck, von dem ich sage: Er lügt. Und zwar ganz bewußt.
polarfuchs schrieb:
Ich will den Typen da gar nicht verteidigen, aber es ist, so wie beschrieben nicht eindeutig eine Lüge und ich mag mich nicht damit abfinden, dass es dazu gemacht wird. Ich finde das einfach nicht richtig und unfair.
Das nächste Mal dreh' ich 'nen Film, versprochen. *lach
Mein Argument, dass er sich erinnen können muss, ist nur eine nachgefügte Erklärung dessen, was mich zu meinem Urteil führte, fuchs. Das ist einfach ein Sehen. Ich sehe, er lügt. Ich konfrontiere ihn nicht damit, ich sage nur, ich komme wieder. Ich werde die Tatsachen für mich sprechen lassen. Mit seiner Reaktion bestimmt er dann mein weiteres Vorgehen.
Das ist richtig und fair.